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Tod im Dünengras

Tod im Dünengras

Titel: Tod im Dünengras Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisa Pauly
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Sie sind mit Francesco in Kontakt geblieben?«
    Susanna schüttelte erstaunt den Kopf. »Nein! Wir haben uns seit über
zehn Jahren nicht gesehen. Was meinen Sie, wie ich gestaunt habe, als er
plötzlich in der Muschel II stand.
Wir beide hier auf Sylt!« Ein winziges Lächeln ging über ihr Gesicht. »Wir
haben uns sofort wiedererkannt.«
    Erik sah Sören scharf an, der noch immer in Susannas Anblick versunken
war, aber sein Assistent schien keinen Beitrag zu der Befragung leisten zu
wollen. »Wissen Sie, was Francesco in der Muschel II wollte?«
    Susanna wurde nun sehr ernst. »Ich habe gleich gemerkt, dass da was
nicht stimmte. Er ist mehrmals beim Chef gewesen, und jedes Mal, wenn Francesco
ging, war der Chef total nervös. Seitdem sehe ich mich nach einer neuen Stelle
um. Obwohl … eigentlich verstehe ich das nicht.«
    Erik sah sie fragend an. »Was verstehen Sie nicht?«
    Â»Dass die Muschel II nicht
gut laufen soll. Okay, wir sind nicht jeden Abend ausgebucht, aber welches
Restaurant ist das schon? Jedenfalls habe ich Angst, dass ich über kurz oder
lang auf der Straße stehe.«
    Erik hatte plötzlich das Gefühl, dass sie nicht über das Gleiche
sprachen. »Jetzt verstehe ich aber nicht …«
    Â»Wissen Sie denn nicht, für wen Francesco arbeitete? Für einen
Investor, der Restaurants aufkauft, die nicht mehr gut laufen! Anschließend
werden diese Restaurants dann mit viel Geld zu den reinsten Goldgruben gemacht.
Ob ich dann meinen Job behalten könnte?« Sie dachte kurz nach und schüttelte
dann den Kopf. »Das will ich gar nicht. Für solche Leute möchte ich nicht
arbeiten.«
    Erik beugte sich vor, und auch Sören erwachte aus seiner Verzückung.
»Francesco hat Ihnen also erzählt«, vergewisserte sich Erik, »dass er die
Muschel II aufgesucht hat, weil ein
Investor an dem Restaurant interessiert ist?«
    Â»Sag ich doch.« Susanna wurde sehr nachdenklich. »Ich verstehe nur
nicht, warum die Muschel II keinen
Gewinn abwerfen soll. Der Laden läuft gut, soweit ich das beurteilen kann. Der
Chef hat das Restaurant von seinen Eltern geschenkt bekommen, er hat also keine
Bankkredite laufen oder so.«
    Nun schien Sören endlich seine Stimme wiedergefunden zu haben. »Sie
wollten Francesco Corrado heiraten?«
    Susanna sah ihn überrascht an, dann lachte sie. »Nein, wie kommen
Sie denn darauf?«
    Â»Seine Familie behauptet, er hätte kurz vor seinem Tode angekündigt,
demnächst ein deutsches Mädchen zu heiraten. War eine andere junge Frau damit
gemeint?«
    Â»Wohl nicht.« Susanna wurde verlegen. Sie stand auf, ging in die
Küche und kam mit einem Schälchen zurück, in dem ein paar Kekse lagen. »Er
wollte mich tatsächlich heiraten. Aber … ich wollte nicht.« Sie stellte das
Schälchen auf den Tisch und setzte sich wieder. »Nachdem wir uns zufällig hier
auf Sylt wiedergetroffen haben, hat er sich Hals über Kopf in mich verliebt.«
Ihr Blick wurde weich, auf ihr Gesicht stahl sich ein winziges Lächeln. »Dieser
Zufall! Francesco hat gesagt, das muss ein Wink des Schicksals sein. Das
Schicksal hat uns wieder zusammengeführt, wir sind füreinander bestimmt!« Das
Lächeln verschwand, aus dem kleinen romantischen Mädchen wurde wieder eine
vernünftige junge Frau. »Aber es sind viele Jahre vergangen, wir waren nicht
mehr das Pärchen von einst. Francesco konnte das nicht einsehen. Er wollte an
unsere erste Verliebtheit anknüpfen.«
    Â»Was hat sich verändert?«, fragte Erik. »Sind Sie inzwischen mit
einem anderen Mann zusammen?«
    Diese Frage schien Susanna Larsen nicht beantworten zu wollen.
»Früher war ich einmal in ihn verliebt, heute bin ich es nicht mehr«,
entgegnete sie. »So einfach ist das. Aber Francesco dachte, wenn er mich Tag
und Nacht belagert und mir einen Heiratsantrag nach dem anderen macht, werde
ich irgendwann nachgeben. In Wirklichkeit …«
Sie stockte.
    Â»In Wirklichkeit?«, half Erik nach.
    Â»Je öfter er von Heirat redete, desto weniger wollte ich ihn sehen.
Aber er begriff das nicht. Er war wie verbohrt.«
    Erik lächelte Susanna Larsen freundlich an. »Francescos Familie
kannte Sie von früher?« Und als Susanna nickte, fuhr er fort: »Deswegen wollte
er also Ihren Namen nicht nennen. Nicht, bevor er Ihr Jawort hatte.«
    Â»Er hätte es

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