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Tod eines Maechtigen

Tod eines Maechtigen

Titel: Tod eines Maechtigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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es tatsächlich fertig, sich zu bekreuzigen! Indes schien es ihm nicht recht zu bekommen, denn Remigius krümmte sich leicht wie vor Schmerz .
    »Ihr seid pervers«, stellte Landru fest, während er sich anzuziehen begann.
    Remigius hob die Schultern. »Wir haben einen Weg gefunden, uns mit dem Schicksal zu arrangieren.«
    »Apropos gefunden - wie konntet ihr mich finden?« wollte Land-ru wissen. Der harmlose Plauderton, in dem ihre bisherige Unterhaltung verlief, mochte ihm nicht recht gefallen. Es war, als könne er eine lauernde Gefahr wittern. Denn nur um zu reden waren Remigius und seine Sippe gewiß nicht gekommen - ebenso wenig wie er selbst .
    »An unserer Aufgabe hat sich nichts geändert«, erwiderte Remigius. »Wir halten noch immer ein waches Auge auf Jerusalem - und so wurden wir auf dich aufmerksam.« Beiläufig berührte er das lederne Säckchen, das er heute wie damals am Gürtel trug. Metall rieb darin leise aneinander.
    Landru fixierte das unscheinbare Behältnis. »Sag, was trägst du da mit dir herum?«
    »Jeder hat so sein Geheimnis«, meinte Remigius. »Wo ist das deine?«
    »Wovon redest du?«
    »Das weißt du. Den Kelch meine ich. Wo hast du ihn?«
    »Immer noch daran interessiert?« Landru grinste. »Pech gehabt, alter Freund. Der Lilienkelch ist Geschichte.«
    »Nein, das ist er nicht!« behauptete Remigius. »So wie ich dich aufspüren konnte, weiß ich, daß euer Gral in dieser Stadt ist. Und nur du kannst ihn hergebracht haben. Wer sonst sollte -«
    »Was?« fiel ihm Landru ungläubig ins Wort. »Das kann nicht sein. Ich -« Er sprach nicht weiter. Seine Gedanken rotierten. Was hatten Remigius' Worte zu bedeuten? Welche Folgen ergaben sich daraus? Wenn sich der Lilienkelch in Jerusalem befand, wer besaß ihn dann? Er entsann sich seiner eigentlichen Aufgabe, die ihn in die heilige Stadt geführt hatte, und knüpfte eine Verbindung zwischen ihr und dem Kelch. Das Ergebnis ließ ihn schaudern! Ganz neue Möglichkeiten zeichneten sich ab und - »Durchsucht ihn!« störte Remigius' knapper Befehl seine fiebrigen Gedankengänge.
    Augenblicklich schälten sich seine Getreuen aus den Schatten und traten zu Landru. Ohne ein Wort zu sagen, langten sie nach seiner Kleidung und griffen auch nach ihm selbst.
    »Finger weg, ihr Kretins!« zischte Landru. Eigentlich hatte er sich das Ganze ja anders vorgestellt; er hatte seine Rache zelebrieren wollen - aber die unerwartete Wendung der Dinge erforderte auch in dieser Angelegenheit ein Umdenken.
    Landru reagierte spontan. Er packte den Nächststehenden - jenen, dessen orientalische Herkunft er seinerzeit schon festgestellt hatte -und ließ seine dunkle Kraft wirken.
    Er war nicht mehr nur ein Vampir, seit er vom Anfang der Zeit zurückgekehrt war, wo er seine wahre Herkunft erfahren hatte. Seit damals wußte er, daß er im Grunde seines Wesens ein Gott war, der einst mit seinen Geschwistern über einen Teil der Welt geherrscht hatte. Und mit dem Wissen darum war auch die alte Macht in ihm wieder erwacht und nutzbar geworden. Dazu kam noch jene, die Gabriel ihm mit auf den Weg gegeben hatte - genug, um dieser entarteten Brut hier Herr zu werden! Dachte er .
    Nun, in diesem einen Fall wenigstens gelang es ihm.
    Die Haut seiner Hände schwitzte Finsternis aus, die sich zu wolkigen Schatten formierte und auf den Mann, den Landru gepackt hielt, überfloß. Wie Schlangen aus schwarzem Nebel krochen sie über ihn und drangen ihm so rasch in Mund und Nase, daß er nicht einmal mehr zum Schreien kam. Sie raubten ihm buchstäblich den Atem. Als der Orientale fiel, war er schon tot. Und kaum lag er still, zerfiel sein Fleisch zu klumpigem Staub, die bloßen Knochen wurden zu mehligem Pulver, und beides wirbelte der Wind auf und davon.
    »Wer ist der Nächste?« geiferte Landru zornsprühenden Blickes.
    »Du!«
    Ein Schatten raste seitlich auf Landru zu. Er gewahrte ihn nur am Rande seines Blickfeldes, zu spät, um noch auszuweichen. Etwas detonierte förmlich an seiner Schläfe und löschte seine Sinne aus.
    Schluchzend ließ Shulamith Gur den mit schwarzem Blut besudelten Stein fallen.
    »Ich wünschte, ich könnte dir all das antun, was du mir angetan hast, Hector Landers«, sagte sie tonlos. Haßerfüllt starrte sie auf ihren reglosen Vergewaltiger hinab.
    Jemand trat hinter sie, berührte sie sacht an den Schultern und schob sie beiseite.
    »Keine Sorge. Gehen Sie nur und vergessen Sie, was hier geschehen ist«, sagte Remigius beruhigend und eindringlich.
    Mit

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