Tod im Heu: Liebesroman (German Edition)
ich rede?“
„Ach wissen Sie Thiel, worüber wollen Sie denn reden. Ich weiß ja schon alles. Wie viele Autos ihr geklaut habt. Wer sie auseinander geschraubt hat. Wohin Ihr die Teile verschoben habt. Was wollen Sie mir noch erzählen? Geben Sie jetzt einfach zu, Sie waren dabei. Damit wir die Akte endlich schließen können.“
„Herr Kommissar, der Piller hat mich jetzt einfach nach vorn geschoben. Da will ich jetzt auch nicht länger dichthalten. Ja, ich war bei den Autodiebstählen dabei. Und der Piller war der Sklaventreiber. Der Christian, das habe ich gemerkt, der wollte ja auch raus aus der Geschichte. Bloß der Piller hat niemanden raus gelassen.“
Gassner klatscht in die Hände. „Na sehen Sie , Thiel. So schwer war das doch gar nicht. Sie unterschreiben jetzt noch ein Geständnis. Und dann können Sie in Ruhe auf Ihre Verhandlung warten.“
Thiel rutscht unruhig auf seinem Stuhl hin und her. „Herr Kommissar“, druckst er herum. „Ich dachte, es gäbe da vielleicht eine Möglichkeit, dass ich gar nicht ins Gefängnis muss.“
Gassner schüttelt ungläubig den Kopf. „Also das kann ich mir nicht vorstellen.“
„Wie gesagt , ich könnte da über etwas reden, was Sie sicher interessiert.“
Gassner beugt sich nach vorn. „Fangen Sie doch einfach an.“
„Also es geht da um den jungen Förster, der vor zwei Wochen im Wald gefunden wurde. Mit einer Kugel im Bein.“
Gassner pfeift leise durch die Zähne. „ Waren Sie dabei?“, stößt Gassner hervor. „Reden Sie!“
„Herr Kommissar, ich will ja reden. Aber könnten Sie mir … ich meine Stra ffreiheit. Und dann müsste ich auch weg können, weil ich ja sonst selber eine Kugel einfangen tät. Denn der, der geschossen hat, der wäre sicher sehr böse, wenn ich ihn anschwärze. Das können Sie mir glauben.“
Gassner schaut Thiel lange ins Gesicht. Dann wählt er eine Nummer.
„Hallo Herr Staatsanwalt. Kommissar Gassner hier. Ich habe hier eine Person, die eine Aussage machen möchte, zu der Sache mit dem angeschossenen Forstbeamten vor zwei Wochen … Ja, der. Und er verlangt Zeugenschutz und Straffreiheit … Nein, wir tappen da bisher völlig im Dunkeln … Können Sie kommen? … Ja, danke, bis gleich.“
Jetzt wendet sich Gassner wieder an Thiel. „Also Thiel, das kann ich Ihnen schon mal sagen. Wenn Sie uns in dem Fall weiterhelfen können, dann mü ssen Sie für die gestohlenen Autos mit Sicherheit keine Strafe absitzen. Es sei denn, Sie haben noch etwas anderes auf dem Kerbholz.“
„Noch was Anderes? Wo denken Sie hin, Herr Kommissar“, antwortet Thiel und wird nun etwas ruhiger. Der Piller soll seine Strafe kriegen für sein Anschwärzen, denkt er dann bitter. Und ich sitze in zwei Wochen vielleicht doch wieder daheim und kann noch mal von vorn anfangen. Wenn ich hier nur schnell herauskomme.
Kapitel
Oliver setzt sich leise stöhnend auf die Bank. „Für den Rückweg werde ich mir wohl einen Gehstock suchen müssen“, sagt er. „Das Bein tut doch noch höllisch weh.“
Sarah ist ganz außer sich. „Siehst Du, Oliver. Du hast jetzt Schmerzen und a lles ist nur meine Schuld. Ich wollte unbedingt mit Dir hierhergehen. Und Du darfst Dich noch gar nicht so sehr anstrengen.“
„Halb so schlimm, Sarah“, sagt Oliver leise. „Komm setz Dich zu mir. Dann vergehen die Schmerzen.“
Sarah setzt sich.
„Nein Sarah. Du musst viel dichter herankommen … So ist es gut … Und nun legst Du Deine Hand auf das Bein … Ja hier tut es weh.“ Oliver stöhnt leise. “Schau“, sagt er. „Der Schmerz ist weg. Einfach so. Sarah, Du musst goldene Hände haben.“
„Das glaube ich nicht“, sagt Sarah leise. „Ich denke, das ist, weil wir uns wirklich lieben.“
„Da kannst Du recht haben. Weißt Du, was mich jeden Tag wieder und wieder glücklich macht?“
„Nein. Verrätst Du es mir?“
„Nun es macht mich glücklich, wenn ich Dich küssen kann. Versteh mich richtig, Sarah. Früher habe ich mich nach Dir verzehrt. Und wenn ich daran dachte, dass ich Dich küssen möchte, dann bin ich fast vergangen vor Sehnsucht.“
Sarah lehnt sich an ihn und streichelt seinen Arm. „Ja, ich habe Dir oft wehgetan. Weil der Christian noch in meinem Herzen war.“
Oliver schaut ihr in die Augen. „Und nun. Ist er fort? Ich meine der Christian. Oder ist immer noch ein Stück von ihm in Deinem Herzen.“
Sarah kuschelt sich an Oliver und hält ihn ganz fest . „Ach Oliver. Ich bin doch kein Schmetterling. Mal hier
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