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Tod im Tower: John Mackenzies erster Fall (German Edition)

Tod im Tower: John Mackenzies erster Fall (German Edition)

Titel: Tod im Tower: John Mackenzies erster Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Goodwyn
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Universitätsmitarbeiter, der ungenannt bleiben wollte, hatte sie als ruhig und überdurchschnittlich fleißig geschildert.
    So, wie John seinen publicitysüchtigen Cousin kannte, hätte Superintendent Whittington der Öffentlichkeit nur zu gern eine heiße Spur präsentiert. Daher ging er davon aus, dass Scotland Yard derzeit genauso ratlos war wie er selbst.
    Zurück in seiner Wohnung nahm er sich abermals die Liste vor. Auch wenn sie immer noch über zwanzig Namen von Towerbewohnern umfasste, ertappte er sich dabei, wie sein Blick immer wieder bei George Campbell und dessen Frau hängen blieb. Er wurde das nagende Gefühl nicht los, dass einer von ihnen oder ihr Sohn irgendetwas mit dieser Geschichte zu tun hatte. Aber nein, sein Freund George konnte unmöglich in einen kaltblütigen Mord verwickelt sein. Oder doch?
    Frustriert schob er seinen Stuhl zurück und beschloss, sich bei Doc Hunter das Okay für seine Dienstaufnahme zu holen. Er fühlte sich wieder fast vollkommen fit. Momentan war er ohnehin ratlos, wo er mit seinen Nachforschungen weitermachen sollte. Morgen Abend, bei Richards Wahlkampfveranstaltung, hoffte er auf die Gelegenheit, den drei Campbells weiter auf den Zahn fühlen zu können.

Kapitel 8
     
    Der Saal des Goose and Pickle war bereits gut gefüllt, als John kurz vor Beginn der Wahlveranstaltung dort anlangte. Über dem Rednerpult prangte ein überdimensionales Plakat, von dem Richard Campbell ihm mit einem souveränen Lächeln entgegenblickte. Von eifrigen Helfern bekam er Broschüren der konservativen Partei in die Hand gedrückt.
    „John, hierher! Wir haben dir einen Platz frei gehalten!“ Marcia hatte ihn entdeckt und winkte ihm aus der ersten Reihe vor dem Rednerpult hektisch zu.
    „Marcia, du siehst hervorragend aus.“ Galant wartete er, bis sie sich wieder gesetzt hatte und nahm dann neben ihr Platz. Verlegen strich sie den Rock ihres gediegenen blauen Kostüms glatt. Unter der Schminke leuchteten rote Flecke auf ihren Wangen. Sie nestelte an ihrer Handtasche herum.
    „Wo George nur bleibt! Er wollte doch nur etwas zu trinken für uns besorgen…“ Unruhig sah sie sich im Saal um.
    „Er wird sicher gleich da sein.“, bemühte John sich, sie zu beruhigen. „Es sind ja eine Menge Leute gekommen. Richard ist auf dem besten Weg, ein bekannter Mann zu werden.“ Marcias Augen leuchteten auf.
    „Ja, nicht wahr? Er hat so hart für diese Kandidatur gearbeitet.“ Sie beugte sich näher zu John. „Einige der Parteioberen waren wohl skeptisch, ob sie ihm ihr Vertrauen schenken sollen, schließlich ist er mit seinen fünfunddreißig Jahren noch sehr jung für einen Sitz im Parlament. Aber mein Junge hat sie überzeugt und jetzt wird er allen zeigen, was in ihm steckt.“ Nun strahlte sie. „Ich wusste immer schon, dass er etwas ganz Besonderes ist. Das ist er doch, John, nicht wahr?“
    John lächelte unverbindlich und nickte. Erleichtert begrüßte er George, der soeben aufgetaucht war, vorsichtig zwei Getränke balancierend. Sie hatten sich seit dem Morgen, an dem George grußlos in die Bank verschwunden war, nicht mehr gesehen und John war unsicher, wie George ihm nun gegenüber treten würde. Der Ältere schien ihre Auseinandersetzung jedoch vergessen zu haben und begrüßte ihn herzlich.
    „Schön, dass du da bist, John. Wir wissen dies wirklich zu schätzen.“
    „Wen haben wir denn da? Einen Freund der Familie?“ Vor ihnen stand ein mittelgroßer Mann, der sein mausbraunes Haar scharf gescheitelt trug und seinen Bart akkurat gestutzt. Er streckte John jovial die Hand hin.
    „Nigel Owen, Wahlkampfmanager.“ John stellte sich ebenfalls vor und Owen setzte sich auf den freien Stuhl neben ihm.
    „Nigel leistet hervorragende Arbeit, John. Er hat Richards Kampagne von A bis Z durchgeplant.“, schwärmte Marcia.
    „Er hat alles im Griff, es läuft wirklich generalstabsmäßig ab.“, lobte auch George. „Er hat es sogar geschafft, Richards Namen aus der Berichterstattung über … diese Sache herauszuhalten.“
    Nigel Owen legte verschwörerisch den Finger an die Lippen.
    „Psst. Das ist natürlich nicht die Art von Publicity, die wir uns wünschen. Aber ich habe wirklich nicht viel getan, nur ein paar meiner Verbindungen spielen lassen. Wir wollen ja den Wähler nicht mit solch dubiosen Geschichten verwirren. Unser Land braucht Männer wie Richard und ich werde alles in meiner Macht stehende dafür tun, damit er bei der Wahl einen Sitz im Unterhaus erringen

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