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Tod Eines Senators

Titel: Tod Eines Senators Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Davis
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schätzen können, wenn auch nur einer der sieben sich bereit erklärte, mit uns zu sprechen. Nachdem sie die Bezeugung unterschrieben hatten, würden sie hoffen, in Ruhe gelassen zu werden. Senatoren versuchen, für die Öffentlichkeit unerreichbar zu sein. Nach ihrer edlen Unterschrift von einer Bande lästiger Privatermittler befragt zu werden würde ihnen unerhört vorkommen.
    Und prompt gelang es Aelianus auch nicht, zu den beiden ihm Zugeteilten vorgelassen zu werden. Justinus hatte bei einem von seinen Erfolg.
    »Ein Treffer! Wie kommt’s?«
    »Ich hab ihm weisgemacht, einen guten Tipp für ein Pferderennen zu haben.«
    »Nicht schlecht!« Das musste ich auch mal ausprobieren.
    »Ich wünschte, ich hätte mir nicht die Mühe gemacht. Er war unverschämt, Falco.«
    »Damit konntest du rechnen, du bist erwachsen. Also erzähl.«
    »Er gab widerstrebend zu, dass sie alle von Calpurnia Cara in das Haus gerufen wurden. Sie teilte ihnen ruhig mit, dass ihr Mann, da er den Prozess verloren habe, beschlossen habe, einen ehrbaren Abgang aus dem öffentlichen Leben zu machen. Sie erzählte ihnen, er hätte an diesem Nachmittag Gift genommen; er wünsche, dass sie – als sein Freundeskreis – die Szene betrachteten und formell den Selbstmord bezeugten. Das, sagte sie, würde die Dinge für seine Familie vereinfachen. Sie wussten, was sie meinte. Sie sahen Metellus nicht sterben, aber sie untersuchten die Leiche. Er lag tot auf seinem Bett. Sein Gesicht war verzerrt, hatte eine hässliche Farbe, und er roch nach Durchfall. Eine kleine Pillendose aus Sardonyx stand offen auf einem Beistelltisch. Die sieben Männer unterzeichneten alle die Erklärung, die die Witwe jetzt hat.«
    »Formfehler«, warf ich ein. »Metellus hat ihnen von seinem Vorhaben nicht selbst erzählt. Sie haben nicht mit eigenen Augen gesehen, dass er irgendwelche Pillen nahm.«
    »Genau. Wie können sie behaupten, dass er es willentlich getan hat?«, stimmte Justinus zu.
    »Trotzdem, gut gemacht. Zumindest wissen wir, was diese Kerle uns vorzwitschern wollen.«
    »Wie ist es dir ergangen, Falco?«, fragte Aelianus dann in der Hoffnung, dass mein Ergebnis mit meinen Zeugen ebenso schlecht war wie seines. Ich hatte jedoch mit allen dreien gesprochen. Erfahrung zählt. Aelianus warf ein, dass sie auch zu Prahlerei führt.
    »Meine drei haben alle dieselbe Geschichte erzählt«, berichtete ich. »Einer räumte ein, es sei schlechtes Benehmen, dass sie nicht vorher von Metellus informiert worden wären. Das wäre das ideale Vorgehen in einem Freundeskreis. Aber sie vertrauen offenbar seiner Frau – oder haben Angst vor ihr –, und mir wurde versichert, dass es ganz seiner Art entsprach, von der Selbstmordtaktik Gebrauch zu machen. Metellus hasste es zu verlieren. Er hätte es genossen, die Pläne seiner Ankläger zu durchkreuzen.«
    »In der Unterwelt kann er nicht mehr viel genießen«, murmelte Aelianus.
    »Richtig. Ich glaube, wir werden Silius mitteilen müssen, dass die Sache stinkt. Bevor wir das tun, gehen wir noch einen Schritt weiter.«
    »Du wirst versuchen, mit der seltsam ruhigen Witwe zu sprechen.« Justinus meinte, er sei mir voraus.
    Ich grinste. »Helena mag es nicht, wenn ich Witwen besuche.«
    »Ich weiß schon …« Helena lag richtig. »Er schickt mich. Und wenn es mir gelingt, eingelassen zu werden, wird Falco irgendwann auftauchen, als wollte er mich ganz unschuldig abholen, um mich nach Hause zu begleiten.« Daran hatte ich noch gar nicht gedacht. »Tu das nicht«, sagte sie sofort. »Bleib mir aus dem Weg, Falco. Calpurnia und ich könnten die dicksten Freundinnen werden.«
    »Na klar. Und du gehst dann jeden Nachmittag hin, um Armreifen und Klatsch auszutauschen.«
    »Nein, Liebling, ich möchte sie nur um Rat wegen der Vorgehensweise fragen, falls ich mal der Meinung bin, die Dinge liefen so schlecht, dass du dich vergiften solltest.«
    »Das fasse ich als Drohung auf! – Na gut, wenn ich es tue, will ich nicht, dass sieben Schleimer auf meinem Bett sitzen und mir zuschauen.«
     
    Ich hockte auf einem Poller hinter der nächsten Ecke und wartete. Ich hatte Helena Justina zwar nicht bei ihrem Besuch von Calpurnia Cara begleiten dürfen, aber ich hatte sie zum Haus der Metelli gebracht und würde sie sicher wieder nach Hause geleiten. Rom ist eine gefährliche Stadt.
    Als sie mit nachdenklichem Blick wieder auftauchte, beschloss ich, sie nicht zu bedrängen, sondern erst den langen Heimweg hinter uns zu bringen. Wir mussten den

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