Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tod in Kreuzberg

Tod in Kreuzberg

Titel: Tod in Kreuzberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Ditfurth
Vom Netzwerk:
gleich?«
    »Kommt gleich«, sagte Matti.
    Sie guckten sich ein paar Sekunden an. Der Typ war kräftiger als Matti, aber der war größer. Der Mann sah aus wie einer, dem eine Schlägerei nicht fremd war. An der Schläfe hatte er eine tiefe Narbe.
    »Wo sind die Männer, die meine Freundin zusammengeschlagen haben?«
    Gaby lag auf dem Sofa und beobachtete die beiden Männer. Manchmal schloss sie die Augen, um sie gleich wieder aufzureißen.
    »Welche Männer?«
    »Aus Ihrer Gaststätte sind drei Männer hinten herausgekommen, einer heißt Ali Göktan.«
    Der Mann schaute Matti feindselig an und rückte noch ein bisschen näher. »Du sagen, ich lüge?«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Weil ich jetzt sage, dass keine Männer durch diese Tür gegangen sind außer dir und …« Sein Kinn deutete auf Gaby.
    »Sie lügen«, sagte Gaby.
    Der Mann tat einen Schritt zum Sofa und blieb stehen. »Du, du …«, sagte er nur.
    »Wo sind sie hin, die Männer? Wo ist Ali Göktan hin?«
    »Ich kenne nicht Ali … wie soll der heißen?«
    »Göktan, wie der Fußballer.«
    Der Typ glotzte Matti an, schüttelte ungläubig den Kopf und sagte: »Berkan Göktan ist ein Arschloch. Geht nach Afrika.« Er hob die Hände. »Afrika!« Er verharrte einige Sekunden in dieser Haltung. Dann ließ er die Arme sinken, schüttelte noch einmal den Kopf, fuhr sich durch die Haare und baute sich wieder vor Matti auf.
    »Und Notarzt?«, bellte er.
    »Kommt gleich.«
    Der Typ knurrte.
    »Kennen Sie den Berkan Göktan, der am Gesundbrunnen wohnt?«
    »Weiß nicht, kenne nicht, lass mich in Ruh. Bin ich Telefonauskunft?«
    Matti roch den Schweiß, der sich mit einem süßlichen Rasierwasser vollendet zu einem Brechreizstoff ergänzte.
    »Darf ich nachschauen, ob die Männer vielleicht zufällig in der Kneipe sitzen?«
    Der Typ schob seinen Körper zwischen Tür und Matti. »Hierbleiben!«, schnauzte er.
    »Aber Sie sagen doch, dass Sie ihn nicht kennen, den Ali Göktan.« Er verfluchte sich, dass er die Makarov in der Hektik unterm Taxisitz vergessen hatte. Und spürte doch ein wenig Erleichterung darüber.
    Sie schwiegen sich an. Einmal klingelte das Handy des Mannes, aber er wies den Anruf ab. Endlich klingelte es an der Tür. »Wenn holen Polizei, ich dich machen fertig!«, polterte er und ging hinaus.
    »Dein neuer Freund, was?«, sagte Gaby.
    »Du hast gleich noch einen Grund für den Notarzt.«
    Sie kicherte und hielt sich die Hand an den Kopf. »Au!«
    »Kommt davon, wenn du mich auslachst.«
    Die Tür ging auf, und der Notarzt kam rein. »Ich kenn Sie doch«, sagte er, blickte Matti an und hob die Augenbrauen.
    »Tag!«, sagte Matti.
    Der Kneipenbesitzer stellte sich in die Tür und beobachtete die Szene, während der Arzt sich um Gaby kümmerte.
    »Sie geraten gern mal in eine Prügelei«, sagte der Arzt mit resignativem Unterton.
    »Jeden Tag«, sagte Matti.
    Der Kneipentyp guckte neugierig.
    »Und das macht Spaß?«, fragte der Arzt, während er Gaby in die Augen leuchtete.
    »Am meisten, wenn man selbst nichts abkriegt.«
    »Na, Ihre Freundin hat ganz schön was abgekriegt. Die muss ins Krankenhaus. Da könnten Sie bei Ihrem Lebensstil ja schon mal eine Flatrate buchen.«
    »Sie sind ja richtig clever.«
    »Ich rufe jetzt den Krankenwagen.«
    »Quatsch«, sagte Gaby.
    »Nix Quatsch«, sagte Matti. »Du wirst jetzt zu den Halsabschneidern entsorgt.« Er wandte sich an den Arzt. »Und Sie bürgen mit dem Leben Ihrer Mutter dafür, dass Gaby wieder gesund wird.«
    »Das ist kein Problem, meine Mutter ist tot.«
    Der Kneipenfritze blickte von einem zum anderen und verstand nur Bahnhof.
    »Das war ein Überfall, nehme ich mal an«, sagte der Arzt. »Dann müssten wir die Polizei anrufen.« Er guckte den Kneipenbesitzer streng an.
    Der steckte seine Daumen in den Gürtel und spannte seine Muskeln.
    »Nee, war ein Unfall«, sagte Matti. »Der wollte das nicht.« Er deutete auf den Kneipier.
    Der schnaubte.
    »Er wollte sie streicheln, ganz zart über den Kopf, und da ist ihm die Hand runtergefallen. Gucken Sie sich mal die Vorderpfoten von dem Herrn an, und Sie wissen Bescheid.«
    »Ist da ein spitzes Teil anmontiert, an den vorderen Extremitäten?«
    »Wieso?«
    »Weil die Dame eine Verletzung hat, die von einem harten Gegenstand herrührt, so in der Größe eines Hammers. Oder eines Pistolengriffs.«
    »Wie kommen Sie auf die Pistole?«
    »Würde gut passen.«
    »Aber dieser Herr hat keine Pistole«, sagte Matti.
    »Woher wissen Sie denn das?«,

Weitere Kostenlose Bücher