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Tod in der Königsburg

Tod in der Königsburg

Titel: Tod in der Königsburg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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geschützt, die Unterschenkel mit Lederriemen umwickelt. Sein Helm aus polierter Bronze hatte nur ein kleines Visier, so daß man in dem Licht der flackernden Fackeln im Hof von seinem Gesicht weiter nichts sah als den schmalen roten Strich eines brutalen Mundes.
    Sein Schild hing noch an seinem Pferd, das ein Stück weiter auf dem Hof zum Stehen gekommen war und nach dem anstrengenden Galopp schnaufte und schnaubte.
    Der Krieger stand vorgebeugt da, hatte das Schwert nun mit beiden Händen gefaßt und schwang es herum zur Abwehr drohender Gefahren. Beruhigt stellte er fest, daß nur ein halbes Dutzend sichtlich verängstigter Mönche hinter dem Tor kauerte und eine einzige Nonne ihm gegenüberstand.
    Er richtete sich auf und brüllte vor Lachen, bevor er drohend mit dem Schwert fuchtelte. Das Zurückprallen der Mönche steigerte seine Heiterkeit noch. Dann merkte er, daß die Nonne ungerührt dastand und ihn ansah, die Hände züchtig vor sich gefaltet. Ihre hohe, wohlgeformte Gestalt und ihr hübsches Gesicht gefielen ihm.
    »Wer bist du, Krieger?« fragte ihn Fidelma.
    Die ruhige Autorität ihrer Stimme beeindruckte ihn. Dann grinste er.
    »Ich bin ein Mann, keiner von den Eunuchen, mit denen du dich umgeben hast, Frau. Komm mit, und ich zeige dir, was ein Mann alles kann.«
    Fidelmas Blick glitt besorgt zu Eadulf, der immer noch dalag und nach Atem rang. Vor dem Tor lag Bruder Madagan, wahrscheinlich tot. Auch die Frau regte sich nicht mehr. Mit offener Verachtung sah sie den Krieger an.
    »Du hast schon bewiesen, was du kannst«, erwiderte sie ruhig, ohne die geringste Furcht zu zeigen. »Du hast den Mord an einem Glaubensbruder und einer wehrlosen Frau auf dem Gewissen. Demnach bist du überhaupt kein Mann, sondern etwas, was ich mir mit einem Stock vom Hacken kratze, wenn ich durch Morast gegangen bin.«
    Ihr Ton war so gelassen, daß der Krieger noch einen Moment weiter grinste, nachdem sie gesprochen hatte. Erst dann begriff er, was sie gesagt hatte.
    Sein schmaler Mund verzog sich vor Wut.
    »Du kommst jetzt mit oder du stirbst!«
    Er drohte ihr mit dem Schwert.
    Einer der Brüder, es war der junge Daig, trat mit schamrotem Gesicht wegen seiner anfänglichen Feigheit vor, als wolle er sie beschützen. Er kam nicht einmal dazu, etwas zu sagen, denn der Krieger wandte sich sofort um und stieß ihm die Schwertspitze in die Brust. Daig stöhnte auf und brach in die Knie, das Blut strömte über seine Kutte. Er starrte auf seine Wunde, als traute er seinen Augen nicht.
    »Du bist tapfer, wenn du waffenlose Knaben und Frauen vor dir hast«, schrie ihn Fidelma an und machte einen Schritt nach vorn, hielt aber inne, als er die Schwertspitzeauf sie richtete. »Hast du einen Namen? Oder schämst du dich seiner?«
    Der Krieger schluckte bei soviel Kühnheit.
    »Meine Name geht dich nichts an, Metze. Denk nicht, weil du eine Frau bist, kannst du mich ungestraft beleidigen!«
    Fidelma blickte auf den jungen Daig, der mit der Hand das Blut aus seiner Wunde zu stillen versuchte.
    »Du hast schon gezeigt, wie deine Tapferkeit aussieht. Da ich auch waffenlos bin, hast du sicher Mut genug, mir zu beweisen, was für ein jämmerlicher Kerl du wirklich bist.«
    Bruder Daig schaute mühsam auf. Tränen standen ihm in den Augen. Er blickte zu der Gruppe seiner verängstigten Brüder hinüber und setzte mehrmals an, ehe er sprechen konnte. »Das Tor, Brüder . . . das Tor muß zu, ehe noch mehr von der Sorte hereinkommen.«
    Das hatte Fidelma auch gerade erkannt. Je länger das Tor offenstand, desto eher würden es weitere Angreifer bemerken und in die Abtei eindringen. Dann könnte sie nichts mehr daran hindern, ein Blutbad unter den Mitgliedern der Gemeinschaft anzurichten.
    »Laß das ja sein, Metze«, knurrte der Krieger, als er ihren besorgten Blick auf das Tor bemerkte. »Du bist tot, ehe du hinkommst. In wenigen Augenblicken sind meine Kameraden hier.«
    Bruder Daig stöhnte vor Schmerzen, als er zu gehen versuchte. »Er ist nur einer allein, Brüder. Er kann nicht euch alle umbringen. Schließt das Tor und entwaffnet ihn!«
    Der Krieger zischte wütend, und seine Schwertklinge traf den jungen Bruder voll am Hals.
    Bruder Daig fiel hintenüber. Man brauchte nicht nachzusehen, ob er tot war, das war nur zu deutlich.
    Endlich kam Eadulf wieder zu Atem. Er holte ein paarmal tief Luft und rappelte sich hoch, doch die Schwertspitze des Räubers zwang ihn sofort wieder zu Boden.
    »Das Tor!« rief Fidelma

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