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Tod Eines Senators

Titel: Tod Eines Senators Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Davis
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Africanus hinzugezogen, um sich von ihm beraten zu lassen, wie Saffia ein gewaltiges Erbe erhalten konnte? Ein großer Fehler, fürchte ich.« Ich beugte mich vor. »Paccius musste der Grund für das Geschenk an Saffia mitgeteilt werden? Also erfuhr Paccius Africanus vor zwei Jahren, als Sie sich für das Amt des Ädilen bewarben, dass Sie unehelich waren?«
    Negrinus nickte und sagte schwächlich: »Paccius hat sich immer professionell verhalten.«
    »Oh, ich bin sicher, dass er es vertraulich behandelt hat!«, spottete ich.
    Verginius Laco beugte sich ebenfalls vor. »Ich stimme Ihnen zu, Falco. Im Nachhinein gesehen glaube ich, dass Paccius es Silius Italicus erzählt hat, der dann auf der Lauer lag, bis er die Korruptionsanschuldigung vorbringen konnte. Das war alles kalkuliert.«
    »Und abgebrüht. Hat Paccius«, fragte ich Negrinus, »möglicherweise Ihrem Vater vorgeschlagen, Ihren Posten als Ädil zu benutzen, um an Geld zu kommen?«
    Negrinus war in diesem Punkt erstaunlich scharfsichtig. »Sie meinen: Können wir Paccius der Korruption beschuldigen? Nein. Vater hat nie verraten, wo die Idee herkam.«
    »Und was das betrifft«, fügte Laco hinzu, »können wir auch nicht beweisen , dass Silius von Paccius über die Situation informiert wurde.«
    »Sie verlieren auf ganzer Linie«, sagte ich zu dem Opfer.
    »In der Tat.«
    Stirnrunzelnd wollte Aelianus einen Schritt zurückgehen. »Eines verstehe ich nicht«, sagte er. » Warum musste Paccius den Grund für die Übergabe des Geldes an Saffia erfahren?« Seine Schwester schüttelte den Kopf. »Denk doch mal nach, Aulus. Experten sagen, das Testament sei anfechtbar. Paccius musste wissen, warum die Metellus-Kinder das nicht tun würden. Er musste erfahren, dass die Töchter sich zurückhalten würden, um Negrinus zu schützen – während Negrinus sowieso keinen wirklichen Anspruch hatte.«
    »Ihre Unehelichkeit« – Aelianus hatte noch nie Mitgefühl mit Verlierern gehabt – »verhindert Ihre Erbschaft?«
    »Welche Erbschaft? Es ist ja nichts mehr da«, schnaubte Julianas Mann Rufus. Dann sprang er auf und stapfte hinaus. Seine Frau schlug verstört die Hand vor den Mund.
    Man hatte ihn als übellaunig bezeichnet; jetzt begriff ich, warum. Seine angesehene Ehe mit der Tochter einer wohlhabenden Familie war ihm verleidet worden. Möglicherweise hatte er auch finanzielle Verluste erlitten. Bisher hatte er den Skandal hingenommen. Aber nun hatte er genug. Julianas Gesicht verriet es. Sie wusste, dass ihr die Scheidung bevorstand.
    Ich atmete langsam. »Werden Sie jetzt die Wahrheit über Negrinus eingestehen?«
    »Es war der Wille meines Vaters«, erwiderte Carina. »Nach dem Korruptionsprozess beschloss Vater, Stellung zu beziehen.«
    »Das machte meine Mutter sehr wütend«, fügte Juliana hinzu, »aber Vater weigerte sich wirklich, Selbstmord zu begehen. Er sagte, er würde Silius Italicus die Entschädigung zahlen und öffentlich die Wahrheit zugeben.«
    »Es muss Ihrer Mutter sehr zuwider gewesen sein. Sie hatte den Betrug begangen. Und als Ihr Vater dann trotzdem starb …«
    »Mutter war eine sehr entschlossene Frau. Sie sagte, wir müssten uns zusammentun und sie unterstützen«, erklärte Juliana. Allmählich bekam ich den Eindruck, dass nicht Negrinus derjenige war, den man herumgeschubst hatte, sondern sie. Juliana hatte mit ihrer Lügengeschichte, am Tag seines Todes bei Metellus gesessen zu haben, die Hauptlast des »Selbstmordes« getragen.
    Helena faltete die Hände, gefesselt von den Enthüllungen. »Die Entscheidung Ihres Vaters, die wahre Geschichte aufzudecken, veranlasste Saffia, das Haus zu verlassen. Sie hatte keinen Grund mehr zu bleiben. Und sie wusste, dass es nichts mehr zu holen gab?«
    »Sie verschwand endlich. Aber dann hat sie sich entschlossen, meinen Vater umzubringen«, sagte Carina verbittert.
    »Sie hat so viel gehabt …«, stimmte Juliana ebenso bitter zu. »Sie wollte ihre Hinterlassenschaft, und sie weigerte sich zu warten. Sie wollte alles.«
    »Und sie hat es bekommen!«, knurrte Negrinus.
    Stille trat ein, während wir alle darüber nachdachten.
    Camillus Justinus war derjenige, der den nächsten Aspekt ansprach. »Doch Sie hatten Verteidigungsmaßnahmen ergriffen? Das verschwundene Geld wurde still und leise in Land angelegt – in Lanuvium und vielleicht noch woanders?«
    Ich wandte mich an Alexander, den Freigelassenen. »Wir mussten uns fragen, ob Sie zu den Erpressern gehörten …« Julius Alexander hörte sich

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