Tod im Winter - Star Trek : The Next Generation 1
hatte.
Zu jener Zeit war sie Suran zu ergeben gewesen, um irgendwo sonst außer auf der T’sarok zu dienen. Manche sagten, dass ihre Loyalität eine potentiell herausragende Karriere zerstört hatte, und sie fragte sich, ob diese Stimmen nicht vielleicht recht hatten.
Aber Braeg war nicht beleidigt gewesen. Ganz im Gegenteil. Da er nie zuvor jemanden getroffen hatte, der selbstbeherrscht genug gewesen war, um seine Großzügigkeit zurückzuweisen, hatte er mehr über Donatra wissen wollen. Er vergrub sich in ihre Militärakten und was immer er sonst finden konnte und studierte sie, wie er sonst nur einen Gegner auf dem Schlachtfeld studiert hätte.
Schließlich, nachdem er alles erfahren hatte, was seine Quellen hergaben, traf der Admiral Vorkehrungen, um Donatra persönlich zu begegnen. Das war für ihn, wie er später erklärte, die einzige Möglichkeit, ihre Tiefen wirklich auszuloten.
Ihre »zufällige« Begegnung in einer imperialen Trainingseinrichtung im Reggiana-System, in der Donatra einen Vortrag halten sollte, begann als höflicher Meinungsaustausch über Fragen der militärischen Philosophie. Allerdings entwickelte er sich schnell zu einer hitzigen Diskussion und wurde bald noch hitziger – obwohl man es nun nicht länger eine schlichte Diskussion nennen konnte.
Bis dahin hätte Donatra nicht geglaubt, dass eine Begegnung zwischen zwei versierten militärischen Kämpfern in einem beiderseitigen Sieg enden konnte. Aber das war genau das, was in jener Nacht passierte.
Und von da an war Braeg ihr Liebhaber.
Es war nicht allgemein bekannt, dass sie so miteinander verbunden waren. Es durfte nicht sein, anderenfalls würden ihre beiden Karrieren darunter leiden. Braeg ließ Donatra schwören, es selbst vor Suran geheim zu halten, ein Schwur, den sie nur widerwillig abgelegt, aber immer noch nicht gebrochen hatte.
Es war für Donatra und Braeg schon schwierig genug gewesen, sich zu treffen, solange Donatra Erster Offizier war. Als sie ein voller Commander wurde und die Valdore erhielt, wurde es noch schwieriger. Aber in ihren schlimmsten Momenten von Verlangen und Frustration, tröstete sich mit dem Versprechen, dass sie und Braeg eines Tages zusammen sein würden.
Es war nur eine Frage der Zeit.
Und nun war diese Zeit seltsamerweise fast gekommen. Vor Tagen hatte Braeg seine Position bei den Imperialen Verteidigungskräften aufgegeben – etwas, das er sich niemals hatte vorstellen können – und sich ganz dem Untergang von Praetor Tal’Aura gewidmet.
Braeg hatte zuvor nie ein Interesse für Politik gezeigt. Er war damit zufrieden gewesen, dieses Schlangennest den edlen Hundert zu überlassen, die es als ihr Geburtsrecht ansahen.
Allerdings war er zunehmend angewidert von der Art, wie Tal’Aura das Imperium mit ihrer Unfähigkeit schwächte und das verschleuderte, wofür er so hart und lange gekämpft hatte. Das einzig wahre Talent des Praetors schien im Selbsterhaltungstrieb zu liegen.
Also hatte Braeg entschieden, sich dem Volk selbst als Alternative anzubieten. Natürlich nicht für immer. Nur solange, bis jemand, der besser geeignet war, den Posten übernehmen konnte und der Admiral sich wieder dem widmen konnte, was er am besten konnte.
In Braegs Augen kämpfte er immer noch für den Ruhm des mächtigen Romulanischen Imperiums. Er tat das nur in einem neuen Arbeitsumfeld.
Und Donatra hatte keinen Augenblick gezögert, Braegs entschlossenste Verbündete zu werden – nicht weil sie seine Geliebte war, sondern weil sie genauso sehr an seine Sache glaubte wie er. In kürzester Zeit hatte der Praetor zugelassen, dass die Randwelten im Chaos versanken; sie musste ersetzt werden, bevor sie noch mehr Schaden anrichten konnte.
Wie konnte ich mich nur jemals mit jemandem wie Tal’Aura zusammentun?, fragte sich Donatra und das Blut schoss ihr ins Gesicht. Jemandem, der so selbstsüchtig, so verrückt nach Macht ist?
Allerdings hatte sich Donatra auch auf Shinzons Seite gestellt, und der war noch schlimmer gewesen. Offensichtlich konnte man sich auf ihr Urteil in Bezug auf politische Allianzen nicht so ganz verlassen. Aber nicht dieses Mal, dachte sie. Braeg war ein ehrenwerter Mann, ein Anführer, der dem Imperium wieder Wohlstand verschaffen würde.
Und dafür muss er nur über Tal’Aura siegen, dachte Donatra. Das war natürlich eine schwierige Aufgabe, aber kaum eine unmögliche. Und sobald er sie erledigt hatte, würden sie endlich für immer zusammen sein.
Es ist nur eine Frage der
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