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Tod im Tower: John Mackenzies erster Fall (German Edition)

Tod im Tower: John Mackenzies erster Fall (German Edition)

Titel: Tod im Tower: John Mackenzies erster Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Goodwyn
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mich gleich darum.“
    „Das ist wirklich sehr nett von dir.“ John bemühte sich, sein Erstaunen über Patricias plötzliche Fürsorglichkeit zu verbergen.
    „Keine Ursache, John. Schließlich ist Maureen eine wichtige Zeugin in Simons bisher größtem Fall.“
    „Konnten seine Leute Owen mittlerweile finden?“
    Sie schüttelte betrübt den Kopf. „Simon denkt, er hat sich zum Kontinent abgesetzt. Hat er es erstmal in die Europäische Union geschafft, kann er wegen der fehlenden Grenzkontrollen überall untertauchen.“
    Patricia sah aus, als empfände sie dies als persönlichen Affront gegen ihren Mann, dem der gerechte Ruhm verwehrt bleiben würde, wenn der Mordverdächtige nicht gefasst wurde.
    „Na, er wird dir sicher alles über die weiteren Entwicklungen erzählen, wenn wir in Kew sind. Ich muss los, John. Grüße Maureen von mir.“ Sie glitt davon wie eine lavendelblaue Wolke auf passenden Pumps.

Kapitel 23
     
    Die U-Bahn erreichte die Vororte und fuhr aus dem Dunkel des Tunnels hinaus in das fahle Licht des Winternachmittages. Als John an Renies Reaktion zurückdachte, musste er lächeln. So überschießend, wie sie reagierte, wenn ihr etwas gegen den Strich ging, so überschäumend war sie auch in ihrer Begeisterung. Hätte sie gekonnt, wäre sie im Bett auf und ab gehüpft. So hatte sie sich mit einem markerschütternden Freudengeheul und einer stürmischen Umarmung für ihren Onkel zufrieden geben müssen.
    Maggie, die von Kew aus anrief, um sich besorgt nach ihrer Tochter zu erkundigen, war höchst erstaunt, als Renie sie ausgelassen begrüßte. Nachdem Maggie gehört hatte, dass sie nun doch Weihnachten alle gemeinsam würden verbringen können, fiel ihr ein Stein vom Herzen. „Gib mir bitte mal deinen Onkel.“ Renie reichte den Hörer weiter und trommelte fröhlich mit ihren Händen auf die Bettdecke.
    „John, ich danke dir. Das ist das schönste Weihnachtsgeschenk für uns. Und glaub mir, wir können erfreuliche Nachrichten hier gut brauchen.“
    „Was ist los?“
    „Dreimal darfst du raten. Mum und Tante Isabel – sie waren keine fünf Minuten unter einem Dach, als es schon losging. Walter hat Eddie durchs Esszimmer gejagt und der Kater ist in seiner Panik die Brokatvorhänge hinaufgeklettert. Wie die jetzt aussehen, kannst du dir ja vorstellen. Mum schrie, die verdammte Töle wäre schuld, dass ihre kostbarsten Vorhänge jetzt Müll wären. Da ist Isabel natürlich wild geworden. Auf ihren geliebten Champion lässt sie ja nichts kommen. Sie keifte zurück, solche altbackenen Vorhänge hätte sowieso kein Mensch mehr und außerdem hätte die räudige Katze Walter provoziert.“ John konnte sich lebhaft vorstellen, wie seine Mutter auf diese Bezeichnung ihres Rassekaters King Edward, eines Bruders von Maggies vierbeinigem Hausgenossen, reagiert hatte.
    „Wenn Dad und ich nicht eingegriffen hätten, wären die beiden noch handgreiflich geworden, fürchte ich.“
    „Walter und Eddie?“
    „Quatsch, natürlich Mum und Tante Isabel. Es ist wirklich eine Schande, wie sich zwei ältere Damen, Stützen der Gesellschaft, so vergessen können. Es hat sich einfach nichts geändert, obwohl sie sich bestimmt zehn, fünfzehn Jahre nicht gesehen haben.“ Maggie schnaubte. Dann begann sie zu kichern. „Aber irgendwie ist es auch unglaublich lustig, die beiden so zu erleben. Wir werden bestimmt eine interessante Zeit hier haben.“
     
    Bevor John nach Kew aufbrach, war er gemeinsam mit Chief Mullins bei George und Marcia zum Mittagessen eingeladen gewesen. An dieses Essen dachte John mit gemischten Gefühlen zurück. Sie hatten Marcias großartigen Braten genossen und Geschenke ausgetauscht. Während des Essens hatte in schweigender Übereinstimmung niemand von ihnen über den Mordfall gesprochen. George und Marcia bemühten sich redlich, unterhaltsame Gastgeber zu sein. Dennoch spürte John eine Traurigkeit bei beiden, die ihn schmerzte.
    Als Marcia die Männer mit Kaffee und Brandy allein im Wohnzimmer zurückließ und sich mit den Worten „Ihr Männer habt sicher noch einiges zu bereden. Ich bin in der Küche, wenn ihr mich braucht.“, lächelnd zurückzog, konnte John seine Neugier nicht länger zügeln.
    „George. Was gibt es von Richard zu berichten?“
    George sah versonnen zum Fenster hinaus. „Nun ja, das war ein … denkwürdiges Gespräch, das wir gestern hatten. Zuerst einmal schilderte Richard nochmal, wieviel er nun zu organisieren hätte, da der Kopf seines Wahlkampfteams fort

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