Tod im Winter - Star Trek : The Next Generation 1
Ernst?«
Der Klingone zögerte einen Moment lang – aber wirklich nur einen Moment. »Wenn ich die Gelegenheit dazu bekäme, ja.«
»Komm schon«, sagte Geordi und versuchte, etwas Vernunft in die Unterhaltung zu bringen. »Captain Picard ohne offizielle Erlaubnis hinterherzufliegen – das könnte uns vor ein Militärgericht bringen.«
»Ohne Frage«, sagte Worf. »Aber«, fuhr er in einem leiseren, aber emotional aufgeladeneren Tonfall fort, »es gibt wichtigere Dinge als Ränge.«
Dem konnte Geordi nicht widersprechen. Beverly war nicht nur irgendjemand, der als vermisst galt. Sie war seine Freundin, seine Kollegin, der er Dinge anvertraut hatte, die sonst niemand wusste. Sie hatte ihm Stärke gegeben, als er sie gebraucht hatte und ihm bei den größten Prüfungen zur Seite gestanden.
Verdammt – sie hatte ihm das Leben gerettet.
Was, wenn sie wirklich tot ist?, fragte eine Stimme in seinem Inneren.
Nein, beharrte er stur. Der Captain hatte es nicht geglaubt, und er glaubte es auch nicht. Beverly mochte sanft und mitfühlend sein, aber sie war zäher, als die meisten Leute glaubten.
Nicht tot, sagte er sich selbst überzeugt. Lebendig. Aber sie befand sich zweifellos in gefährlichen Umständen, sonst wäre der Bericht überhaupt nicht erst rausgegangen. Und wenn dem so ist, braucht der Captain wahrscheinlich Unterstützung, um sie da herauszuholen.
Geordi sah sich um. Da war immer noch die Sanierung des Schiffes, die noch eine ganze Weile brauchen würde. »Ich würde das Umbauteam nur äußerst ungern sich selbst überlassen.«
Worf verdrehte die Augen. »Glaubst du, dass ohne dich alles knirschend zum Stillstand kommt?«
Der Ingenieur wollte gerade beteuern, dass dies durchaus der Fall sein könnte.
»In Wahrheit«, sagte Worf entschieden, »könntest du für Tage weg sein, bevor jemand das auch nur bemerken würde.«
»Vielleicht nicht Tage ...«
»Du verstehst, was ich meine.«
Geordi begriff, dass er auch dem nicht widersprechen konnte. Die Sanierung konnte auch ohne ihn weiterlaufen. Er musste lediglich jemanden einsetzen, der aufkommende Fragen beantworten konnte.
»Also?«, sagte Worf.
Geordi pfiff leise. Es war eine verrückte Idee, daran bestand kein Zweifel. Vielleicht die verrückteste, über die er jemals nachgedacht hatte.
Aber für Beverly würde er es tun.
»Ich bin dabei«, sagte er. »Aber zuerst einmal müssen wir herausfinden, wohin der Captain geflogen ist.«
Der Klingone nickte. »Irgendwelche Ideen?«
Geordi hatte sogar einige davon. Nach über zwei Jahrzehnten Sternenflotte schuldeten ihm ein paar Leute Gefallen. Das hier schien ein guter Augenblick zu sein, um sie einzulösen.
KAPITEL 4
Als Picards Shuttle über den mit Brandung überzogenen Strand flog, hatte er eine gute Aussicht auf die üppige Waldfläche, die sich dahinter erstreckte. Angeschmiegt an das Grün lag ein flaches, lehmfarbenes Gelände.
»Das ist es?«, fragte er.
»Das ist es«, bestätigte seine Pilotin.
Sie steuerte auf das Gelände zu, fand einen offenen Fleck mit relativ ebenem Boden und landete das Shuttle sachte auf dem Gras. Dann drehte sie sich zum Captain um und sagte: »Dann mal los, Sir.«
Es wäre für Picard schneller und leichter gewesen, sich von Pug Josephs Frachtschiff herunterzubeamen. Aber wie viele Hochsicherheitsanlagen der Föderation war die Strafkolonie von einem durchsichtigen, aber hochaktiven Energiefeld umgeben, das den direkten Transport unmöglich machte.
Picard ging in den hinteren Teil des Shuttles, betätigte die Lukensteuerung am Schott und sah zu, wie sich die Tür öffnete. Das ließ eine warme, nach Pinien duftende Brise und einen unerwartet lärmenden Chor von Vogelstimmen hinein. Der Captain trat hinaus, schirmte seine Augen gegen die Nachmittagssonne ab und sah sich um.
Eine stämmige, dunkelhaarige Frau in einer Offiziersuniform kam heraus, um ihn zu begrüßen. Das Gebäude hinter ihr war durch die Bäume kaum sichtbar.
»Sehr erfreut«, sagte die Frau, als sie nah genug gekommen war, um über dem Vogelgeschrei gehört zu werden. Sie streckte ihre Hand aus. »Ich bin Monica Esperanza.«
»Das Vergnügen ist ganz auf meiner Seite«, sagte Picard.
»Bitte«, sagte Esperanza, »folgen Sie mir.«
Der Captain ließ sich von ihr zu einem Weg leiten, der durch die Bäume hindurch führte. Dort war es kühl, geschützt vor der Sonne, und der Duft der Pinien war noch stärker.
»Wie geht es Doktor Greyhorse?«, fragte Picard.
»Er ist begierig
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