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Tod eines Träumers (Vera-Lichte-Krimi) (German Edition)

Tod eines Träumers (Vera-Lichte-Krimi) (German Edition)

Titel: Tod eines Träumers (Vera-Lichte-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carmen Korn
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durch den Dienst knien müssen, bevor du einen der Herrschaften zur Identifizierung fahren darfst.«
    »Du hast wohl einen Vogel«, sagte Pit.
    »Vielleicht kommt deine Tote woanders her. Ich könnte mir vorstellen, dass diese Stoffbeutel auf vielen Basaren verkauft werden.«
    »Ich stelle mir vor, dass sie euer Elslein ist.«
    »Weder Vera noch ich haben dieses Elslein je zu Gesicht bekommen«, sagte Nick. Er hatte Vera noch nichts von Pits nächtlichem Anruf erzählt. Sollte sie ausschlafen. Konnte doch gut sein, dass es gar nicht Gerrys Elslein war.
    »Eben«, sagte Pit, »sonst stündest du vor einer Kühlschublade und nicht vor Aphrodite und Minerva.«
    Nick guckte auf die Uhr. Schon nach acht. Vielleicht gab es keinen Dienst an den Werktagen. »Steht denn hier nichts?«, fragte er. Diese Gemeinde schien ein großes Bedürfnis nach Anonymität zu haben.
    Pit wies auf das Blatt Papier in einer Klarsichthülle, das an der Tür hing. Jesaja.
    »Und es werden kommen die Tage, an denen du sagen wirst, sie gefallen mir nicht«, sagte er. »Weißt du was von Jesaja?«
    »Einer der Propheten aus dem Alten Testament«, sagte Nick, »ging bei ihm viel um das Strafgericht Gottes.«
    Pit nickte. Das passte doch.
    »Vielleicht fangen sie an Werktagen schon um sechs an«, sagte Nick, »sähe ihnen ähnlich.«
    »Wie heißt die Veranstaltung um siebzehn Uhr?«
    »Bußgang«, sagte Nick, »verschone uns davon.«
    »Ich lasse das Bild der kleinen Alten in die Zeitungen setzen«, sagte Pit, »doch am besten wäre, wir fänden Gerry.«
    Nick sah ihn prüfend an. »Bist du da optimistisch?«, fragte er.
    »Ich stelle ihn mir als Hasardeur vor. Vielleicht hat er eine Chance am Schopfe gepackt und ist auf und davon.«
    »Nein«, sagte Nick, »da stellst du ihn dir völlig falsch vor.«
    »Vielleicht habe ich nur Angst, ihn tot im Laub liegen zu sehen oder den Kopf in einem Koffer.«
    »Hör auf«, sagte Nick, »ist es zu früh für Holthusen?«
    »Lass uns vorher noch einen Kaffee trinken gehen«, sagte Pit.
    Gerry hatte den Tee getrunken. Erschrocken von dessen Bitterkeit. Er hatte sich verschluckt, zu husten angefangen.
    Doch dann tat der heiße Tee nur noch gut.
    Der Schwarzvermummte hatte neben ihm gestanden, bis der Becher geleert gewesen war.
    Gerry schlief, als sie kamen. Schlief tief wie lange nicht.
    »Ich habe Sie so früh nicht erwartet«, sagte Holthusen.
    Er trug einen verschlissenen Hausmantel und Filzlatschen.
    Nick blickte an ihm vorbei und sah die helle Katze aus der Küche kommen. »Sie haben Luna gefunden«, sagte er.
    »Ja«, sagte Herr von Holthusen.
    Er sah aus, als habe er kein Auge zugetan in der Nacht. »Luna und ich haben Donna in einem Beet im Hof begraben.«
    Nick erinnerte sich nicht an Beete. Nur an den geteerten Hof. Vielleicht gab es an der Hausmauer ein paar Sträucher.
    »Wo ist Ihr Kollege?«, fragte Holthusen.
    »Er steht vor dem Haus und telefoniert.«
    »Sie hätten sich mehr Zeit lassen sollen«, sagte Holthusen.
    »Das hat mir sehr Leid getan um Ihre Katze«, sagte Nick.
    Holthusen drehte sich um. »Trinken Sie einen Kaffee?«, fragte er und setzte einen Kessel auf die Herdplatte.
    Nick sagte nicht, dass er gerade bei Tchibo zwei Tassen getrunken hatte. Er nickte nur.
    »Und Ihr Kollege?«
    Pit hatte vier Tassen getrunken. »Der sicher auch«, sagte Nick.
    Gelänge ihm schon, Pit die Müdigkeit auszutreiben.
    Holthusen stellte einen Kaffeefilter auf eine Kanne mit goldener Tülle und legte eine Tüte ein.
    Er zählte sechs Löffel Kaffeepulver ab.
    »Magenfreundlich«, sagte er.
    »Das ist gut«, sagte Nick. Er war erleichtert, als es an der Tür klingelte und Holthusen dem Herrn Hauptkommissar öffnete.
    »Ihr Kollege sagte, Sie trinken eine Tasse Kaffee mit.«
    Guckte Pit irritiert? Er fing sich rasch.
    »Sind wir zu früh?«, fragte er. »Ich dachte, Ihr Tag beginnt schon um sechs?« War es nicht gegen sechs Uhr morgens gewesen, als Holthusen die Altstadtwache angerufen hatte, um den Fund eines Kopfes in einem Koffer zu melden?
    »Das ist kein Tag wie jeder andere«, sagte Holthusen.
    »Natürlich nicht«, sagte Nick. Der Hausmeister wurde doch gleich umgänglicher, wenn sie verständnisvoll waren.
    Er nahm eine Tasse mit Goldrand entgegen.
    Zucker und Kondensmilch standen auf dem Tresen.
    »Der Zugang zum Hof ist vom Keller aus?«, fragte Pit. »Oder steige ich aus dem Küchenfenster und nehme Ihre Leiter?«
    »Sie hatten von Keller und Dachboden gesprochen«, sagte Holthusen, »was wollen

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