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Tod im Tal der Heiden

Tod im Tal der Heiden

Titel: Tod im Tal der Heiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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Gründe, das zu sagen?«
    »Er sprach im Ratssaal mit mir, während du mit Laisre beschäftigt warst.«
    »Das habe ich bemerkt. Ich sah, wie du dich von ihm entferntest, als habe er dich beleidigt.«
    Eadulf kannte Fidelma zu gut, um sich zu ihrer scharfen Beobachtung zu äußern.
    »Er versuchte, mich zu überzeugen, daß ich mich an Armagh als die höchste Autorität des Glaubens in den fünf Königreichen zu halten habe, und meinte, er und ich seien brüderlich verbunden durch die Tatsache, daß wir beide die Tonsur des heiligen Petrus von Rom tragen.«
    Fidelma kicherte leise.
    »Und was hast du dazu gesagt?«
    »Nicht viel. Ich dachte, ich lasse ihn reden, damit ich erfahre, worauf er hinaus will. Es lag ihm viel daran, mich dahin zu bringen, daß ich Ultan von Armagh als den obersten Bischof von ganz Irland anerkenne.«
    »Wie ich schon sagte, ist Armagh nicht allen übergeordnet, wenn auch sein Bischof sich den Titel ›Erzbischof‹ beigelegt hat. Der Titel, den unser Volk dem Bischof von Armagh zuerkennt, lautet Comarb von Patrick, das heißt Nachfolger Patricks, so wie der Bischof von Imleach den Titel Comarb von Ailbe führt. Armagh und Imleach haben den gleichen Rang unter den Zentren des Glaubens in diesem Land.«
    »Bruder Solin ist anscheinend nicht dieser Meinung. Er hat mir erklärt, daß jeder, der die römische Tonsur trägt, keine Gemeinschaft mit denen halten sollte, die die Autorität von Armagh nicht anerkennen.«
    Fidelma ärgerte sich.
    »Ich weiß, daß Ultan einen Ehrgeiz für seine
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hegt, aber das ist blanker Unsinn. Was hast du darauf geantwortet?«
    Eadulf schob das Kinn vor.
    »Ich habe mich beherrscht und ihm nicht gesagt, was ich darüber denke. Ich habe nur darauf hingewiesen, daß mich Erzbischof Theodor von Canterbury als Gesandten an den Hof Colgús von Cashel geschickt hat und zu keinem anderen König oder Bischof in den fünf Königreichen.«
    Fidelma lächelte kurz.
    »Und wie hat Bruder Solin darauf reagiert?«
    »Er blies die Backen auf wie ein Fisch und lief vor Zorn rot an. Dann trat ich von ihm weg, und damit endete das Gespräch.«
    »Trotzdem ist es seltsam, daß er gedacht hat, er könnte auf diese Weise mit dir reden«, überlegte sie.
    Eadulf errötete leicht.
    »Ich nehme an, er wollte uns trennen«, gestand er.
    »Wie meinst du das?«
    »Ich glaube, er weiß nicht, daß wir alte Freunde sind, und dachte, ich reiste lediglich mit dir zusammen. Ich vermute, er wollte dich in deiner Mission hier isolieren.«
    »Zu welchem Zweck?«
    »Das weiß ich nicht genau. Ich glaube, er wollte mich warnen, daß es für mich besser wäre, wenn ich allein weiterreiste als mit dir zusammen.«
    »Hat er dir gedroht?« fragte Fidelma.
    »Ich meine nicht, daß es eine Drohung war – nicht ganz.«
    »Was war es dann – genau?«
    »Er sprach in Andeutungen, so daß ich seine wirkliche Meinung nicht ergründen konnte. Ich weiß nur, daß er dir nicht wohl will.«
    »Dann werden wir also Bruder Solin gründlich beobachten. Wir müssen herausbekommen, was er vorhat.«
    »Daß er etwas vorhat, daran gibt es keinen Zweifel, Fidelma«, versicherte Eadulf.
    Nach kurzem Schweigen sagte Fidelma: »Das Fest heute abend wird eine förmliche Angelegenheit, habe ich gehört. Du weißt, daß es dabei eine Rangfolge der Plätze gibt?«
    »Ich bin lange genug in Éireann, um das zu wissen«, bekannte er.
    »Sehr gut. Ich werde bei Laisre und seinen nächsten Verwandten sitzen, aus dem einfachen Grunde, weil ich die Schwester des Königs von Cashel bin. Ich nehme an, Bruder Solin wird bei den
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und den Gelehrten wie Murgal sitzen. Du findest deinen Platz wahrscheinlich am selben Tisch wie Bruder Solins junger Schreiber, Bruder Dianach. Der ist nicht nur jung, sondern auch naiv. Versuche, aus ihm etwas über die Vorhaben seines Herrn und Meisters herauszuholen. Mir ginge es besser, wenn ich genau wüßte, was Solin in Gleann Geis sucht.«
    »Ich werde tun, was ich kann, Fidelma. Überlaß das mir.« Fidelma schwieg nachdenklich.
    »Ich dachte erst, diese Verhandlung wäre eine einfache Sache, Eadulf. Jetzt bin ich mir nicht mehr so sicher. Hier spielt sich etwas Seltsames ab, etwas unter der Oberfläche, was wir ergründen müssen. Ich spüre das.«
    Ein Räuspern unterbrach sie. In ihr Gespräch vertieft, hatten sie nicht bemerkt, daß sich ein blonder Krieger ihnen genähert hatte. Der Mann stand in ein paar Metern Entfernung und betrachtete sie forschend. Es war derselbe Krieger, der

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