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Tod in Seide

Tod in Seide

Titel: Tod in Seide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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Stone hier vielleicht etwas Kaffee einschenken könnte? Deshalb habe ich sie normalerweise dabei. Sie macht sich nicht immer nützlich, aber manchmal ist sie ganz dekorativ.« Mike deutete mit dem Daumen in meine Richtung, während ich mich vorbeugte, um den Kaffee einzuschenken.
    »Warum fällt Ihnen im Zusammenhang mit den Briefen, die Deni erhalten hat, Marina Sette ein?«, fragte ich.
    »Es ist nicht das erste Mal, dass sie versucht, mich zu Fall zu bringen, Miss Cooper. Hat sie wirklich die lange Reise hierher auf sich genommen, nur um diese alten Geschichten wieder aufzuwärmen? Sie wissen doch, warum sie mich hasst, oder?«
    Angesichts der Umstände war es mir kaum noch möglich, Sette zu schützen. »Ich weiß, was sie mir erzählt hat.«
    »Ihre Geschichte ist natürlich blanker Unsinn. Sie kann nichts, gar nichts beweisen, aber leider kann ich auch nicht das Gegenteil beweisen.«
    Mir fiel ein, dass Lowells zweite Ehefrau, die Frau, von der Marina behauptete, dass sie ihre Mutter sei, bei einem Bootsunfall ums Leben gekommen war.
    »Auf See bestattet, sozusagen.« Während er das sagte, lächelte mich Caxton auf eine besonders widerliche Art an und fuhr dann fort. »Sogar diese neueste Technik, die Sie da haben, das genetische Fingerprinting, ist in diesem Fall nutzlos. Ich kann niemanden davon überzeugen, dass dieses streunende Kind nicht die Tochter meiner zweiten Frau ist.«
    »Warum hasst sie Sie dann so sehr?« Ich hielt mich nicht damit auf, ihm zu erklären, dass die DNS von Marinas Halbschwestern in der Tat beweisen könnten, ob sie sein Stiefkind war oder nicht.
    »Ich glaube, es hat eher etwas mit ihrem Ehemann zu tun. Er war einer meiner zahlungskräftigsten Kunden, bis wir uns über einen bedeutenden Ankauf, den ich gemacht hatte, gestritten haben. Richard erhob Anspruch auf einen Teil des Gewinns, aber er hatte keinen Erfolg damit. Bald darauf ging man von allen Seiten auf mich los.«
    »Aber die Briefe gab es doch, oder nicht? Ich habe einen davon gesehen.«
    »Ja, die gab es. Wenn Sie möchten, kann ich Ihnen von allen Briefen Kopien geben.« Caxton holte ein Diktiergerät, das kleiner war als eine Streichholzschachtel, aus der Brusttasche seines Hemdes und sprach eine Notiz auf Band, dass er seinen Rechtsanwalt um Kopien der Briefe bitten müsse. »Sie spielten eine ziemlich große Rolle in dem ehelichen Sparringskampf. Denis Rechtsanwalt sah sie als Beweise, dass ich jemanden angeheuert hatte, um sie zu ermorden.«
    Dazu hatte der Anwalt allen Grund, dachte ich im Stillen. »Mr. Caxton, in dem Brief, den ich kenne, waren streng vertrauliche Informationen. Diese mussten von jemandem stammen, der Deni sehr gut kannte. Wenn Sie es nicht waren, haben Sie dann eine Ahnung, wer es gewesen sein könnte?«
    Er sah durch mich hindurch, als ob ich ein Volltrottel wäre. »Wenn mein Anwalt schon vierhundertfünfzig Dollar die Stunde verlangt, ist er wenigstens sein Geld wert. Er ist der Sache ziemlich schnell auf den Grund gekommen. Sobald Sie sich diesen Kerl näher ansehen – wie war noch mal sein Name …?«
    »Omar Sheffield«, bot Mercer an.
    »Ja, Omar. Dann werden Sie herausfinden, so wie es mein Anwalt getan hat, dass Omar im Gefängnis einen ziemlich tollen Plan ausgeheckt hatte. Allein seine Gefängnisakte ist fünfzehn Zentimeter dick. Er hat auf diese Art und Weise einige Frauen erpresst, die sich gerade in der Scheidung befanden.«
    »Ich weiß, dass ich nur ein dummer Polizist bin, aber wo hat er seine Informationen herbekommen?«
    »Aus der Bibliothek, meine Herren, der juristischen Bibliothek. Man würde es gar nicht glauben, vor allem wenn man ihn reden hört, aber unser Brieffreund Omar ist ein wahrer Gelehrter.«
    Wir kapierten immer noch nichts.
    »Zu Beginn des Scheidungsverfahrens wollte Deni vorübergehende Unterhaltszahlungen. Ich weiß nicht, ob Sie sich mit zivilrechtlichen Prozessen auskennen, aber in der Regel gehen sie nicht ohne größere Schlammschlachten über die Bühne. Ich hatte vorgehabt, Deni gegenüber äußerst großzügig zu sein. Schließlich hat sie mich zehn Jahre lang sehr glücklich gemacht. Aber entweder sie oder ihr Anwalt wurden plötzlich habgierig. Ihre Friseurrechnungen beliefen sich auf einmal auf absurde Summen. Danach gab sie im letzten Jahr mehr für Gesichts- und sonstige Massagen aus als die meisten Leute in dieser Stadt fürs Essen.«
    »Also welches Buch hat Omar in der Gefängnisbibliothek gefunden?«, fragte Mercer.
    »Kein Buch. Nicht mal

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