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Tod im Dünengras

Tod im Dünengras

Titel: Tod im Dünengras Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisa Pauly
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meiner Theke stehen und die Hand aufhalten?«
    Â»No! Müssen Sie nicht.«
    Â»Und wer hat dem Kerl den Schädel eingeschlagen?«
    Mamma Carlotta musste zugeben, dass ihr Schwiegersohn in diesem
Punkt noch nicht weitergekommen war.
    Das beunruhigte Tove. »Wahrscheinlich sucht er den Mörder unter
denen, die von dem Schwein erpresst worden sind!«
    Dazu konnte Mamma Carlotta nichts sagen. Aber als sie die Sorge in
Toves Gesicht sah, versprach sie hoch und heilig, niemand werde von ihr
erfahren, dass Tove Griess zu den Opfern zählte. »Ich schwöre.«
    Â»Unsereins gerät ja immer schneller in Verdacht als andere«, brummte
Tove und goss Mamma Carlotta ein weiteres Glas Rotwein ein, das aufs Haus ging.
    Fietje rückte näher heran und bekam einen zweiten Genever, der
ebenfalls aufs Haus ging. Zum Glück verlief das Abendgeschäft in Käptens Kajüte
schleppend, einige der wenigen Kunden, die Tove beehren wollten, überlegten es
sich anders, als sie sein schrumpliges Bratwurstangebot ins Auge gefasst
hatten. Mamma Carlotta konnte also ungestört erzählen. Von dem Bettler, der
Jahr für Jahr in ihr Dorf gekommen war, bis er in der Nähe von Perugia in einem
dicken Mercedes gesehen wurde. Und von der Witwe des Lehrers, die sich post
mortem für jeden Seitensprung ihres Mannes gerächt hatte, indem sie ihn ohne
sein bestes Stück beerdigen ließ. »Dem Arzt aus dem Nachbardorf war angeblich
nicht aufgefallen, dass sein Skalpell gestohlen worden war. Und der Bestatter
wollte auch nichts bemerkt haben. Aber das hat ihm keiner geglaubt. Schließlich
stand auch die Frau des Bestatters in dem Verdacht, mit dem Lehrer was gehabt zu
haben. Ein … wie nennt man das hier?«
    Â»Techtelmechtel«, schlug Tove vor.
    Â»Genau! Das war’s!« Dann kam Carlotta auf Vera Ingwersen zu sprechen
und erzählte Tove und Fietje, was sie beobachtet hatte. »Ihr Mann hat
anscheinend was mit seiner Kellnerin. Die arme Vera! So eine patente Person!«
    Es war Fietjes erster Gesprächsbeitrag an diesem Abend: »Die habe
ich schon oft herumschleichen sehen. Allmählich müsste sie wissen, ob an ihrem
Verdacht was dran ist.«
    Mamma Carlotta war in ihrem Element. »Vielleicht gehen die beiden
sehr raffiniert vor! Es reicht schließlich nicht, dass Vera einen Verdacht hat.
Sie braucht Beweise!«
    Â»Möglich aber auch, dass sie keine Beweise findet, weil es keine
gibt.«
    Carlotta sah Fietje enttäuscht an. »Sie meinen, Arne Ingwersen hat gar
kein Techtelmechtel mit Susanna Larsen?«
    Solche Aussagen waren Fietje viel zu konkret. »Ich weiß nur, dass
diese hübsche Kellnerin was im Schilde führt.« Und dann ergänzte er in Mamma
Carlottas verblüfftes Gesicht: »Und dass die was mit dem toten Mann zu tun hat,
den ich an der Buhne 16 gefunden habe, das weiß ich auch.«
    Erik und Sören fuhren gemächlich aus Keitum heraus. Die
Dunkelheit hatte sich verdichtet, aber zur Finsternis war sie noch nicht
geworden. Die Überreste des Tages hingen noch am Himmel, zusammengeballte
Wolken zogen daran vorbei und rissen sie mit.
    Bevor er den Wagen startete, hatte Erik die Handynummer gewählt, die
Susanna ihm aufgeschrieben hatte, aber niemand hatte am anderen Ende
abgenommen, und auch die Mailbox war nicht angesprungen. Erik hatte nichts
anderes erwartet. Francescos Handy lag entweder wohlverwahrt in einer Schublade
des Täters, auf der Müllkippe oder auf dem Grund der Nordsee.
    Â»Sie hat merkwürdig kühl auf den Mord reagiert, finden Sie nicht
auch?«, fragte er.
    Wie erwartet wollte Sören nichts auf eine Frau kommen lassen, die
aussah wie Angelina Jolie. »Sie war nicht verliebt in ihn, sie wollte ihn nicht
heiraten!«
    Â»Aber sie kannten sich seit vielen Jahren. Seit ihrer Kindheit! Sie
haben gemeinsam ihre Ferien verlebt! Und Francesco war für Susanna Larsen die
erste Liebe!«
    Â»Das ist doch alles schon lange her.«
    Â»Wir sollten sie dennoch im Auge behalten.«
    Â»Nichts lieber als das.«
    Erik runzelte ärgerlich die Stirn. »Damit will ich sagen, dass sie
in die Sache verwickelt sein könnte.«
    Â»Sie hat doch gar kein Motiv! Und haben Sie mal auf ihre Füße
gesehen? Höchstens Schuhgröße neununddreißig!« Er lachte. »Ich habe gemerkt,
dass Sie neuerdings allen Leuten, mit denen wir es zu tun haben, auf die Füße
sehen.«
    Â»Es

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