Tod im Winter - Star Trek : The Next Generation 1
stürzte sich auf den Disruptor, den der Centurion fallen gelassen hatte, und sah sich um. Der Kampf hatte sich für den Augenblick von ihm wegbewegt und ihn allein im fallenden Schnee zurückgelassen.
Und ihm so eine Chance gegeben, Beverly zu suchen.
Als sich der Captain dem Abhang näherte, in dem Beverly verschwunden war, schirmte er seine Augen ab, konnte aber niemanden erkennen. Dennoch war er sicher, dass Beverly und Sela dort hinabgefallen waren. Also hastete er mit seiner geliehenen Waffe in der Hand den Abhang hinunter und hoffte, dass es nicht zu spät war.
Er hatte den Boden fast erreicht, als er dort zwei Gestalten liegen sah, die entweder tot oder bewusstlos waren. Dann bemerkte er zwei weitere gleich über ihnen, die immer noch auf den Beinen waren und sich gegenüberstanden.
Eine war ein Centurion, der eine Disruptorpistole in der Hand hielt. Und die andere ... war Beverly .
Picard spürte einen Stich im Herzen, als er sah, wie ihr Haar, von der kevratanischen Kutte befreit, im Wind flatterte. Aber er wagte es nicht, sie zu rufen, da er den Centurion nicht alarmieren wollte.
Er verlangsamte seinen Abstieg und kam bis auf dreißig Meter an sie heran – der maximale Wirkungsbereich eines Disruptors. Dann hielt er inne, zielte und gab einen Strahl ab.
Er schoss geradewegs und mit untrüglicher Sicherheit in sein Ziel. Oder besser, dorthin wo sein Ziel gewesen war.
Leider hatte sich der Centurion genau diesen Augenblick ausgesucht, um vorwärts zu gehen und Beverly zu schlagen – und hatte sich so genau aus der Schusslinie bewegt. Der Energiestrahl brannte sich in den Schnee.
Sofort drehte sich Beverlys Gegner in Picards Richtung. Bevor der Captain einen weiteren Schuss abgeben konnte, packte der Centurion die Ärztin und benutzte sie als Schutzschild. Dann richtete er den Disruptor auf ihren Kopf.
»Lassen Sie die Waffe fallen«, rief er. Seine Stimme war selbst über dem Toben des Sturms hörbar. »Oder ich werde sie töten!«
Picard wusste, dass der Romulaner ihn, sobald er unbewaffnet war, umbringen würde. Aber er hatte keine Wahl. Er konnte nichts riskieren, solange Beverlys Leben auf dem Spiel stand.
»Also gut«, sagte er, »ich lege sie ab. Sehen Sie?« Und er ließ den Disruptor auf den schneebedeckten Boden fallen.
»Treten Sie zurück«, sagte der Centurion.
Mit zusammengebissenen Zähnen trat der Captain zurück.
Wie er vorhergesehen hatte, drehte sich die Waffe des Centurions nun in seine Richtung. Ein Lächeln breitete sich auf dem Gesicht des Mistkerls aus. Er hatte Picard genau da, wo er ihn haben wollte.
Aber im gleichen Moment vollführte Beverly eine Bewegung mit ihrer Hand. Nichts allzu Auffälliges – aber genug, um den Captain wissen zu lassen, dass sie etwas vorhatte.
Er kannte Beverly seit langer Zeit. Und so sicher wie er seinen Namen kannte, wusste er, was sie tun würde. Und er wusste auch, dass die Zeitspanne, die sie ihm damit gab, nur kurz sein würde.
Ohne Vorwarnung verzog sie ihr Gesicht und stieß ihren Ellbogen in die Rippen ihres Gegners. Als sich der Romulaner vor Schmerzen wand, hechtete Picard nach seiner Waffe und kam schießend wieder auf die Beine.
In der Zwischenzeit hatte sich Beverly befreit und der Centurion hatte nun nichts mehr, hinter dem er sich verstecken konnte. Der Schuss des Captains traf ihn an der Schulter und schleuderte ihn herum.
Sogar jetzt noch gelang es dem Romulaner, selbst einen Schuss abzugeben. Sein Strahl schnitt einen langen, dampfenden Pfad in den Schnee und kam bis auf einen Meter an Picards Ellbogen heran.
Da der Captain seinem Gegner keine zweite Chance geben wollte, zielte er diesmal genauer – und traf den Centurion genau in der Brust, sodass dieser rückwärts umfiel.
Vorsichtig näherte sich Picard und betrachtete seinen Feind. Aber es war offensichtlich, dass der Centurion das Bewusstsein verloren hatte.
Halb rennend, halb rutschend überwand der Captain die Entfernung zu Beverly in einem Herzschlag. Dann, als er nur noch wenige Zentimeter von ihr entfernt war, sog er ihren Anblick begierig in sich auf.
In Wahrheit hatte sie schon besser ausgesehen. Sie hatte eine dunkle Schwellung unter einem Auge und Blut im Mundwinkel. Aber dennoch hatte sie niemals anziehender auf ihn gewirkt.
Als er sie in die Arme schloss, spürte er, wie sie sich gegen ihn sinken ließ. Sie schien angeschlagen und erschöpft zu sein und schämte sich nicht, das auch zu zeigen. »Inzwischen«, brachte sie mit heiserer Stimme
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