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Tod eines Maechtigen

Tod eines Maechtigen

Titel: Tod eines Maechtigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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um sein Herz hatte sich gelöst. Sturmfluten gleich brauste schwarzes Blut durch seine Adern, schmerzhaft und mit solcher Wucht, daß ihm schwindelte.
    »Was?« fragte er keuchend. »Was willst du noch?«
    Remigius schenkte ihm sein Lächeln. Wie zum Wohle hob er den Kelch.
    »- was geschehen würde, wenn ich dich mit meinem Blut taufen würde?«
    Landrus Herzschlag stockte von neuem, diesmal jedoch ohne fremdes Zutun. Remigius' Worte allein genügten dazu.
    »Das«, floh es dem Hüter atemlos von den Lippen, »wäre schlimmster Frevel wider die Macht des Kelches!«
    Remigius zuckte gleichgültig die Schultern. »Was kümmert mich die Macht deines Kelches? Ich habe nicht vor, mich ihr zu unterwerfen.«
    »Du kannst dich ihr nicht verweigern!« schrie Landru aufgebracht.
    »O doch, ich kann. Du wirst sehen.« Ein geheimnisvoller Wink, der seinen Männern galt, und noch in der Sekunde spürte Landru wieder jenen geisterhaften Griff, der sein Herz umschloß. Dieses Mal ließ die fremde Kraft ihm jedoch noch einen winzigen Spielraum, so daß sein ohnehin schon träger Herzschlag nicht vollends verebbte. Aber auch so wurde er stark genug beeinträchtigt, daß ihm nicht mehr als nur der Gedanke an Widerstand blieb.
    Die vier Vampire scharten sich um ihn, blickten gespannt auf ihn herab, bereit, sofort zu reagieren, wenn er auch nur den Anschein erwecken sollte, sich wehren zu wollen.
    Remigius trat dazu, den Kelch in der rechten Hand. Er öffnete den Mund, als seine Eckzähne wuchsen und schließlich wie elfenbeinerne Dorne aus seinem Oberkiefer ragten. Damit biß er sich selbst in die Ader des linken Handgelenks und sammelte das herausfließende schwarze Blut ungeschickt im Kelch.
    Zutiefst entsetzt beobachtete Landru das Geschehen, und er erstarrte förmlich, als er sah, daß der Lilienkelch in gewohnter Weise reagierte: Rotes Licht hüllte ihn plötzlich in eine blutige Aura - ganz so, als sei dies ein Taufritual wie jedes andere zuvor!
    Landru schluckte so hart, daß ihm die Kehle schmerzte. War es so? Hatte es schon Kelchtaufen wie diese gegeben? Wechselte so das Amt des Gralsverwalters vom einen zum anderen - wenn sich nur einer fand, der es wagte, den Hüter herauszufordern? Und: Hatte auch er, Landru, dereinst den Kelch auf diese Weise errungen?
    Er erinnerte sich nicht an die Anfänge seiner Hüterschaft, hatte es nie auch nur versucht. Wurden ihm nun die Augen geöffnet - am Anfang des Endes seiner Amtszeit?
    »Nein«, keuchte er. »Nein! So ist es nicht! So kann es nicht sein - es darf nicht so sein!«
    Remigius kniete neben ihm nieder. Der Blick des anderen ließ fast vermuten, er könnte Landrus geheimste Befürchtungen lesen.
    »Wir werden sehen«, sagte er. Dann setzte er Landru den Kelch an die Lippen.
    Der Hüter wollte den Kopf abwenden, doch die Kraft, die seinen Herzschlag lähmte, verhinderte auch jede andere Bewegung.
    Das blutige Licht des Kelches kroch wie etwas Flüssiges über Landrus Züge.
    Der erste Tropfen schwarzen Blutes netzte seine Lippen, rann zäh darüber, lief kalt auf seine Zunge und ließ ihn würgen ob des ekelhaften Geschmackes.
    Inmitten all dieser Empfindungen blieb Landru aber noch Platz für etwas anderes - eine Art morbide Spannung erfaßte ihn, verursacht durch die Frage: Was würde geschehen?
    Er erfuhr es -
    - als der Kelch .
    ... explodierte!
    *
    Nein, nicht der Kelch explodierte. Der Gral blieb unversehrt.
    Nur was sich darin befand, eruptierte. Spritzte auf, glühend heiß und zäh wie Lava - purpurfarbene Lava!
    Landru selbst wurde nicht von einem Tropfen getroffen. Das rote Licht des Kelches hatte sich nicht nur wie eine Maske über sein Gesicht gelegt, es schien ihn auch vor Schaden zu bewahren wie eine solche.
    Remigius indes war schutzlos - und sein eigenes, im Kelch gekochtes Blut ergoß sich ihm, ausgespien von der Gralsmagie, ins Gesicht!
    Augenblicklich erfüllte der Gestank verbrannten Fleisches die Ka-takombe, und Remigius' Schmerzensgebrüll schien mächtig genug, um Decken und Wände ins Wanken zu bringen.
    Der Kelch fiel ihm aus den Fingern und rollte harmlos davon, als er beide Hände vors Gesicht schlug und mit der Berührung den Schmerz nur weiter anfachte. Wässrige Substanz und schwarzverkohlte Haut drangen zwischen seinen Fingern hindurch. Er kippte zur Seite und wand sich in Agonie. Seine Getreuen sammelten sich dicht um ihn, ohne etwas für ihn tun zu können.
    Landru nutzte die Gunst des Augenblicks. Der geheimnisvollen Kraft entkommen, rollte er

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