Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tod im Frühling

Tod im Frühling

Titel: Tod im Frühling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magdalen Nabb
Vom Netzwerk:
«
    » Dann wird sie also nach Florenz gebrach t ? «
    » Ja, später am Vor m ittag. Hier i st nur der Allgemein m edi z iner vom Ort, und zwei m al in der Woche m acht ein Arzt aus Poggibonsi seine Runde. Alle ernsten Fälle werden gewöhnlich in ein staatlich e s Krankenhaus überwiesen . «
    » Dann kann ich sie ja heute später am Tag noch sehen. E s wäre günstig, wenn sie ins San Giovanni kä m e . «
    Das Krankenhaus San Giovanni di Dio war praktisch gleich neben der Zentrale, und das war günstig im Fall von Patienten, die eine ständige Bewachung brauchten oder öfters verno m men werden m ußten .
    »Ich werde es weitergeben. Ich neh m e an, es h ängt davon ab, wo ein Bett frei ist. Glauben Sie, es war ein Versehen, Capitano, daß sie dieses Mädchen auch m itgen o m m en habe n ? «
    »Ich weiß nicht. Solche Leute machen gewöhnlich keine Fehler. «
    » Dann sind es also Profis? «
    Der Staatsanwalt hatte a u ch gesagt: » I n dem Fall h aben wir es sicherlich m i t Profis zu tun… «
    Und der Capitano selbst ging auch so vor, als wären es welche. Trotzdem s a gte er nur w i eder: » Ich weiß nicht . «
    Dann fügte er hinzu: » Sie sollten jetzt m al eine Runde schlafen. Ich werde den Brigadiere anrufen und ihm sagen, er soll e i nen Mann schicken, der Sie ablöst. «
    »Ich finde, ich sollte lieber bleiben – wenn Sie einverstanden sind, Capitano. Ich hab ' s ihr versprochen, und sie ist im m er n o ch sehr nervös, glaub ich. Vielleicht kö n nte ich wenigstens solange bleiben, bis sie wieder aufwacht und ich ihr erklären kann, was m i t ihr passieren soll. «
    Um sieben wurde sie von den Nach t schwestern geweckt, die bei ihr noch sauber m achen m ußten, be v or sie ihre Schicht beendeten. Der Offizier wartete draußen im Gang, und eine der Schwestern, die es eilig hatte, nach Hause zu kom m en, sagte im Wegge h en: »Wenn Sie wieder reingehen, können Sie gleich die Blu m en m i tneh m en . «
    Sie lag jetzt halb aufgerichtet, m it e inem Haufen Kissen im Rücken. Mit ihrem aufgelösten blonden Haar und in dem weißen Patientenkittel sah sie wie ein krankes Kind aus. Der Verband um ihren Kopf war durch ein Pflaster über einer Augenbraue ersetzt worden .
    »Bringen Sie sie her. «
    Sie starrte die Blu m en an. » Ich m öchte sie m ir ansehen… «
    Sie befingerte die leuchtendbunten Margeriten, als wollte s i e prüfen, ob sie echt waren. Auch die Blätter waren hier und dort m i t türkisen und violetten Farbstreifen versehen. »Er hat sie also tatsächlich ange m alt . «
    » H a t sie das gestern so aufgereg t ? « fragte der Offizier verblüfft .
    » Gestern… Ja, ich erinnere mich. Ich sah sie, als ich aufwachte, und ich dachte… Es hört sich jetzt albern an, aber Sie können sich nicht vorstellen, wie das war, im D u nkeln herumzustolpern und dann ihn zu sehen, wie er da vor sich hin m alte… Wo gibt ' s denn sowas, ange m alte Bl u m en… «
    » Aber sonst wären sie doch alle wei ß « , erklärte der Offizier .
    » So früh im Jahr gibt ' s nicht soviele Blu m en. Diese Margeriten wachsen überall . «
    » Aber sie sind weiß. «
    » Ja . «
    » Also werden sie ange m a lt . «
    » Ja. Der Bl u m enhändler hat sie gebracht. Er hat Sie gefunden, aber wahrscheinlich erinnern Sie sich nicht m ehr . «
    » Nett von ih m , die Bl u men zu bringen. Und ich dachte, daß d a s Ganze ein Alptraum war, oder daß ich dabei war, verrückt zu werden. Sie m üssen Ihre Mütze da wegneh m en . «
    Er nahm sie und stellte die Blu m en a u f den Schrank .
    »Wollen Sie sich denn nicht setzen ? «
    » Nein, ich m uß jetzt gehen. Man wird Sie bald nach Florenz runterbringen . «
    » Aber k o mmen Sie denn nicht m i t…? «
    Sie verstu mm te und errötete über die Du mm heit der Frage und fügte schnell hinzu: » Sie sind ja von der Dorfpolizei, nich t ? «
    » N e in . «
    Jetzt war er es, der errötete, weil man ihn für einen Bauernburschen hielt. » I ch arbeite in Florenz. Hier draußen vor Ihrer Tür s t eht ein Wachposten der örtlichen Polizeistation. Sie werden im Krankenwagen m it Begleitschutz nach Florenz gebracht, und dort wird m an von der Zentrale einen Wachpos t en bestellen, der bei Ihnen b l eibt . «
    »Bin ich in Gefahr ? «
    »Wahrscheinlich nicht, aber wir wollen kein Risiko eingehen . «
    » Aber… wenn Sie in Florenz arbeiten, kann m an dann nicht S i e schicken ? «
    » Mich schicken ? «
    »In das Krankenhaus, in das ich gebracht werde – s t att irgendwelcher

Weitere Kostenlose Bücher