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Tod im Koog - Hinterm-Deich-Krimi

Tod im Koog - Hinterm-Deich-Krimi

Titel: Tod im Koog - Hinterm-Deich-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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ist nicht meine Welt. Das
klang alles sehr merkwürdig. Energiefluss und so. Ich verstehe ja, wenn Leute
kritisch bei der Auswahl ihrer Lebensmittel sind. Ich gehöre nicht dazu, aber
wer es mag … Der soll vegetarisch leben. Oder sich von Biokost ernähren.«
    »Und die Ehe zwischen den beiden war wirklich intakt? Trotz der
Hinwendung zu dieser Indianerin?«
    »Das habe ich schon einmal erklärt«, bekräftigte Caro Jacobs ihre
frühere Aussage. »Da passte kein Blatt dazwischen.« Wie um das zu
unterstreichen, presste sie ihre Hände fest zusammen.
    »Heike war in der letzten Zeit beruflich sehr engagiert«, sagte
Christoph.
    »Kann sein. Ich habe nicht viel von ihr gehört. Die Mitarbeiter in
der neuen Klinik mussten wohl ganz schön ranklotzen. Wie immer waren die
Termine zu eng, und die Verantwortlichen haben den Arbeitsanfall unterschätzt.
Heike war ganz schön kaputt, so richtig alle, wenn sie nach Hause kam.«
    »Wie kam Heike mit ihrem Chef zurecht?«
    »Wie hieß er noch gleich? Irgendwas mit Graf.«
    »Zehntgraf«, half Christoph nach.
    »Sie hat angedeutet, dass der den Belastungen nicht gewachsen war.
Er schien ihr völlig mit der Aufgabe überfordert.«
    »Und die anderen Kollegen?«
    »Da gab es keine Reibereien. Die haben alle unter den Belastungen
gelitten. Vom Hausmeister hat sie gesprochen. Ein Türke? Das ist wohl ein ganz
Netter.«
    »Und ihr direkter Vorgesetzter? Der Arzt?«
    Caro Jacobs zog die Stirn kraus. »Komisch. Von dem hat sie nie
gesprochen.«
    Zum Abschied reichte sie beiden Beamten ihren Ellenbogen, nachdem
sie ihre von der Erde schmutzigen Hände in die Luft gehalten hatte.
    In Husum lagen neue Ergebnisse der Rechtsmedizin und der
Kriminaltechnik vor. Die Fußabdrücke an der Hecke entsprachen der Schuhgröße
dreiundvierzig. Das hatte bereits Klaus Jürgensen in Flensburg festgestellt.
    »Im Unterschied zu Fernsehkrimis konnten uns die Amateure im
Landeskriminalamt aber weder die Marke der Treter noch Namen und Körbchengröße
der Schuhverkäuferin nennen«, lästerte Große Jäger. Immerhin war es ein
weiteres Indiz, das gegen den Täter sprechen würde, wenn sie ihn fassen
sollten.
    Es wurde noch einmal bestätigt, dass Alkohol und Drogen bei den
beiden Opfern, Schwester Heike und Schwester Elena, keine Rolle gespielt
hatten. Immer noch war unklar, weshalb die dritte Schwester, Beate, vorgab,
sich wegen des Alkohols vorübergehend in Zimmer 23 zurückgezogen zu haben.
Hatte Beate im Unterschied zu ihren Kolleginnen tatsächlich mitgefeiert, oder
war das nur eine Schutzbehauptung? Schließlich hatte sie auch die Unwahrheit
gesagt, als sie vorgab, sie sei in der Tatnacht nach Hause gefahren.
    »Der Kuschelmeyer«, sagte Große Jäger und wurde von Christoph
unterbrochen.
    »Wir sollten keine Gerüchte in Umlauf bringen. Es gibt keinen
Hinweis, dass Dr. Kuslmair sich etwas hat zuschulden kommen lassen.«
    »Von mir aus. Der Monsignore, der seine DNA verweigert hat, hat uns zwar etwas mehr Arbeit bereitet, aber wir haben ihn zu
Unrecht verdächtigt. Die Analyse des Zigarrenstummels hat ergeben, dass er frei
von Sünde ist. Er hat nicht mit Schwester Heike geschlafen. Korrekt heißt das
aber auch, dass er deshalb nicht erwiesenermaßen vom Verdacht befreit ist,
Heike Bunge erschlagen zu haben.«
    »Ich kann mir aber kein Motiv vorstellen, weshalb Dr. Kuslmair
zum Mörder werden sollte«, erwiderte Christoph. »Er wird kaum eine Beziehung zu
Heike Bunge gehabt haben. Ein Eifersuchtsdrama, dass er der heimliche Geliebte
war, dürfte ausscheiden, weil es das nur im Krimi gibt.«
    »Schade«, seufzte der Oberkommissar, »dass wir hier nicht im Krimi
sind. Außerdem würde der Monsignore eher Hildegard Oehlerich ermordet haben.
Das war doch die Passion seiner Vorgänger. Die haben Hexen verbrannt. Es gibt
noch etwas, was die Kieler bestätigt haben. Das sind Nikotinanhaftungen.«
    »Auf einer solchen Veranstaltung dürfte sich so mancher Raucher
befunden haben«, gab Christoph zu bedenken. »Andererseits fand die Party im
Freien statt. Da riecht die Kleidung hinterher nicht so extrem nach Rauch.«
    »Eben. Du hättest dir deinen zaghaften Einwand auch gespart, wenn du
mich hättest ausreden lassen. Ich weiß nicht, wie die das feststellen konnten,
aber die minimalen Nikotinanhaftungen fanden sich auch an Heike Bunges Gesäß.
Du erinnerst dich. Da gab es die Fingerabdrücke, weil …«
    »Ist gut«, unterbrach ihn Christoph. »Die Details sind mir bekannt.
Das bedeutet, der Mann,

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