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Tod im Pfarrhaus

Tod im Pfarrhaus

Titel: Tod im Pfarrhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Tursten
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sprechen. Sie behauptet die ganze Zeit, es sei ihre Schuld, dass sie gestorben sind. Sie hätte mir nichts erzählen sol len, sagt sie. Sie haben sie wirklich kaputtgemacht, ihr eine Gehirnwäsche verpasst.«
    Er lachte. Ein kurzes, freudloses Lachen, und trank einen großen Schluck Whisky.
    »Jetzt wissen Sie alles. Beide Computer hier habe ich präpariert. Alles wird gelöscht. Es gibt keine Methode, um das eben Gesagte wiederherzustellen. Sie beide müssen eben berichten, was ich Ihnen erzählt habe. Rebecka und ich haben uns entschieden. Für uns gibt es keine Zukunft. Wir sind am Ende unseres Weges angekommen.«
    Er stand auf und verschwand aus dem Bild. Wenig später war ein Schuss zu hören und nach einigen Sekunden noch einer.
    Irene und Glen saßen wie versteinert da und schauten auf das ordentliche Bücherregal und auf eine schwarze Lehne im unteren Teil des Bildes. Plötzlich wurde der Monitor schwarz, und der Computer verstummte.
    Weder Irene noch Glen sagten minutenlang etwas. Schließlich streckte Glen die Hand aus und stellte das Diktiergerät ab.
    »Was für ein Glück, dass ich das nach Edinburgh mitgenommen und dann beim Nachhausekommen vergessen habe, es aus der Manteltasche zu nehmen. Alles, was er gesagt hat, ist auf Band.«

KAPITEL 20
    Es war gelungen, Lefèvres Handy zu lokalisieren: Mayfair, die Gegend um den Berkeley Square. Exakter ließ sich die Position nicht ermitteln. Erst überlegte Irene, ob sich Rebecka und Christian vielleicht in der Praxis von Doktor Fischer aufhielten, aber es schien unwahrscheinlich, es war einfach zu weit weg.
    »Ist bei der Ermittlung irgendeine Adresse in Mayfair aufgetaucht?«, wollte sie wissen.
    Glen schüttelte nur den Kopf.
    Sie waren immer noch in Lefèvres Büro und etwas ratlos, wo sie anfangen sollten zu suchen.
    »Im Regal standen viele Bücher, und es war aus einem hellen Holz«, meinte Glen.
    »Haben Sie irgendwelche Titel erkennen können?«, fragte Irene hoffnungsvoll.
    »Nein. Der Abstand war zu groß.«
    Sie hatten versucht, den Computer wieder zu starten, aber vergebens. Glen hatte bei einem Computerspezialisten der Metropolitan Police angerufen, der geduldig erklärt hatte, wie sie es anfangen sollten. Als alle Versuche gescheitert waren, stellte der Experte nur lapidar fest:
    »Er hat eine Bombe gezündet.«
    »Eine was?«, rief Glen.
    »Nicht so eine. Er hat einen Computervirus über spielt, der die Daten auf der Festplatte zerstört. So etwas kann man auf der Festplatte installieren und zu einem gewissen Zeitpunkt oder bei einer gewissen Gelegenheit aktivieren. So ein Computer lässt sich nicht mehr starten, wie Sie gerade gemerkt haben.«
    »Nichts zu machen also?«, stellte Glen niedergeschlagen fest.
    »Nein.«
    Glen dankte für die Hilfe. Mutlos breitete er die Hände aus und sah Irene unschlüssig an.
    »Was machen wir jetzt?«
    »Wir versuchen, Andrew St. Clair zu erreichen. Er ist vermutlich der Einzige, der wissen könnte, wo sich Christian aufhält.«
    Sie wurde unterbrochen, als Glens Handy erneut klingelte.
    Seine Miene hellte sich auf, als er die Stimme am anderen Ende erkannte. Er gab Irene ein Zeichen, näher zu kommen, und sagte:
    »Guten Abend, Mr. St. Clair. Das stimmt, dass wir Sie schon den ganzen Abend zu erreichen suchen … Ich verstehe. Doch … sehr bedauerliche Umstände haben das nötig gemacht.«
    Ruhig und methodisch referierte Glen die Vorfälle des Nachmittags und Abends. Erst wollte St. Clair ihm nicht glauben. Als Glen am Ende seines Berichts angekommen war und von den beiden Schüssen erzählte, wurde es am anderen Ende erst einmal ganz lange still. Als Andrews Stimme erneut zu hören war, zitterte sie vor unterdrückten Gefühlen.
    »Sie sagten doch, dass das Gespräch irgendwo aus der Gegend des Berkeley Square kam. Ich habe noch meine Wohnung in London. Die liegt in der Hill Street, die auf den Berkeley Square mündet.«
    »Kann Christian in Ihre Wohnung kommen?«
    »Ja. Er hat einen Schlüssel.«
     
    Der Anblick, der sich der Spurensicherung der Metropolitan Police bot, war zwar erwartet, aber trotzdem unerhört tragisch.
    Rebecka saß zurückgelehnt in einem weißen Ledersessel mit hoher Lehne. Ihre Augen waren geschlossen. Über der Nasenwurzel hatte sie wie ein zusätzliches Auge auf der Stirn ein schwarzes Loch. Die Rückenlehne war blutbedeckt.
    Christian saß, den Kopf gegen ihr Knie gelehnt, vor ihr auf dem Fußboden. Er hatte sich auf die klassische Art umgebracht, durch die Schläfe. Bei der

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