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Tod Eines Mäzens

Titel: Tod Eines Mäzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Davis
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in jeder Höhe haben, solange sie glauben, sie zurückzahlen zu können. Ich suche nach jemandem, der sich unter Druck gefühlt hat.«
    »Und du begleitest mich dabei?« Jetzt wurde er doch ein wenig ängstlich.
    »Nein.« Ich blickte ihn mit einem Ausdruck an, von dem ich hoffte, dass er undurchdringlich war. »Wir arbeiten zu zweit. Wir müssen einen Mann in Reserve halten, damit er hinterher rumgehen und sich entschuldigen kann, falls du jemanden beleidigt hast.«
    »Immer musst du Witze machen, Falco.«
    Wer machte Witze? Camillus Aelianus war ein fünfundzwanzigjähriger Patrizier, der in seinem Leben noch nie mit einer heiklen gesellschaftlichen Situation fertig werden musste.
     
    Aelianus trabte alleine mit einer Adressenliste los. Ich musste ihm eine Notiztafel leihen und wies ihn an, das nächste Mal seine eigene mitzubringen. Im letzten Augenblick fiel ihm ein, mich zu fragen, ob die Sache gefährlich werden könnte. Ich sagte, das wisse ich nicht, und empfahl ihm dann, sich in seinem Gymnasium Selbstverteidigung beibringen zu lassen. Der junge Spund, der schon normalerweise verdrießlich dreinschaute, wurde noch mürrischer, als ich ihn daran erinnerte, dass es in Rom verboten war, Waffen zu tragen.
    »Und was soll ich machen, wenn es Ärger gibt?«
    »Dich zurückziehen. Wenn es unvermeidbar ist, kannst du den Leuten eine runterhauen – idealerweise, bevor sie dir eine knallen. Aber vergiss bitte nicht, dass einige von den fiesen Typen, die dir begegnen, möglicherweise Freunde von mir sind.«
    Er würde garantiert Chaos verursachen. Ich hatte nichts dagegen. Erstens, weil er dachte, er wisse schon alles; nur durch Fehler konnte er lernen. Und zweitens, weil Chaos immer nützlich ist, wenn sich ein Fall festgefahren hat.
    »Und wenn es Ärger gibt, wirst du mir trotzdem die Schuld geben, was, Falco?«
    Helenas lieber Bruder war klüger, als ich gedacht hatte.
     
    Ich setzte meinen Lehrling auf die unkomplizierten Bankkunden an. Ohne sein Wissen war ich ebenfalls auf Achse, um mir diejenigen vorzuknöpfen, die ich für heikler hielt.
    Wir arbeiteten uns ein paar Wochen lang durch Schuldner und Kreditnehmer. Derweilen hatte Petronius die für das Forum zuständige Vigileskohorte gebeten, nach Pisarchus Ausschau zu halten. Der Juli ging zu Ende. Auch der August war glühend heiß. Ich musste Aelianus erklären, dass nur ehrliche Männer und Berufsverbrecher in Urlaub gehen. Wir mussten in unserer Welt des Zwielichts weitermachen. Bestenfalls würden die Leute so erstaunt sein, uns zu sehen, dass wir sie überrumpeln konnten. Schlimmstenfalls hatten sie, wie der Transportunternehmer Pisarchus, die Stadt verlassen und lagen in einem Ferienort gemütlich im Schatten.
    »Mir macht es nichts aus, nach Praeneste zu reiten«, bot mein Juniorpartner mir hoffnungsvoll an. Ich ging darüber hinweg. Er war noch zu neu, um zu erfahren, dass Spritztouren meine Sache waren, während der Lehrling auf den Laden aufpasste. Man muss dafür sorgen, dass ein junger Mensch, der mit den Ungerechtigkeiten des Lebens konfrontiert wird, nicht den Mut verliert.
    Wir hatten nichts gefunden. Wir mussten zugeben, dass wir nicht genau wussten, wonach wir suchen sollten. Ich markierte Praeneste lustlos auf einer Straßenkarte, nicht sonderlich erpicht darauf, bei dieser Hitze die Reise dorthin zu unternehmen. Ich wusste, dass Petro mir die Kosten nicht erstatten konnte, weil der Ort außerhalb seines Zuständigkeitsbereichs lag. Rubella hätte sich mit Wonne auf so eine Regelverletzung gestürzt.
    Und wenn ich schon die Stadt verlassen musste, würde ich lieber nach Tibur fahren, wo ich ein Landgut hatte und den neuen Pächter überprüfen musste. Keine Chance! Privatschnüfflern wird kein Privatleben zugebilligt.
    »Ist das nicht Zeitverschwendung, Falco?«
    »Das meiste, was wir machen, ist Zeitverschwendung, Aulus.«
    »Warum tun wir es dann?«
    »Wegen des winzigen Fitzelchens an Information, das alles aufklärt.« Und selbst wenn wir es fanden, würden wir wahrscheinlich nicht mal erkennen, was es war.
    Durch und durch deprimiert und wegen der Hitze fast einem Zusammenbruch nahe, warteten wir immer noch darauf, einen hilfreichen Hinweis zu finden, als meine Hündin sich daranmachte, ihre Jungen zu werfen.
    Nux hatte sich schon seit einer Weile seltsame Nester gebaut. Sie hatte mich als ihren Herrn gewählt. Ein Fehler, aber wie bei Frauen gab es mir das Gefühl, verantwortlich zu sein. Ich hatte die Geburt seit einigen Tagen

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