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Tod in Wacken (German Edition)

Tod in Wacken (German Edition)

Titel: Tod in Wacken (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heike Denzau
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zertrümmert und Sehnen und Muskeln durchtrennt.
    Dass sie Andreas definitiv das Leben gerettet hatte, stand fest, seit das Gutachten der Rechtsmedizin über die Mixtur in der Spritze eingetroffen war, die Beutler dem jungen Mann injizieren wollte. Die Konzentration war um ein Vielfaches höher gewesen als bei Cornelia. Andreas’ Herz hätte binnen drei Minuten stillgestanden, wäre Beutler dazu gekommen, ihm die Spritze zu verabreichen. Eine Tatsache, die sogar Staatsanwalt Meier milde gestimmt hatte. Lyns Entscheidung, nicht auf das SEK gewartet zu haben, hatte im Vorwege zu heftigen Vorwürfen geführt.
    Sie atmete tief durch und machte sich auf den Weg zum Parkhaus. Alles war gut. So gut, wie es eben momentan sein konnte.
    * * *
    »Entschuldigt die Verspätung«, sagte Wilfried Knebel und ließ sich – als Letzter der Mordkommission – auf seinen Stuhl im Besprechungszimmer sinken. »Aber die Vernehmung von Beutler hat länger gedauert, als ich dachte. Und dann hab ich noch den Kollegen Aschbach verabschiedet. Er wollte sich gleich vom Krankenhaus auf den Weg nach Hannover machen. Er lässt euch alle herzlich grüßen. Er hat sich hier wohlgefühlt.« Wilfried sah sein Team an. »Die Ehefrau von Henning Wahlsen hat einen Zusammenbruch erlitten, als sie erfuhr, warum ihr Mann sterben musste.«
    »Das hätte ich auch, wenn Beutler seine religiös-fanatischen Phantasien an meinem Axel ausgelebt hätte«, krächzte Karin Schäfer, deren Stimmbänder noch immer durch die Erkältung angegriffen waren.
    »Was sagt Beutler?«, fragte Lyn gespannt. »Hat er zugegeben, Stefan Kummwehl erschossen zu haben?«
    »Nicht nur das.« Wilfried machte eine Pause. »Dieser Mann ist ein Phänomen. Einen Anwalt hat er abgelehnt. Sein erster Satz war, dass er es als einen Akt Gottes ansieht, seine schweren Verletzungen überlebt zu haben. Gott brauche ihn noch. Und dann hat er nicht mal den Versuch unternommen, irgendetwas abzustreiten. Im Gegenteil. Er hat nicht nur zugegeben, Stefan Kummwehl erschossen zu haben, sondern auch Henning Wahlsen. Er hat die Vernissage in Hamburg zwar besucht, ist aber gleich nach der Eröffnung wieder gegangen, nach Hannover gefahren und hat Wahlsen – ich zitiere – ›gerichtet‹.«
    Wilfried schielte über seinen Brillenrand hinweg. »Ich hatte erwartet, dass er alles dem toten Schwedtke in die Schuhe schiebt. Aber nichts da.«
    Lyn war nicht wirklich überrascht. Joost Beutler war kein Feigling. Vor den Morden war er niemals durch Boshaftigkeit aufgefallen. Und nun – da sein Rachefeldzug gegen die Bösen der Welt definitiv beendet war – hatte er anscheinend entschieden, nicht mehr zu lügen.
    »Aber das verstehe ich nicht«, sagte Lukas Salamand. »Waren sie zu zweit in Hannover? Auf dem Klingelknopf waren doch die Fingerabdrücke von Werner Schwedtke.«
    »Beutler hat Aschbach und mir alles genau erklärt«, fuhr Wilfried fort. Er griff nach der Kaffeekanne, schenkte sich einen Becher voll und nahm einen Schluck. »Bah! Den hat Birgit gekocht«, stellte er angewidert fest.
    »Ich hab schon heißes Wasser geholt.« Karin Schäfer schob ihm eine weitere Kanne zu.
    »Es ist folgendermaßen gelaufen«, sagte er und füllte seinen Becher bis an den Rand mit Wasser auf. »Werner Schwedtke ist bei Joost Beutler aufgetaucht, nachdem er das Tagebuch seiner Tochter beim Renovieren gefunden hatte. Aufgrund von Judiths Bemerkungen auf den vorherigen Seiten über die drei Gartenhäuschenmieter ist Werner Schwedtke davon ausgegangen, dass es sich bei den Vergewaltigern um diese drei handelte. Und auch Joost Beutler hat sich bei der Lektüre des Buches nicht daran gestört, dass Judith keine Namen genannt hat.«
    »Für den war das doch ein gefundenes Fressen«, stieß Jochen Berthold aus. »Der war doch froh, einen Grund zu haben, endlich ein paar verhasste Metaller um die Ecke zu bringen.«
    »Da liegst du wohl nicht falsch«, gab Wilfried ihm recht.
    »Wie hat Beutler denn reagiert, als du ihm gesagt hast, dass Stobling, Lug und Wahlsen völlig unschuldig an Judiths Vergewaltigung waren? Dass er und Schwedtke drei unschuldige Menschen und fast noch einen Vierten getötet haben?« Hendrik sah seinen Chef gespannt an.
    » Das erzähle ich gleich«, kündigte Wilfried an. »Jetzt bleiben wir erst mal beim Ablauf … Wie es aussieht, haben Schwedtke und Beutler die Taten gemeinsam geplant. Beutler erinnerte sich an die Waffe in der Kirche, ist nach Hamburg gefahren, hat sie nach einem Gottesdienst an

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