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Tod in Seide

Tod in Seide

Titel: Tod in Seide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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offensichtlich das Minimum an Hausaufgaben gemacht, um diesen Prozess über die Bühne zu kriegen. »Aber Molineux sagt deutlich, dass sie zulässig sind, wenn sie als Beweis für sein Motiv und seine Absicht dienen und auf ein ähnliches Vorgehen hindeuten. Im vorliegenden Fall sind Bramwells frühere Drohungen und Tätlichkeiten Miss Catano gegenüber ›engstens miteinander verwoben‹, um es mit den Worten der Vails -Urteilsbegründung wiederzugeben, und …«
    »Haben Sie diese Stelle parat, Herr Rechtsanwalt?« Marklis drehte sich in seinem Sessel und deutete auf Wistenson.
    »Sie wird in dem Schriftsatz von Miss Cooper zitiert, aber ich möchte dazu gerne etwas sagen, Euer Ehren.«
    »Ich bin noch nicht fertig, Euer Ehren.«
    »Nun ja, mehr brauche ich aber darüber nicht zu wissen, Liebes.«
    Ich drehte dem Richter den Rücken zu und schnaubte vor Wut angesichts Marklis’ Faulheit und Anrede. Während dieses Wortwechsels war Chapman in den Gerichtssaal gekommen und hatte sich neben Mercer in die erste Reihe im Zuschauerraum gesetzt. Ich konnte ihm »Ich liebe es, wenn du wütend bist« vom Mund ablesen.
    Während ich auf die Detectives zuging, fragte ich über meine Schulter zurück: »Euer Ehren, geben Sie mir ein paar Minuten?«, und ging weiter, ohne die Antwort abzuwarten.
    »Wenn du deine Arme in die Hüften stemmst, Blondie, dann verrät das alles. Sachte, sachte.«
    Der kleine Richter kletterte von seinem Sitz herunter und ging hinüber zu Miss Königsberg, um ihr etwas ins Ohr zu flüstern. Während Chapman zu den beiden Gestalten hinüberschaute, die wie zwei verschwörerische Wichte aussahen, konnte er sich einen weiteren Witz nicht verkneifen. »Was ist hier los, Coop? Sieht nach einer Dreharbeitenabschlussfeier für den Zauberer von Oz aus.«
    »Bring’ mich nicht noch mehr in Schwierigkeiten. Warum bist du eigentlich schon hier?«
    »Caxton hat’s schlau angestellt, was den Trauergottesdienst angeht. Heute Vormittag um zehn Uhr. Nur geladene Gäste – eine Hand voll Freunde, und Daughtry war nicht darunter. Mein Spitzel sagt, dass der Ehemann mit der richtigen Trauerfeier bis zum Herbst warten will, wenn alle wieder aus den Ferien zurück sind. Er würde diejenigen Künstler und Kunden nicht kränken wollen, die so kurzfristig nicht kommen konnten. Aber du beeilst dich besser mit dieser sinnlosen Übung hier. Wir brauchen deine Hilfe.«
    »Womit?«
    »Sieht so aus, als ob wir das Auto gefunden haben, in dem Denis Leiche transportiert worden ist. Wir brauchen einen Durchsuchungsbefehl.«
    »Großartig. Wie habt ihr es gefunden?«
    »Einem uniformierten Polizisten in der Bronx fiel heute Vormittag nicht weit vom Wasser ein herrenloser Kombi auf. Die Leute vom K-9 waren vor kurzem mit einem Hund dort und sind fündig geworden. Auf einer Segeltuchplane im Heck des Wagens scheint Blut zu sein.«
    »Wem gehört das Auto? Irgendein Kennzeichen?«
    »Abmontiert. Die Fahrgestellnummer ist teilweise weggekratzt, aber der Computer hat uns einige Möglichkeiten ausgespuckt.«
    »Und?«
    »Bingo. Eine davon ist ein Angestellter in Denis Galerie in Chelsea.«
    Ich drehte mich um und lächelte den Richter an. »Das ist alles, Euer Ehren. Keine weitere Beweisführung. Wir belassen es bei unserer schriftlichen Erklärung.« Ich nahm meine Akten vom Tisch und verließ hinter Mercer und Mike den Gerichtssaal.
    9
    Laura hielt mir den Telefonhörer hin, als ich an ihrem Schreibtisch vorbeieilte. »Es ist Rose. Sie will Sie nur vorwarnen, dass Battaglia bezüglich der Caxton-Ermittlungen auf den neuesten Stand gebracht werden möchte.«
    »Sagen Sie ihr, dass ich das bis heute Abend tun werde.«
    Mike stand an meinem Schreibtisch und sprach auf meiner Privatleitung. »Es ist ein Mädchen!« Diesmal nahm ich ihm den Hörer aus der Hand. Sarahs Baby war in der Nacht zur Welt gekommen, und sie bat uns, Janine so bald wie möglich besuchen zu kommen.
    »Alles in Ordnung?«
    »Viel einfacher als letztes Mal. Wann kommst du ins Krankenhaus? Ich bin nur noch bis zum Mittwoch hier.«
    »Keine Sorge, wir schauen heute Abend oder morgen vorbei. Gib ihr einen Kuss und sag ihr, dass wir so bald es geht kommen werden.« Ich legte auf.
    »Siehst du, Alex, das solltest du auch tun, anstatt dich wie unsereiner den ganzen Tag mit diesem Gesindel herumzuschlagen.«
    »Du hörst dich langsam an wie meine Großmutter.« Ich drehte mich zu Mike um, während ich mich an meinen Schreibtisch setzte. »Hast du schon mal so einen gehabt?

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