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Tod im Tal der Heiden

Tod im Tal der Heiden

Titel: Tod im Tal der Heiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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dem, womit Bruder Solin sich brüstete. Also will Ultan die mächtige zentrale Autorität Mael Dúins dazu benutzen, die Oberherrschaft von Armagh über alle anderen Kirchen in den fünf Königreichen durchzusetzen?«
    »Genau das.«
    Eadulf schaltete sich zum erstenmal ein.
    »Eins vergißt du dabei«, sagte er bedächtig. »Selbst wenn dieser König von Ailech die südlichen Uí Néill überwindet, könnte er sich in Tara nicht lange an der Macht halten. Cashel und mit ihm Imleach wären die ersten, die sich gegen solche unsinnigen Ansprüche wehren würden.«
    Ibor schaute ihn beinahe traurig an.
    »Deshalb müßten Cashel und Imleach geschwächt werden«, erklärte er.
    Fidelma warf den Kopf hoch, ihre blitzenden Augen suchten Ibors Blick.
    »Du hast von solch einem Komplott gehört?«
    »Das Komplott ist bereits geschmiedet worden, und sein Ausgangspunkt ist Gleann Geis«, erwiderte er. »Es sind Mael Dúin und Ultan, die dahinter stecken. Wenn die nördlichen Uí Néill in voller Stärke vorgehen, könnten die südlichen Uí Néill sie nicht lange aufhalten. Es gibt zu viele Bande der Verwandtschaft und des Blutes zwischen Mael Dúin und Sechnassach, die einen ernsthaften Kampf ausschließen. Wenn das geschieht …« Ibor breitete resigniert die Arme aus.
    »Aber Cashel würde es nicht dazu kommen lassen«, versicherte Fidelma. »Vom Wunsch, Cashel zu schwächen, wird es noch nicht schwach.«
    »Stimmt. Also muß man es schwach machen. Cashel bildet das größte Hindernis für den Ehrgeiz der nördlichen Uí Néill, das Großkönigtum zu übernehmen. Mael Dúin sucht schon eine ganze Zeit nach den Schwachpunkten von Cashel. Und wo liegt Cashels größte Schwäche?«
    Fidelma überlegte einen Moment.
    »Nun, bei den Uí Fidgente im nordwestlichen Muman«, sagte sie nachdenklich. »Und bei den Clans westlich des Shannon. Sie gehören zu den unruhigsten Clans von Muman. Die Uí Fidgente haben schon oftmals versucht, die Könige von Cashel zu stürzen und das Königreich zu spalten.«
    »Darin besteht die Schwäche von Muman – in den Uí Fidgente«, erklärte Ibor wie ein Lehrer, der seine Lektion zusammenfaßt.
    »Also wurde Bruder Solin hierher geschickt, um neue Streitigkeiten zwischen den Uí Fidgente und den Eóghanacht von Cashel zu entfachen? Meinst du das?« fragte Eadulf.
    »Er wurde als Ultans Agent ausgesandt und durch Ultan auch als Sendbote Mael Dúins.«
    »Und wozu wurdest du hergeschickt? Um Bruder Solin umzubringen?«
    »Nein. Ich sagte schon, daß ich mit seinem Tod nichts zu tun habe. Ich habe ihn nicht getötet. Doch ich wurde ausgesandt, um die Einzelheiten von Mael Dúins Komplott zu entdecken.«
    Fidelma fiel es schwer, zu begreifen, welch ein teuflischesVorhaben der Lord von Muirthemne da enthüllte. Sie schaute Ibor direkt an.
    »Was ist mit der Niedermetzelung der dreiunddreißig jungen Männer? Mit dem Ritualmord?«
    »Du stehst doch im Ruf, Rätsel lösen zu können. Du kamst als Abgesandte von Cashel und Imleach und stießest auf etwas, was du für einen Ritualmord hieltest. Wer hätte einen Nutzen davon gehabt, wenn du so reagiert hättest, wie es zu erwarten stand?«
    Einen Moment starrte sie ihn verständnislos an.
    »Wie hätte ich denn reagieren sollen?« fragte sie unsicher.
    »Die Verantwortlichen für dieses Hinschlachten wußten nur, daß eine Nonne nach Gleann Geis kommen würde. Sie richteten das rituelle Blutbad an in der Überzeugung, daß diese Nonne die heidnische Symbolik darin erkennen und nicht weiter nachforschen würde.«
    Fidelma begann zu begreifen.
    »Sie dachten, die Nonne würde in Panik geraten, nach Cashel zurückreiten und zum Religionskrieg aufrufen, um die Barbaren von Gleann Geis auszurotten, die solch ein Verbrechen begangen hatten?«
    »Genau das«, stimmte ihr Ibor zu. »Cashel hätte in diesem Fall all seine Macht aufgeboten, um Rache an Gleann Geis zu üben. Gleann Geis hätte seine Unschuld beteuert, und man hätte den Freunden von Gleann Geis Beweismittel in die Hände gespielt, die darauf hindeuteten, daß Cashel selbst hinter dem Verbrechen steckte. Den Clans der Umgebung hätte man dann mitgeteilt, daß Cashel der Übeltäter wäre und das Blutbad dazu benutzen wollte, die Vernichtung von Gleann Geis zu rechtfertigen. In ihrer Empörung wären diese Clans Gleann Geis zu Hilfe geeilt.Die Uí Fidgente könnte man ohne Schwierigkeit dazu überreden, sich noch einmal gegen Cashel zu erheben. Ein Bürgerkrieg würde das Land zerreißen.«
    »Aber

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