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Tod im Frühling

Tod im Frühling

Titel: Tod im Frühling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magdalen Nabb
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sie zu kriegen. Alles – «
    » Und ich sage, er nim m t keine Drogen. Sie haben das Zeug j a nicht hier gefunden. «
    » Nein, wir haben es drüben bei Scano gefunden. Und Scanos Sohn ist m it Ihrem Sohn befreundet. Ihr Sohn we i ß, wo das Zeug herkom m t, a uch wenn er selber es n i cht nimmt. Und selbst wenn – solange er nicht damit handelt, hat er von uns nichts zu befürchten. Sie könnten uns also helfen . «
    Der Schäfer starrte schweigend in se i n Glas und versuchte, d i e Falle zu entdecken. Seine Frau war m it dem Quarkschöpfen fer t ig und wischte sich die Hände an ihrer Schürze ab. Sie wandte s i ch jetzt wieder der Vorbereitung des Essens zu. Ihr Körper war angespannt vom Zuhören, während sie die Artischocken schüttelte, die Pasta u m r ü hrte und ein halbes Dutzend Steaks zum Braten in eine zweite s c hwarze Eisenpfanne legte. Als sie z um Tisch zurückkehrte und anfing, den Quark in eine Form zu füllen, spürten alle drei ihren bohrenden Blick. Auch jetzt war da dieser Widerspruch zwischen i hrer Stim m u ng und der Sprache ihrer Hände, die den triefenden weißen Kloß so sanft und behu t sam wendeten und drückten, als handele es sich um ein Bab y . Der Brigadiere beobachtete ihr Gesicht, als er sagte: » Wir könnten m orgen wieder vorbeischauen. Wenn Sie es jetzt nicht wissen, können Sie es vielleicht bis dahin rauskriegen. «
    Aber der Schäfer versuchte immer noch zu wi t tern, wo die Gefahr lag. Plötzlich sagte er: » Und was hat das alles da m it zu tun, daß ein Mädchen ver m ißt wird ? «
    »Wer hat denn behauptet, daß es was da m it zu tun ha t ? «
    » S ie habe n 's doch vorhin erwähnt. «
    »Wir haben es erwähnt, m ehr nicht. Von Ihnen wollen wir nur wissen, wo das Zeug her i st, das wir bei Scano gefunden haben. «
    Doch der Schäfer hatte Gefahr gewittert und schwieg .
    »Wir k o mmen m orgen wieder « , sa g te der Brigadiere. » We n n Sie uns m it dieser kleinen Infor m ati o n behilflich sind, können Sie den Esel laufenlassen. Für den Mann, der die Verlustanzeige aufgegeben hat, haben wir ihn dann eben einfach auf der Straße gefunden. Wenn Sie uns nicht behilflich sein können, m üssen w i r m orgen leider m it diesem Haftbefehl wiederkom m e n . «
    Der Capitano und der Brigadiere erhoben sich .
    » Auf Wiede r sehen, Signora . «
    Sie antwortete nicht, wendete und drückte nur, wendete und drückte und ihre Augen funkelten wütend. Noch bevor sie den Hof überquert hatten, entlud sie ihren Zorn, und nicht ei n m al der laute Motor des Jeeps konnte ihre schrille Wut übertönen .
    » Und ich kann sie gut verstehen, ehrl i ch gesagt « , be m erkte der Capitano. Es war nach halb neun, und in wenigen Minuten würde sich die Familie z u m Essen niedersetzen, während sie i m m er n o ch arbeitend am Ende des T i sches stand. Mit dem Pecorino würde sie frühestens um elf Uhr fertig sein, und dann m ußte noch der Ricotta aus dem aufgekochten zweiten Rahm g e m acht werden. Danach würde sie zweifellos zu m üde sein, um überhaupt noch etwas zu essen. Wenn ihr Mann ins Gefängnis ging und sie allein m i t dem Ju n gen m it a l l e m fertigwerden m ußte… » S ie sagten, sie geht auch putzen ? «
    » Drüben bei ›Il Cantuccio», fünf m a l die Woche von elf bis eins, nach dem morgendlichen Käse m achen . «
    » Du l i eber Him m e l … «
    Es war schon zie m lich dunkel, als sie die holprige Straße entlangruckelten. Vor sich sahen sie den roten Punkt des Bildstocks, der den Anfang von Pontino kennzeichnete. Etwas weiter ersch i enen Dutzende ähnlicher Punkte an den Vorderseiten von fest verram m e lten Häusern .
    »Ich glaube, ich so l lte m a l bei der Krankenstation vorbeischauen. Können S i e m ich da a b setzen ? «
    »Wird ge m a cht, Capitano . «
    » Sie können dann so in einer Viertelstunde m einen Wagen hinaufschicken. «
    Vom Vorraum der Krankenstation aus versuchte er den Staatsanwalt anzurufen, der den ganzen Nach m ittag im Gericht gewesen war und bestim m t wissen wollte, wie ihr Besuch bei Piladu verlaufen war. Aber unter der Nu mm er, die er wähl t e, m eldete sich nie m and .
    Es dauerte eine Weile, bis er das Mädchen fand. Man hatte s i e verlegt, sie war also nicht mehr in dem Zim m er, das der Unterleutnant ihm b e schrieben hatte. Mit Hilfe einer Nachtschwester fand er den richtigen Raum und ging auf Zehenspitzen hinein. Über dem Bett war ein Sauers t offzelt, und in dem schum m rigen Lic h t, das im Zimmer herrschte, sah

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