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Tod eines Tenors

Tod eines Tenors

Titel: Tod eines Tenors Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rhys Bowen
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begleiten, um nachzusehen, was los ist.«
    »Ifor Llewellyn singt in einem Dorfchor?« Der Inspektor versuchte erst gar nicht, sein Erstaunen und seine Geringschätzung zu verbergen. »Warum denn das, um alles in der Welt?«
    »Er war ein alter Kumpel von Mostyn und hat unserem Chor einen Gefallen getan.«
    »Verstehe. Ich würde gerne mit diesem Mostyn Phillips sprechen.«
    »Er sitzt hier in seinem Auto, Sir. Ich sagte ihm, er solle auf Sie warten.«
    »Ausgezeichnet. Wir sehen uns die Leiche mal an, und dann können Sie seine Aussage aufnehmen, Watkins.« Inspektor Hughes stieß die Haustür mit seiner behandschuhten Hand auf. »Ich hoffe, Sie haben nichts angerührt, Constable.«

    »Natürlich nicht, Sir. Ich habe lediglich die Wohnzimmertür geöffnet und ihm den Puls gefühlt, das ist alles. Ich habe alles so gelassen, wie es war.«
    Er deutete auf die Tür zu seiner Linken. »Er ist dort drinnen.«
    Inspektor Hughes stieg über den Damenschuh und prallte beim Öffnen der Tür auf der Schwelle zurück. »Mein Gott, hat er in Whiskey gebadet?«
    »Er muss die Flasche umgerissen haben, als er fiel.« Evan zeigte auf die leere Flasche neben dem umgestürzten Tisch.
    »Es ist schrecklich heiß hier drin«, klagte Inspektor Hughes.
    »Offenbar hat er die Zentralheizung eingeschaltet. Er war gerade aus Italien zurückgekommen.«
    »Dann schalten Sie sie aus und öffnen Sie die Fenster, Constable. Es ist wirklich unerträglich hier drinnen. So kann ich nicht arbeiten.«
    Der Inspektor kniete sich hin und untersuchte die Leiche.
    »Wirklich schrecklich«, sagte er und drehte sie vorsichtig um, um die Wunde zu inspizieren. »Armer Kerl. Was für ein Tod. War er Alkoholiker, Constable?«
    »Er hat schon eine ganze Menge getrunken«, antwortete Evan, der mit einem Fenstergriff kämpfte.
    »Ich habe aber nie erlebt, dass er die Kontrolle verloren hätte. Er schien ziemlich viel zu vertragen.«
    »Wir wissen natürlich nicht, wie viel aus dieser Flasche er intus hatte«, sagte Inspektor Hughes.
    »Vielleicht war er eine Art Quartalssäufer. Ist sonst noch jemand im Haus?«
    »Ich war in keinem der anderen Räume, habe niemanden gehört oder gesehen. Ich dachte, ich warte, bis Sie hier sind.«
    »Sehr schön, Constable. Aber dieser Fall ist doch ziemlich eindeutig. Der arme alte Knabe trinkt ein bisschen zu viel, stürzt und schlägt sich den Schädel an diesem Gitter ein.«
    Inspektor Hughes ging neben dem Kamingitter in die Hocke. »Aha, ja, hier an diesem Knopf befinden sich eindeutige Spuren von Haaren und Blut. Armer Kerl. Da hatte er das ganze Zimmer zur Verfügung und musste ausgerechnet in diese Richtung fallen.« Er erhob sich wieder und sah emotionslos auf die Leiche hinunter. »Natürlich müssen Dr. Owens und die Laborleute die Todesursache noch bestätigen, aber sie ist doch wohl ziemlich klar, nicht wahr? Wie auch immer, ich kann hier heute Abend nichts weiter tun. Kümmern Sie sich darum, die Angehörigen zu benachrichtigen, Sergeant? Ich übernehme den Anruf im Präsidium, und dann mache ich mich wieder auf zu meiner Essenseinladung.« Er rieb sich die Hände und machte Anstalten, das Zimmer zu verlassen.
    »Er lebte also alleine hier?«, fragte er, sich zu Evan umwendend. »Ich dachte, er wollte auch seine Familie mitbringen.«
    »Seine Frau war hier«, antwortete Evan. »Außerdem soll er einen Sohn und eine Tochter haben, die sind bisher allerdings nicht aufgetaucht.«
    »Wir wissen aber nicht, wo seine Frau derzeit ist?« Inspektor Hughes drehte sich zu Sergeant Watkins um. »Sie muss sofort verständigt werden. Sehen Sie sich mal ein bisschen um und finden Sie heraus, wo wir sie auftreiben können. Wir beide gehen zu Ihrer Wache, Evans. Ich würde lieber von dort aus im Büro anrufen. Dann müssen wir Dawson zum Fotografieren herschicken, und Dr. Owens werde ich wohl in seinem Yachtclub erwischen. Er isst dort jeden Freitagabend. Außerdem sollten wir den Chefinspektor informieren, dass wir ein paar Leute zum Aufpassen brauchen. Sobald die Geschichte bekannt wird, fällt hier die Presse ein. Wir sollten deshalb versuchen, die Sache für uns zu behalten, bis der Tote im Leichenschauhaus ist. Ich will keine blutrünstigen Fotos auf sämtlichen Titelseiten.«
    Evan warf einen letzten Blick auf Ifors Leiche und folgte dem Inspektor hinaus.
    »Sie sollten zunächst einmal den Rest des Hauses überprüfen, Sergeant.« Inspektor Hughes hielt vor der Haustür. »Nur für den Fall, dass wir ...«
    Er brach ab,

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