Tod im Winter - Star Trek : The Next Generation 1
einen zweiten Einschlag, heftiger als den ersten. Als Folge explodierte wieder eine Konsole und schuf damit einen Geysir aus Rauch und Funken.
»Steuer«, brüllte Donatra und zwang sich wieder auf die Beine.
Dann sah sie, dass das Steuer unbesetzt war; ihr Offizier war wahrscheinlich tot oder anderweitig arbeitsunfähig. Sie taumelte über die Brücke, legte ihre unverletzte Hand auf die Konsole und aktivierte ein voreingestelltes Manöver.
Ich werde vielleicht sterben, dachte sie und sah sich trotzig zum Schirm um, aber ich werde nicht ohne Kampf untergehen!
Decalon hatte Doktor Crusher kurz zu sehen bekommen, als sie einen Abhang hinuntergefallen war. Aber er war zu sehr damit beschäftigt gewesen, Disruptorstrahlen auszuweichen, um irgendetwas zu tun.
Schließlich fand ihn einer der Gegner – oder eher, seine Waffe, die dieser ihm aus der Hand schoss. Aber der Romulaner, der das tat, wurde von einem Kevrata getötet und so hatte Decalon einen Augenblick lang Pause.
Er nutzte sie, um nach Doktor Crusher zu sehen.
Es würde nicht leicht sein, sie zwischen den ineinander verschlungenen Schweewehen zu finden, aber Decalon war entschlossen und er hatte immer schon einen guten Orientierungssinn gehabt. Nachdem er eine Weile herumgeschwankt war, erspähte er schließlich etwas – einen Fetzen Lila, der Teil eines kevratanischen Mantels sein konnte.
Das ist sie, dachte er. Das muss sie sein.
Doch bevor er die Ärztin erreichen konnte, kam ihm jemand zuvor. Einer von Selas Centurions. Und er hatte einen Disruptor in seiner Hand, was ihm gegenüber Decalon einen beträchtlichen Vorteil verschaffte.
Man konnte nicht sagen, welche Befehle Sela ihren Soldaten gegeben hatte – ob sie Doktor Crusher wieder einfangen oder sie einfach töten sollten – daher konnte Decalon es sich nicht leisten, sich an sein Ziel anzuschleichen.
Er senkte seinen Kopf und brachte die dazwischen liegende Entfernung so schnell wie möglich hinter sich. Dreißig Meter, dachte er. Zwanzig. Zehn ...
Endlich warf sich Decalon mit einem letzten verzweifelten Spurt gegen den Centurion. Es gab einen hellgrünen Energieblitz – ein verirrter Schuss, wie er hoffte – und sie rutschten zusammen den Abhang hinab und rangelten während sie fielen um die Position.
Sie kamen Seite an Seite unten an und kämpften um den Disruptor des Centurions – aber nicht lange. Denn genau in jenem Moment, in dem Decalon dachte, dass er die Waffe an sich reißen könnte, stieß ihm der Centurion den Ellbogen ins Gesicht.
Decalon verlor einen Augenblick lang seinen Halt – aber das war mehr als genug Zeit für den Centurion. Er kam wieder auf die Beine, zielte mit der Waffe auf Decalon und drückte ab.
Decalon wurde zurückgeworfen, die Luft explodierte in seine Lunge. Aber als er auf dem Boden aufkam, stellte er fest, dass er noch lebte. Während er um Luft rang, dachte er: Betäubung. Sie war auf Betäubung eingestellt.
Durch einen Schleier aus Schmerzen beobachtete Decalon, wie Beverly den Centurion angriff und versuchte, ihn umzuwerfen. Aber er schlug ihr ins Gesicht, schleuderte sie dadurch rückwärts und richtete seine Waffe auf sie, so wie er zuvor auf Decalon gezielt hatte.
Zweifellos hatte er vor, sie bewusstlos zu schlagen. Dann würde er sie zu Sela bringen, die sie entweder töten oder foltern würde, um herauszufinden, was sie wusste.
So oder so konnte Decalon das nicht zulassen. Doktor Crusher war eine der Personen gewesen, die ihr Leben riskiert hatten, um ihn in die Freiheit zu schmuggeln. Sie würde keine Gefangene des Imperiums werden, solange er noch am Leben war, um das zu verhindern.
Er zwang sich, aus dem Schnee aufzustehen, nahm Anlauf und schlitterte geradewegs über den Abhang. Sein Hechtsprung brachte ihn aber lediglich bis an die Füße des Centurions. Dieser drehte sich verärgert zu Decalon um. Dann stellte er ruhig und methodisch seinen Disruptor neu ein.
Decalon packte das Bein des Centurions und versuchte, ihn umzuwerfen. Aber es hatte keinen Zweck. Er hatte keine Kraft mehr. Ohne ein Wort richtete der Centurion seine Waffe wieder auf Decalon.
Und drückte den Abzug.
Picard musste gegen seine Erschöpfung und Verwirrung ankämpfen, als er mit seiner Faust ein weiteres Mal zuschlug.
Den Centurion, der als Folge von Picards anderen Schlägen bereits torkelte, erwischte dieser hier genau an der Kinnspitze. Er schwankte einen Augenblick, verdrehte die Augen nach innen und brach zusammen.
Endlich, dachte Picard.
Er
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