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Tod im Schärengarten

Tod im Schärengarten

Titel: Tod im Schärengarten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Viveca Sten
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Tochter des Alten, die in den vergangenen zwei Jahren als Bürokraft auf der Station gearbeitet hatte, während sie sich um einen Studienplatz an der Polizeihochschule bemühte. Im Herbst würde es nun endlich so weit sein.
    »Erst diese verrückte Oma letztes Jahr, die wegen eines alten Hauses reihenweise Leute umbringt. Und in diesem Sommer werden irgendwelche Regattasegler auf offener See abgeknallt. Die Journalisten sind kurz vorm Durchdrehen. Habt ihr eine Vorstellung, wie viele von denen schon hier angerufen haben?«
    Der Alte war hochrot im Gesicht, und der Schweiß stand ihm auf der Stirn. Sein massiger Körper quoll über den Bürostuhl. In der Ferne grollte ein Gewitter, der Himmel war von graublauen Wolken bedeckt, die rasch aufgezogen waren und das sonnige Wetter abgelöst hatten.
    »Noch ein Sommer, der zum Teufel geht, weil irgend so ein schießwütiger Idiot seine Finger nicht unter Kontrolle hat.«
    Dein Sommer war es ja wohl kaum, der voriges Jahr zum Teufel gegangen ist, dachte Kriminalkommissarin Margit Grankvist missmutig und trank einen Schluck von dem nach Kaffeesatz schmeckenden Gebräu, das sie sich gerade aus dem Kaffeeautomaten geholt hatte.
    Ihr war der verdorbene Urlaub im letzten Sommer noch frisch in Erinnerung. Sie hatte ihren Mann und ihre beiden pubertären Töchter an der Westküste allein lassen müssen, um an der Aufklärung der Morde auf Sandhamn mitzuwirken.
    In diesem Jahr hatte sie, aus Schaden klug geworden, stattdessen ein Haus auf Djurö gemietet, eine drei viertel Autostunde von der Polizeistation Nacka entfernt. Dass ihre Töchter damit von der Mopedgang, die sie letztes Jahr unten in Halland kennengelernt hatten, ferngehalten wurden, hatte Margit Grankvist die Entscheidung zusätzlich erleichtert.
    Nach drei Wochen Urlaub hatte sie nun eine frische Sonnenbräune, die ihre mageren Gesichtszüge ein wenig freundlicher machten. Ein Gesicht, in dem langjähriger Polizeidienst und unregelmäßige Arbeitszeiten ihre Spuren hinterlassen hatten. Die tief liegenden Augen blickten wachsam. Es war kaum das Verdienst des Alten, dass sie ihren Sommer in diesem Jahr besser geplant hatte.
    »Thomas, du warst am Tatort. Was kannst du uns berichten?«, fragte der Alte.
    Thomas sah von seinen Notizen auf und blickte in die Runde.
    Auch er hatte Farbe bekommen, und sein Haar war an den Schläfen nahezu weißblond. Um die Augenwinkel zeigten sich hellere Runzeln in der Sonnenbräune. Er trug ein hellblaues Hemd mit aufgekrempelten Ärmeln und eine Jeans, der man deutlich ansah, dass das Portemonnaie seit Jahren in der Gesäßtasche deponiert wurde. Obwohl der Mord einen entspannten Tag auf See in anstrengenden Polizeidienst verwandelt hatte, sah er frisch und ausgeruht aus. Thomas streckte den Rücken und versuchte zusammenzufassen, was sich vor einigen Stunden abgespielt hatte.
    Ehe sie die Swan in den Hafen manövriert und Arzt und Kriminaltechniker hinzugeholt hatten, war fast der halbe Tag vorbei gewesen. Nach einer Weile hatte man Oscar Julianders Leiche zur Obduktion und weiteren Untersuchung in die Rechtsmedizin nach Solna gebracht. Die Emerald Gin lag immer noch im Hafen von Sandhamn. Sie sollte beschlagnahmt und auf die Polizeiwerft geschleppt werden. Dort konnte man sie genauer unter die Lupe nehmen, als es im Hafen möglich war.
    Thomas und Peter hatten in einem Konferenzraum des Hotels kurze vorläufige Vernehmungen der Augenzeugen durchgeführt, die sich an Bord der Emerald Gin befunden hatten.
    »Niemand scheint besonders viel gesehen oder gehört zu haben. Nach Aussage des Crewmitglieds Fredrik Winbergh, der direkt neben Juliander gestanden hatte, war alles blitzschnell gegangen. Inder einen Sekunde ging es noch darum, den Start für sich zu entscheiden, und in der nächsten brach das Opfer vor seinen Augen zusammen.«
    »Könnte Winbergh der Täter gewesen sein?«, fragte Margit.
    »Ausschließen können wir zu diesem Zeitpunkt noch gar nichts«, erwiderte Thomas. »Aber sie waren fünfzehn Leute an Bord, und mehrere von ihnen befanden sich beim Start in der Nähe des Cockpits.«
    »Dann ist es wohl eher unwahrscheinlich, dass einer von denen eine Pistole gezogen und vor aller Augen geschossen hat«, beantwortete Margit ihre eigene Frage.
    »Es wäre schlauer gewesen, eine Nachtwache abzuwarten. Oder bis sie wieder an Land gegangen wären«, warf Erik ein. »Wieso sich unnötige Mühe machen?«
    »Wir haben sämtliche Kleidungsstücke der Besatzung sichergestellt, um sie auf

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