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Tod eines Träumers (Vera-Lichte-Krimi) (German Edition)

Tod eines Träumers (Vera-Lichte-Krimi) (German Edition)

Titel: Tod eines Träumers (Vera-Lichte-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carmen Korn
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sagte Herr von Holthusen und kehrte ohne weitere Höflichkeitsfloskeln auf dem Absatz um.
    »Ich will dem Herrn nur einmal kurz guten Tag sagen«, sagte Pit. Die Aufstellung des jungen Kollegen aus der Zwo war kaum ergiebig gewesen.
    »Das wird er nicht gestatten«, sagte der Hausmeister.
    Pit seufzte. Diese Winkerei mit dem Ausweis. Ging es denn wirklich nicht anders?
    Der Herr aus dem ersten Stock war jünger, als Pit ihn sich vorgestellt hatte. Anfang vierzig vielleicht. Pits Alter.
    Er schien keinen Wert darauf zu legen, den Leuten zu gefallen, trotz des akkurat geschnittenen Toupets, das er trug und das ein gewisses Interesse an der eigenen Erscheinung und ihrer Wirkung vermuten ließ.
    Doch er strahlte eine erstaunliche Kälte aus.
    Herr von Holthusen stand neben Pit und senkte den Kopf, um zu signalisieren, wie wenig er an der Aufdringlichkeit des Kommissars ändern konnte.
    Der Herr drehte Pits Kennkarte in den Händen und ließ ihn schließlich ein. Holthusen schlich hinterher.
    »Wo haben Sie Ihren Werkzeugkasten?«
    Sanft und drohend, diese Stimme.
    »Erst mal sehen, wie groß das Teil ist.« Holthusen brach ab.
    Pit wandte sich der Betrachtung der hohen weiß gekalkten Wände zu. Er hatte keine große Sympathie für den Hausmeister, doch dessen Devotsein schmerzte.
    »Den Schädel«, sagte der Herr.
    Pit drehte sich um und sah ihn auf einen großen Schädel mit Hörnern zeigen. Ein Büffel. War das ethnische Kunst?
    »Dafür brauche ich eine Holzplatte«, sagte Holthusen, »und starken Draht. Das geht nicht einfach an die Wand.«
    Der Herr winkte ab und wandte sich Pit zu. »Vlinka«, sagte er, »Ivan Vlinka. Ihr Kollege hat gestern schon gestört.«
    Der Name hätte doch viel besser zu Holthusen gepasst. Vielleicht konnten die Herrn tauschen.
    »Sie sind Kunsthändler, Herr Vlinka?«, fragte Pit.
    »Kubanische Kunst«, sagte Vlinka, »gelegentlich afrikanisch. Dort drüben auf dem Tisch liegen einige Keulen aus Polynesien. Dass ich etwas aus der Südsee kaufe, ist allerdings die Ausnahme.«
    »Und der Schädel?«
    »Kuba. Beigabe eines Lieferanten.«
    »Ihre Kunden kommen hierher?«, fragte Pit.
    »Nach Absprache«, sagte Vlinka, »ich lasse in kurzen Abständen Broschüren drucken mit neuen Angeboten.«
    »Sie haben vom Fund im Keller gehört?«
    »Natürlich. Wie sollte das ausbleiben.« Vlinka schickte dem Hausmeister, der gerade aus der Tür ging, einen ungnädigen Blick hinterher. »Ich sammele weder Schrumpfköpfe noch andere«, sagte er.
    »Sie haben nur Ihre Geschäftsräume hier im Haus?«
    »Seit vier Jahren«, sagte Vlinka, »ansonsten lebe ich im Haus eines Freundes. Ich hoffe, dass Sie ihn nicht auch noch belästigen.«
    Pit fing an, Herrn Vlinka von Herzen zu hassen.
    »Das täte mir Leid«, log er. »Kennen Sie Ihre Nachbarn hier?«
    »Nein. Ich treffe nur öfter auf diese schrecklichen jungen Leute, die im Treppenhaus lungern und darauf hoffen, dass sich die Tür dieser Agentur im zweiten Stock auftut.«
    »Den Hausmeister kennen Sie näher?«
    »Er ist gelegentlich nützlich.«
    Pit nickte. Ein wahrer Philanthrop, der Herr Kunsthändler. Vlinka leitete Pit zur Tür, kaum dass der letzte Satz gesprochen worden war.
    Über der Tür hing das Geweih einer Antilope. Vlinkas Lieferanten waren wohl eher Großwildjäger. Das eine und andere Stück Elfenbein lag sicher auch noch im Keller.
    »Nutzen Sie die Keller?«, fragte Pit.
    »Nur den ersten. Ich habe hauptsächlich leere Holzkisten dort stehen«, sagte Ivan Vlinka. Er gab Pit die Hand, eine kleine Höflichkeit in der Annahme, den Herrn Kommissar für alle Zeiten von der Hacke zu haben.
    Pit stieg die zwei Treppen hinunter und entschied, die Befragung am nächsten Tag fortzusetzen, um dabei nicht vom Knurren seines Magens gestört zu werden.
    Er guckte noch einmal zum Haus hoch und wurde in seiner Entscheidung bestätigt. Nur oben im vierten Stock war noch in einem Fenster Licht. In dem Punkt hatte der Kollege aus der Zwo Recht behalten. Früh schon tote Hose im Haus.
    Pit zog den Autoschlüssel aus der Tasche und zuckte leicht zusammen, als etwas an seinen Hosen strich.
    Nur eine Siamkatze, die vorbeigegangen war.
    »Was hat er denn da an«, sagte Anni, »das sieht nicht aus.«
    Neben ihr an den kleinen Tisch gelehnt stand eine Lacktüte mit dem Paillettenkleid drin. Das Taxi zu spät und sie zu spät und keine Chance mehr, Gerry die Tüte vor dem Auftritt zu geben. Nun stand Gerry da und trug das Bolero über dem Glitzertaukleid. Zu viel

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