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Tod im Koog - Hinterm-Deich-Krimi

Tod im Koog - Hinterm-Deich-Krimi

Titel: Tod im Koog - Hinterm-Deich-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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Werkzeugs.
    »Na, so ’n richtiger Oschi. Kannst ordentlich draufhaun.«
    »Wie lange haben Sie gestern gefeiert?«
    Bolle zeigte zwei Reihen gelber Zähne. Im Oberkiefer war eine Lücke
zu erkennen. »Warum?«
    »Es interessiert die Polizei.«
    Der Maurerpolier zog eine Flunsch und ließ Luft aus den
zusammengedrückten Lippen entweichen, dass sie vibrierten. »Bis zum Ende. War
so gegen halb eins, schätz ich.«
    »Wer war da noch anwesend?«
    »Nur wir drei, der Heinz, der Mirko und ich. Die anderen Weicheier
sind vorher abgehauen. Und dann waren da noch so ’n paar von den feinen
Pinkels. Aber die sind dann auch weg.«
    »Wer hat abgeschlossen und aufgeräumt?«
    Bolle grinste erneut in Christophs Richtung. »Keine Ahnung. Ich
hatte ja auch einen in der Kiste. Das hat mich nicht interessiert. Nicht die
Bohne.«
    »Waren Sie und Ihre Kollegen gestern den ganzen Abend zusammen?«
    »Sicher. Wir haben zusammen einen gezischt. Hast du ’ne Ahnung, wie
trocken Zementstaub sein kann.«
    »Dann war keiner zwischendurch weg?«
    »Nee.« Bolle zog die Stirn kraus. »Nur zum Pinkeln. Sonst nicht. Ja,
und der Mirko war mal eine halbe Stunde abgetaucht. Ich nehme an, der hat mit
seiner Freundin telefoniert. Die hat ihn wieder heißgemacht. Darum ist er heute
auch nicht zur Arbeit erschienen.«
    »Wissen Sie, wo er wohnt? Haben Sie seine Handynummer?«
    »Quatsch. Was soll ich damit. Die hat der Alte im Büro.«
    »Hat Mirko mit einer der Krankenschwestern geflirtet?«
    Bolle brach in ein schallendes Gelächter aus. »Geflirtet? Mann, das
sind heiße Miezen. Die hätten wir sicher gern mal … Aber da kommst du ja
nicht ran. Das begreifen die Dummbeutel aber nicht. Klar! Die haben den ganzen
Abend rumgetönt. Immer wenn eins von den Weibern in unsere Nähe gekommen ist.
Nachher haben die aber einen großen Bogen um uns gemacht. War wohl ’nen
bisschen zu doll, was die beiden im Suff von sich gegeben haben.«
    »Wo finde ich Ihren anderen Kollegen, den Heinz …?« Christoph
sah den Polier fragend an.
    »Heinz Kohlschmidt. Versuchen Sie es mal auf der anderen
Kellerseite. Vielleicht pennt der in der Heizung. Und wenn Sie ihn finden,
treten Sie ihn in den Hintern und sagen Sie ihm: Schönen Gruß von Kuddl. Kuddl
Bolle, das bin ich nämlich.« Dabei zeigte er mit der Kelle in seiner linken
Hand auf sich, bevor er das Werkzeug wieder in den Mörteleimer eintauchte.
    Christoph suchte die Heizung, deren Tür offen stand. In einer Ecke
lagen Rollen mit alukaschiertem Dämmmaterial. Inmitten des offenbar nicht
benötigten Materials hockte ein Mann mit langen Haaren, einem wuchtigen
Schnauzbart, der an ein Walross erinnerte, und blinzelte Christoph träge an.
    »Herr Kohlschmidt?«
    Der Mann grunzte etwas Unverständliches.
    Christoph stellte sich vor und registrierte ein Aufflackern in den
trüben Augen des Mannes, die von dunklen Ringen umgeben waren.
    »Sie haben gestern mit Ihren Kollegen an der Einweihungsfeier
teilgenommen. Wie lange sind Sie geblieben?«
    Kohlschmidt hustete, bevor er antwortete. »Bis es nichts mehr gab.
Irgendwann kam der Türke …«
    »Sie meinen Lütfü, den Hausmeister?«
    »Sagte ich doch. Der hat getönt, es gibt nichts mehr. Die Party ist
vorbei.«
    Das stand im Widerspruch zu Lütfüs eigenen Angaben, stellte
Christoph fest. Der hatte ihm erzählt, er wäre vor Ende der Veranstaltung
aufgebrochen.
    »Sie waren die ganze Zeit zusammen. Bolle, Mirko … Wie heißt
der eigentlich mit Zunamen?«
    »Dreschnitzki. Ja. Da waren noch ein paar andere dabei. Maler, ein
Elektriker. Fliesenleger.«
    »Und Mirko war zwischendurch nicht mal weg?«
    Kohlschmidt kratzte sich den Kopf und fingerte am Ohrring. »Tja.« Er
grinste auf eine Art, die Christoph als schmierig empfand. »Die eine Mieze vom
Heim, so ’ne Blonde, die hat es ihm wohl angetan. Die hat den ganzen Abend über
die Männer angemacht. So richtig heiß. Unter uns Männern …« Kohlschmidt
beugte sich ein wenig in Christophs Richtung und senkte die Stimme, als würde
er ihm ein Geheimnis anvertrauen. »Der Mirko ist den halben Abend mit so einer
richtigen Latte herumgelaufen. So scharf war der.«
    »War Ihr Kollege auf die jüngere Krankenschwester fixiert?«
    »Die Blonde war die heißeste Nummer. Aber auch die anderen Weiber,
die da rumliefen. Das waren alles scharfe Muttis. Denen hat man es doch
angesehen, dass sie ganz was anderes wollten, als den bescheuerten Sekt durch
die Gegend zu tragen. Also … Der Mirko war zwischendurch mal

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