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Tod eines Tenors

Tod eines Tenors

Titel: Tod eines Tenors Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rhys Bowen
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doch nicht mehr aufregen als unbedingt nötig, oder?«
    Sie nickte. »Vielleicht haben Sie Recht. Ich glaube nicht, dass ich im Moment einen zusammenhängenden Satz heraus brächte. Ich weiß nicht genau, was ich tun soll...«
    »Vielleicht sollten Sie sich eine Weile hinlegen«, schlug Sergeant Watkins vor. »Es war ein furchtbarer Schock für Sie.«
    »Wie könnte ich mich hinlegen, wo ich weiß, dass die Leiche meines Mannes im Haus liegt«, erwiderte sie, für einen Moment die Fassung verlierend.
    Inspektor Hughes wandte sich an Evan. »Könnte sie die Nacht über irgendwo hin? Hier kann sie nicht bleiben. Unsere Leute werden ein und aus gehen, und sie braucht jetzt Schlaf. Ich werde Dr.
    Owens bitten, ihr ein Beruhigungsmittel zu geben.«
    »Vielleicht das Everest Inn, Sir, das neue Hotel weiter oben an der Straße. Es soll ganz gut sein.«
    »Ausgezeichnet. Ich werde eine Beamtin herschicken, die sich um sie kümmert.«

9. KAPITEL
    Es klopfte an der halbgeöffneten Haustür, und Dawson, der Polizeifotograf, steckte seinen Kopf herein. »Kann ich reinkommen und mit dem Shooting anfangen?«, fragte er und grinste dann.
    »Entschuldigung, das war wahrscheinlich taktlos.«
    »Allerdings, du unverschämter Kerl«, gab Watkins zurück und öffnete die Wohnzimmertür. »Hier rein.«
    »Wann wird Dr. Owens hier sein?«, fragte Evan.
    »Bald, hoffe ich. Der Inspektor ist natürlich zu seiner Essenseinladung zurückgekehrt und hat alles mir überlassen. Als Erstes habe ich für morgen früh ein paar zusätzliche Leute bestellt. Ich gehe davon aus, dass die gesamte europäische Presse in Llanfair einlaufen wird, sobald die Nachricht draußen ist.
    Macht also lieber keine Pläne fürs Wochenende.«
    »Ist schon in Ordnung«, sagte Evan. »Ohne Ifor wird der Chor wohl nicht singen. Das ist vielleicht das Gute daran. Wir haben uns schrecklich angehört. Armer alter Mostyn - er hat sich wirklich Chancen ausgerechnet, mit Ifor als Starsolist wenigstens einmal zu gewinnen.«

    Blitzlichter leuchteten auf, Dawson fotografierte die Leiche aus allen möglichen Winkeln. Evan starrte vor sich hin und versuchte herauszufinden, warum er sich so unbehaglich fühlte. Irgendetwas stimmte nicht, aber er wusste nicht was.
    Ein Bild formte sich in Evans Kopf - Ifor, der neben ihm an der Bar stand, und einen irischen Whiskey nach dem anderen kippte. Er konnte Ifor ganz deutlich vor sich sehen, sein lebendiges Gesicht, seine strahlenden Augen, wenn er den Kopf in den Nacken legte, und dieses dröhnende Lachen lachte, und ...
    das Glas in seiner rechten Hand hielt!
    Das Glas hier lag jedoch ein paar Zentimeter von den ausgestreckten Fingern seiner linken Hand entfernt. Evan versuchte erneut sich zu erinnern. Hatte er Ifor jemals mit dem Glas in der linken Hand gesehen? Er war sicher, das hatte er nicht.
    »Warten Sie einen Moment, Sarge.« Halt' einfach die Klappe. Sag' nichts, mahnte eine Stimme in seinem Kopf. Sie würden glauben, er versuche mal wieder besonders clever zu sein. Andererseits war es ein wichtiges Detail, und er konnte es nicht einfach unbeachtet lassen.
    »Was ist?«, fragte Watkins.
    »Hier stimmt etwas nicht.«
    »Oh nein!« Watkins verdrehte die Augen. »Erklären Sie mir nicht, Sie wollen damit sagen, dies hier sei kein Unfall, und irgendeine seltene Pflanze, die in seinem Ohr steckt, beweise, dass er im Gebirge ermordet und dann hierher geschleift wurde. Keine weiteren Morde in Llanfair, vielen herzlichen Dank, Evans.«
    »Tut mir Leid, Sarge. Vielleicht hat es ja nichts zu bedeuten«, sagte Evan, »aber ich dachte, ich sollte daraufhinweisen, weil es keinen Sinn ergibt.«
    »Na gut, schießen Sie los, auch wenn ich das vermutlich bereuen werde - was ergibt keinen Sinn?«
    »Ich habe im Pub mehrmals neben ihm gestanden. Er hielt sein Glas in der rechten Hand. Warum liegt das Glas dort dann neben seiner linken Hand?«
    Watkins schnaubte. »Ich glaube wirklich nicht, dass das so ein Knüller ist«, sagte er. »Dafür kann's Hunderte von Gründen geben. Er hatte die Flasche in der rechten Hand, deshalb nahm er das Glas mit der linken.«
    »Es sieht aber so aus, als habe die Flasche auf dem Tisch gestanden und er habe sie umgestoßen, als er fiel.«
    »Wahrscheinlich war er sturzbetrunken«, gab Watkins zurück. »Wenn man besoffen ist, greift man eben mit der Hand nach dem Glas, die am nächsten an ihm dran ist.«
    Evan zuckte mit den Schultern. »Vielleicht. Ich dachte einfach, dass es seltsam ist, das ist alles.«
    Es

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