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Tod im Frühling

Tod im Frühling

Titel: Tod im Frühling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magdalen Nabb
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Brigadiere jeden so, als wäre er einer von den Militärdienst leistenden Jungs aus der Gegend, die im Dorf aufgewachsen waren und daher jeden Grashalm genauso gut kannten wie er, dabei aber etwas verschwo mm ene Vorstellungen hatten über die Geschich t e einzelner Fa m i lien und über die Dinge, die sich vor ihrer Zeit ereignet hatten. Ein m al war er sogar schon soweit gegangen hinzuzufügen: » Das war vor…« und war dann wieder in se i ne privaten Klagen verfallen. » Er lebt jetzt in Turi n « , war die nächste Infor m ation, die der Brigadiere ihnen anbot .
    »Wer ? «
    » Der alte Graf . «
    Er wies m it einem Kopfnicken zur Villa. » Man m unkelt, daß er zurückkehren will . «

» Und wie kom m t er damit durch ? «
    Der Capitano blickte sich angewidert u m . Die Weingärten auf beiden Seiten des Pfades waren von Unkraut durchflochten und überwachsen. Die wuchernden, ausgelaugten Reben hatten schwarze T entakel in alle Richt u ngen getrieben. An ihnen sprossen jetzt frische grüne Triebe, und sie waren geisterhaft m i t Geißbart behangen. Das Dickicht m u ßte ein Paradies für Vipern sein, und die drei Männer achteten sorgfältig darauf, daß sie auf dem Weg b lieben. Nach dem Gesetz konnte vernachläss i gtes Land vom Staat beschlagnah m t werden .
    » Mit der Hilfe von dem da . «
    Der Brigad i ere deutete auf einen jungen Mann, der oben auf dem Hügel an der letzten Biegung der ungepflegten Auffahrt, die um die R ückseite der Villa h e ru m führte, stand und ihr Herannahen beobachtete .
    » Morgen, Rudolfo. «
    Der Brigad i ere keuchte etwas, als s i e die Spitze des Hügels erreicht hatten .
    Der junge Mann hatte tiefliegende schwarze Augen und sehr hohe Backenknochen. E r lächelte unsicher und entblößte zwei Reihen weißer Zähne .
    » Du bist aber früh unten«, be m erkte d er Brigadiere freundlich .
    » Die Herde ist noch auf der Bergweide. Ich bin nur zum Pflanzen runtergekom m e n . «
    » U m diese Zeit ? «
    » Kartoffeln . «
    »Brav. Hat m an den Wagen auf deiner Parzelle gefunden ? «
    » Nein, im Nachbarfeld, oder viel m ehr im Graben dazwischen. «
    »Wurde die Villa durchsuch t ? «
    » N e in . «
    » Das wird sie aber noch. Mach dir aber deswegen keine Sorgen. «
    » Der Wildh ü ter hat die Schlüssel. «
    »Ist er zu Hause ? «
    »Er ist z u m Markt gegangen. «
    » Dann wird er nicht vor Mittag zurück sein. Mach dir keine Sorgen « , wiederholte der Brigadiere. » Mach ruhig m i t deinen Kartoffeln weiter. «
    »Wer ist das ? « fragte der Capitano, während sie dem Brigadiere über ein feuchtes Feld folgten. Am andern Ende waren schwarze Gestalten zu sehen, die bei einem Gra b en heru m lie f en .
    » Giovanni F ara. Der ist i n Ordnung. «
    » Hatten Sie nicht Rudolfo zu ihm gesag t ? «
    » Da alle ihn so nennen « , sagte der Br i gadiere, » tu ich ' s auch . « Die andern beiden grübelten über diese Auskunft nach, während sie hinter ihm herstiefel t en. Sie hatten das Feld bereits zur Hälfte überquert und näherten s i ch dem Graben, aus dem der Wagen von einem Jeep langsam an einem Seil herausgezogen wurde, als der Staatsanwalt auf eine m ögliche Erklärung stieß. » Rudolph Valentino!« rief er aus und zog sich einen befremdeten Blick des Capitano zu. »Er sieht genau wie Valentino aus! «
    » Und er ist in Ordnung « , fuhr der Brigadiere fort, ohne sich von dieser m eisterhaften Denkleistung beeindrucken zu lassen. » Seine Mutter ist Witwe und lebt in Sardinien, und da sind noch zwei kleinere Geschwister, ein vierzehnjähriger Junge, der Rudolfo hier hilft, und ein Mädchen zu Hause bei der Mutter. Zur Z eit versucht er, m i t etwa fünfzig Schafen über die Runden zu kom m en, baut ein bißchen Ge m üse für seinen Eigenbedarf an und Winterfutter für seine Tiere. In ein oder zwei Jahren m üßte er eine ganz orden t liche Herde zusa mm e n haben – natürlich ist er nor m alerweise nicht so früh hier unten. Er hat hier nur so eine Art Stall, den e r für den Som m er m i et et, zusam m e n m i t sein e m Hektar Wiese und seinem Stück Acker. Seine Hütte ist oben auf dem Berg, und er wird seine Herde dort oben weiden lassen… «
    »Bis Pal m s o nnta g « , beendete der Staatsanwalt auto m atisch d e n Satz .
    » Jedenfall s « , schloß der Brigadiere, als sie vor dem Graben standen und hinunterspähten, » so kom m t er da m i t durch. «
    »Was… ? «
    Der Capitano konnte ihm nicht m ehr f olgen .
    » Der Graf. Rudolfo und der Wildhü t er

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