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Tod in Seide

Tod in Seide

Titel: Tod in Seide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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Freunden oder Verwandten machten.
    Wir setzten uns an einen der hinteren Tische in der Nähe der Küche und nahmen jeder einen Notizblock heraus, um uns zu notieren, was in der kommenden Woche zu erledigen war.
    »Gibt es irgendeinen Grund, warum ich die Beerdigung mit meiner Anwesenheit beehren sollte?«, fragte Mike, nachdem wir unsere Bestellung aufgegeben hatten.
    »Der beste Grund dafür ist, Einsicht in die Gästeliste, vielleicht sogar eine Kopie davon zu bekommen«, brachte Mercer vor. »Versuch’, einen Blick in das Kondolenzbuch zu werfen. Das gibt’s bei Campbell’s immer. Das könnte uns schon mal helfen, einige der Leute, mit denen sie geschäftlich zu tun hatte, schneller zu finden, anstatt zu warten, bis wir etwas von ihrem Freund Bryan Daughtry rauskriegen.«
    »Daran hab’ ich auch schon gedacht. In der Bar meines Vaters hängt immer so ein netter alter Ire rum, der dort in dem Beerdigungsinstitut den Laden schmeißt. Wenn ich ihm ein bisschen Bargeld unter die Nase halte, bekomme ich sicher eine Kopie der Gästeliste.«
    Der Pieper an meinem Gürtel ging genau in dem Augenblick los, als die Bedienung mir meinen Iced Coffee brachte. Mercer sah mir dabei zu, wie ich den Pieper vom Gürtel zog, um die Nummer ablesen zu können. »Ärger für uns?«, fragte er.
    Ich lachte, als ich die Anzeige las. »Joan Stafford, und sie hat sogar eine 911 nach Jims Nummer eingegeben.« Joan, eine meiner besten Freundinnen, machte mit ihrem Verlobten auf den Outer Banks vor der Küste North Carolinas Urlaub. »Will jemand von euch raten, was ihrer Meinung nach so dringend ist, dass sie mich sofort sprechen muss?«
    Mike riss mir, nachdem ich gewählt hatte und das Freizeichen zu hören war, das Handy aus der Hand. »Beweg’ deinen knochigen Arsch aus dem Bett, vergiss diesen Außenpolitikfuzzi und komm heim zu mir. Es ist einsam ohne dich – bis auf diese Cooperfrau, die mich die ganze Zeit herumkommandiert. Und warum dieser Notruf – gibt’s bei Schlumberger einen Schlussverkauf, von dem du ihr erzählen musst?«
    Chapman schaute zuerst zu Mercer und dann zu mir, während er Joans Antwort wiederholte. »Du weißt was über die Tote? Nun, da es heute Vormittag schon auf CNN war, ruft ihr Kunstkenner jetzt wahrscheinlich alle an und überschüttet uns mit wertlosen Informationen.« Er hielt inne und hörte zu, dann verabschiedete er sich, schaltete das Handy aus und schaute uns an. »Als ob’s nicht schon genug wäre, dass wir es mit dir zu tun haben. Jetzt ist auch noch Nancy Drew mit von der Partie. Joan gab mir gerade die Namen dreier Kunden und zweier Liebhaber von Deni«, sagte er, während er sich Notizen machte. »Sie weiß auch, warum Caxton bei Sotheby’s nicht mehr gern gesehen war. Sie kommt diese Woche nach New York – Abendessen am Dienstag. Was meint ihr? Denkt sie sich das wieder nur aus oder sollen wir ihr glauben?«
    Joan war Theaterautorin und gerade aus London zurückgekehrt, wo ihre letzte Satire vor vollen Häusern gespielt worden war und hervorragende Kritiken erhalten hatte. »In dem Fall kannst du dich voll und ganz auf sie verlassen. Das ist die Welt, in der sie aufgewachsen ist. Es würde mich nicht wundern, wenn sie die meisten Akteure in der Kunstszene kennen würde. Sie selbst hat eine wunderbare Sammlung und treibt sich andauernd auf Auktionen herum, um Jims Wohnung in Washington neu einzurichten.«
    Ich sah auf meinen Notizblock. »Ich werde bis morgen einen Durchsuchungsbefehl fertig machen, damit wir an Denis Sachen rankommen, falls ihr euch bis dahin mit ihrem Partner in Verbindung setzt. Terminkalender, Ver- und Ankaufsunterlagen …«
    Mercer unterbrach mich. »Wir müssen davon ausgehen, dass vieles davon im Computer ist. Vergiss nicht, den Durchsuchungsbefehl so zu formulieren, dass wir das Büro nicht ohne Festplatten, Disketten und sonstigem Zeugs wieder verlassen müssen. Die Jungs können die Daten runterladen und auf diese Art alle Informationen bekommen. Wir werden als Erstes die Galerie durchsuchen und dir sagen, was wir dort finden.«
    »Ich kann den Durchsuchungsbefehl jederzeit ergänzen, falls euch später noch Sachen einfallen, an die wir jetzt nicht gedacht haben«, sagte ich.
    »Ich werde versuchen, Daughtry zu erreichen«, schlug Mercer vor, »und ich rufe auch das Beerdigungsinstitut an, um Näheres über den Trauergottesdienst zu erfahren.«
    Ich aß meine Raisin-Bran-Cornflakes, während Mike sich über sein Omelett mit Pommes frites, Speck und Toast

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