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Tod eines Träumers (Vera-Lichte-Krimi) (German Edition)

Tod eines Träumers (Vera-Lichte-Krimi) (German Edition)

Titel: Tod eines Träumers (Vera-Lichte-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carmen Korn
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Text leise vor sich hin. Ich würde dir ohne Bedenken eine Kachel von meinem Ofen schenken.
    Nur die Texte ließen ihn klar im Kopf bleiben.
    Bei meiner Tante im Strumpfenband
    Gerry hörte jäh auf. Erstarrte wie der Körper, von dem er eben geträumt hatte. Ein Tier war ganz nah bei ihm.
    Beinah hätte er geschrien in panischer Angst vor der Ratte, die an seinem Gesicht vorbeistrich.
    Gerry holte aus, um sie von sich zu stoßen.
    Doch er griff nur nach dem weichen Schwanz einer Katze.
    Hilft ja nichts, hatte Anni gesagt und zu kochen angefangen.
    Schweinekrustenbraten. Rotkohl. Kartoffelklöße.
    Nicht, dass sie dachte, Vera und Nick seien groß bei Appetit.
    Doch dieses Essen machte viel Arbeit. Vor allem, wenn man den Rotkohl aus einem großen Kohlkopf schnitt und nicht aus dem Glas oder der Tiefkühltruhe nahm. Den Kloß Teig aus Kartoffeln rieb. Viel Arbeit lenkte ab.
    Ich gebe Madame Anni helfende Hand, hatte Billie gesagt.
    Geh du mal zu deiner Mary, hatte Anni geantwortet.
    Anni ließ sich nicht helfen. Darum veranstaltete sie den ganzen Kokolores, um alle Hände voll zu tun zu haben.
    »Kennst du nicht irgendeinen Buschzauber?«, fragte sie Billie, als der in die Küche kam, um sich zu verabschieden für den Tag.
    Buschzauber? Billie war Christ. Er guckte beleidigt.
    »Geht nur darum, Gerry herbeizuzaubern.«
    Anni seufzte und zerschnitt den Kohl umso heftiger.
    Jan van Engelenburg hatte hoffentlich Hunger.
    Vielleicht sollte sie schon mal den Braten in den Backofen schieben. War ja doch ein ziemlich großes Stück Fleisch.
    Anni sah im Kühlschrank nach, ob Bier zum Begießen da war. Bier wurde nur wenig getrunken in diesem Haushalt.
    Gleich mal bei Engelenburg klingeln, ob der Bier hatte.
    Vera war drüben bei Engelenburg.
    Nicholas saß in dem Korbsessel, in dem schon Gustav, sein Großvater, gesessen hatte, wenn Anni kochte.
    Wie Gustav wartete der Kleine auf Kostowitschs.
    Kleine Happen, die beim Kochen abfielen. Saucen, auf Untertassen gereicht. Angebratene Zwiebelchen.
    Gab doch trotz allem noch Schönes im Leben.
    Wenn nur Gerry wiederkäme.
    Engelenburg würde seine Sache gut machen. Nicht nur bei dem Braten und den Klößen. Er gab auf Vera Acht, wie er es Anni versprochen hatte.
    Das fehlte, dass Vera in Gefahr geriet.
    »Ich hab noch nichts«, sagte sie zu dem Kleinen.
    Hätte sie gedacht, dass der November eine anstrengende Angelegenheit werden würde, als sie ihren Helbings Kümmel in Kurland vergossen hatte? Im Dezember wurde sie siebzig. Kurz vor Weihnachten. Wer wollte das feiern?
    Nicholas kam aus dem Korbsessel gekrabbelt, um sich an ihrer Schürze festzuhalten.
    Die liebe Knutschkugel. Ob Gerry je geliebt worden war?
    »Kriegst einen Keks«, sagte sie und griff nach der Blechdose. Butterbrezeln, die sie gebacken hatte.
    Nicholas ließ sich mit der Brezel auf den Steinplatten des Küchenbodens nieder. Na gut. Er hatte die dicke Windel an und noch eine Hose da drüber. Die hatte Nelly geschickt. Sonst tat sie ja nichts als Großmutter. Saß in Nizza und mopste sich. Hatte den Jungen noch nicht mal gesehen.
    Musste Vera wohl nach Frankreich fahren, um ihrer Mutter den Enkel vorzuführen.
    Anni fing an, Äpfel zu schälen. Ein Viertel für Nicholas.
    Rotkohl mit Äpfeln war doch noch immer das Beste. Nick gab Himbeeressig hinein. Hoffentlich freute er sich über das Auto.
    Tat sich immer schwer mit Geschenken, nur weil er keine großen machen konnte.
    Anni schüttelte den Kopf. Gustav hatte genug verdient.
    Da konnten sie auch zu viert gut von leben.
    Die schönen Lieder, die Gustav geschrieben hatte.
    Gerry hatte auch schön gesungen.
    Anni schnäuzte sich kurz. »Bekloppte Alte«, sagte sie, »tust ja, als käme der Junge nicht wieder.«
    Nicholas sah sie besorgt an.
    »Ist alles gut«, sagte Anni. »Sobald der Rotkohl im Topf ist, gehen wir beiden Hübschen Bier und die Mama holen.«
    »Ich bringe dich nach Hause«, sagte Pit.
    »Zu Vera«, sagte Nick, »ich bin zum Essen eingeladen.«
    Er blickte zu Pit, als bitte er um Entschuldigung.
    »Brauchst dich nicht zu beunruhigen«, sagte Pit, »ich bin auf Freiersfüßen.« Er staunte seinen Worten nach.
    Nick staunte auch. »Kenne ich sie?«, fragte er.
    »Eine schöne Griechin.«
    »Ich dachte, die liebt den kleinen Herrn Kolp.«
    »Die von Kolp wird am Sonntag siebzig.«
    »Der gleiche Jahrgang wie Anni«, sagte Nick. »Wenn Gerry nicht auftaucht, wird das ein trauriges Fest.«
    »Wann?«
    »Kurz vor Weihnachten«, sagte Nick.
    »Da haben

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