Tod im Tower: John Mackenzies erster Fall (German Edition)
noch unterwegs sein.“ John ging nervös im Flur hin und her, während er fieberhaft überlegte.
„Simon, kannst du mir einen Wagen besorgen, der mich dorthin bringt?“
„Ich weiß zwar nicht, was du vorhast, aber es kann ja nichts schaden, wenn du dabei bist. Einer der Beamten, die bei euch stationiert sind, soll dich fahren.“ John griff nach Schuhen und Jacke und rief seiner Mutter, die beunruhigt aus der Küche kam, zu, „Ich rufe euch aus dem Auto an, ich muss weg.“
Draußen erwartete ihn einer der Polizisten und lief mit ihm zu seinem Dienstwagen. „Ich bin bereits über Funk informiert, wo es hingehen soll. Schnallen Sie sich an – wir müssen auf die Tube drücken.“ Mit Sirene und Blaulicht rasten sie über die dunklen Straßen, die wegen des Feiertags kaum belebt waren.
„Haben Sie ein Telefon, das ich benutzen kann?“ Der Beamte zog ein Diensthandy aus seiner Reverstasche. „Bedienen Sie sich.“
Maggie nahm ab und John erklärte ihr mit knappen Worten, wohin er unterwegs war. Besorgt sagte sie, „Pass auf dich auf, John.“
„Ich versuch´s. Hebt mir einen von Mums Knödeln auf.“ John gab das Telefon zurück und klammerte sich an den Haltegriff, während sie mit achtzig Meilen pro Stunde nach Norden brausten. Einige Meilen vor ihrem Ziel kam über Funk die Nachricht, alle Wagen sollten sich möglichst unauffällig nähern und zwei Straßen entfernt parken. Eine Sondereinheit mit Scharfschützen zur Geiselbefreiung stünde bereit.
Als John und sein Fahrer ankamen, wurden sie von einer Reihe Beamter umringt und im Eiltempo einige hundert Meter weiter geführt. Dort wartete der Superintendent mit George und Marcia Campbell. George trat auf John zu. Verzweiflung war ihm ins Gesicht geschrieben. „John! Owen hat Richard in seiner Gewalt. Er rief mich an und sagte, wenn ich nicht innerhalb einer Stunde herkäme, würde er ihn umbringen. Keine Polizei und ich müsste allein kommen.“
Marcia trat neben ihren Mann. „Aber ich wollte ihn nicht allein gehen lassen. Wenn du da reingehst, George, dann komme ich mit.“ Sie sah ihren Mann entschlossen an. George tätschelte ihre Hand und sah John hoffnungsvoll an. „Hast du eine Idee, was wir tun sollen? In wenigen Minuten läuft die Frist ab.“
„Auf keinen Fall lasse ich zu, dass Sie da hineingehen, Campbell. Sie kämen da nicht wieder lebendig heraus. Owen hat Sie nur mit dem Ziel hierher gelockt, Sie zu töten, egal, was er Ihnen gesagt hat.“, mischte sich Simon ein.
„Sie können mich nicht aufhalten, Whittington. Richard ist unser Sohn, unser einziges Kind. Ich werde diesem Wahnsinnigen die Stirn bieten. Das ist unsere einzige Chance.“ Die beiden Männer sahen sich finster an.
John ergriff das Wort. „Wo genau liegt das Apartment? Welche Zugriffsmöglichkeiten gibt es?“ Simon winkte den Kommandanten der Sondereinheit heran. „Wie ist die Lage, Bill?“
„Das Zielobjekt liegt im dritten Stock. Meine Leute sagen, dass sie vom obersten Geschoss des gegenüberliegenden Hauses freies Schussfeld auf den Balkon und das dahinter liegende Zimmer hätten. Allerdings sind derzeit die Vorhänge vorgezogen, so dass kein Sichtkontakt in die Wohnung möglich ist. Außerdem ist es uns noch nicht gelungen, in das Haus hineinzugelangen, wo wir die Scharfschützen postieren müssen. Dort wohnen nur drei Parteien und die Leute scheinen alle über die Feiertage weggefahren zu sein.“
„Dringen Sie zur Not gewaltsam dort ein. Wir werden versuchen, Owen in Ihre Schussbahn zu bringen.“, beschloss John kurzerhand. Simon nickte nach kurzem Zögern zustimmend und die Sondereinheit setzte sich in Bewegung.
„George, Marcia – wir können es schaffen, Richard da herauszuholen, aber ich brauche eure Hilfe.“ Beide nickten.
„Schusssichere Westen für die drei, schnell. Und stattet sie mit Mikrofonen aus.“, kommandierte Simon, als er Johns Plan gehört hatte. „Haben Sie ein Mobiltelefon, Campbell?“
„Wir benutzen es kaum. Es liegt zu Hause.“
Simon seufzte auf. „Was ist das nur mit euch Beefeatern? Warum könnt ihr nicht wie jeder normale Mensch dafür sorgen, dass ihr erreichbar seid? Hier, nehmen Sie meins. Und jetzt alle absolute Ruhe.“ George sah Marcia an, dann wählte er Richards Nummer. „Mr. Owen? Ich bin da. Meine Frau ist auch hier. Können wir hereinkommen?“
„Wieso haben Sie Ihre Frau mitgebracht? Na, egal, rein mit ihr.“ Simon nahm George das Handy aus der zitternden Hand und steckte es ein. „Viel
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