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Tod in der Königsburg

Tod in der Königsburg

Titel: Tod in der Königsburg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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den eingeschüchterten Mönchen zu. »Der letzte Befehl eures toten Bruders muß ausgeführt werden!«
    »Keine Bewegung, oder der hier stirbt«, fauchte der Krieger und ritzte Eadulfs Schulter mit dem Schwert.
    »Macht es!« rief Eadulf laut, dessen Zorn seine eigene Furcht überwand.
    Einen Moment wurde der Blick des Kriegers abgelenkt, weil er zu den Mönchen hinüberschaute, ob sie Eadulf gehorchten. Darauf hatte Eadulf nur gewartet. Er rollte sich blitzschnell aus dem Bereich der Klinge und stürzte auf das Tor zu.
    Das Schwert erhoben, wandte sich der Krieger zu ihm um, aber es war zu spät. Mit einem Wutschrei stürmte er los, während Eadulf schon das Tor zuschob. Plötzlich kam ihm Fidelma in den Weg. Er wollte sie mit dem Schwert treffen, doch plötzlich flog er durch die Luft und wußte nicht, wie.
    Nur Eadulf hatte aus dem Augenwinkel gesehen, wie Fidelma lossprang. Sein Herz klopfte vor Schreck, doch irgendwie erinnerte er sich dunkel an die Körperhaltung, die sie einnahm. Er hatte schon mehrmals erlebt, wie sie das machte, das erstemal in Rom. Sie stand da, als wolle sie den Schwerthieb mit bloßem Kopf abfangen. Dann schien sie einfach zuzufassen, packte den Arm des Mannes und schleuderte ihn über ihre Hüfte mit dem Kopf gegen die Steinmauer der Abtei. Es klatschte dumpf, und der Krieger schlug ohne einen Laut auf dem Boden auf und blieb besinnungslos liegen.
    Fidelma hatte Eadulf einmal erzählt, daß es im alten Irland eine Gruppe von Gelehrten gab, die Unterricht in den ehrwürdigen Lebensauffassungen ihres Volkes erteilten. Sie reisten weit umher und trugen keine Waffen zu ihrer Verteidigung, weil ihr Glaube das Töten von Menschen untersagte. Doch sie mußten sich vor Räubern und Banditen auf den Landstraßen schützen.
    So waren sie gezwungen, eine
troid-sciathaigid
genannte Technik zu entwickeln, eine Kunst der waffenlosen Verteidigung. Viele Missionare erlernten diese Methode, bevor sie Irland verließen und in fremden Ländern den neuen Glauben predigten.
    »Los, kommt! Helft Bruder Eadulf!« rief Fidelma. »Macht das Tor zu.«
    Sie eilte selbst zu ihm, lief jedoch plötzlich zum Tor hinaus. Bruder Madagan lag nur wenige Schritte entfernt da draußen.
    »Schnell, hilf mir, Eadulf!« rief sie ihm zu.
    Er begriff sofort, was sie vorhatte, und folgte ihr. Sie packten Bruder Madagan an den Ärmeln seiner Kutte und schleiften ihn hastig hinein, kurz bevor die Brüder sich endlich ermannten und die Torflügel zuschoben. Kaum waren sie drinnen, wurden die Balken vorgelegt.
    Fidelma wurde gleich wieder tätig.
    »Bindet den Krieger!« rief sie den Brüdern zu, die jetzt beschämt und verlegen herumstanden, weil sie vorher nicht reagiert hatten. »Entwaffnet und fesselt ihn, damit er keinen weiteren Schaden anrichten kann.«
    Sie blickte hinunter auf Bruder Madagan. Eadulf untersuchte ihn gerade.
    »Er lebt noch«, stellte er befriedigt fest. »Die Wunde istnicht so schlimm. Er ist wohl nur mit der flachen Klinge am Kopf getroffen worden. Das Blut auf der Stirn stammt von einem kleinem Schnitt. Er wird bald zu sich kommen.«
    Fidelma schaute Eadulf besorgt an, denn er hatte Blut auf seiner Kutte von dem Schwertstich des Kriegers. »Und du selbst?« fragte sie schnell.
    Eadulf lächelte und faßte sich an die Schulter. »Ich habe schon Schlimmeres überlebt. Das war nur ein Nadelstich. Viel schmerzhafter war es, als der Mann mit seinem ganzen Gewicht auf mich fiel. Das werde ich wohl noch eine Weile spüren.«
    Fidelma eilte schon zu der reglosen Gestalt der Frau, die noch auf dem Pflaster des Hofes lag.
    »Es ist die Wirtin!« Fidelma erkannte Cred erst jetzt. »Bei unserem Glauben!« rief sie, »sie scheint noch zu atmen.«
    Sie beugte sich nieder und hob den Kopf der Frau ein wenig hoch.
    Eadulf untersuchte rasch die Wunde, sah Fidelma an und schüttelte langsam den Kopf. Hier kam jede irdische Hilfe zu spät.
    Cred öffnete noch einmal die Augen. Furcht war darin zu lesen.
    »Still!« sagte Fidelma sanft. »Du bist unter Freunden.«
    Cred stöhnte und rollte die Augen. Das Sprechen fiel ihr schwer. »Ich . . . ich weiß . . . mehr . . .«, röchelte sie.
    Eadulf drehte sich zu den wartenden Mönchen um. »Holt Wasser!« befahl er.
    Sofort eilte einer von ihnen davon.
    »Bleib ruhig«, sagte Fidelma zu Cred. »Wir sorgen für dich. Lieg still.«
    »Feinde . . .«, keuchte Cred. »Ich hörte, was der Bogenschützesagte. Feinde . . . der Feind ist in Cashel. Der Fürst . . .«
    Ihr Kopf sank

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