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Tod in Wolfsburg (German Edition)

Tod in Wolfsburg (German Edition)

Titel: Tod in Wolfsburg (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Kuck
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Kopf. »Sie wollte bei uns mitmachen.«
    »Erzähl keinen Scheiß!«, fuhr Johanna sie laut an. »Wir wissen, dass
das Mädchen euch Geld gegeben hat, damit ihr endlich aufhört, Betty zu quälen!
Aber ihr wolltet ihr einen Denkzettel verpassen. Besonders Philippa ist da
immer ganz heiß drauf, stimmt’s? Sie schlägt gerne zu, es macht ihr Freude,
anderen Schmerzen zuzufügen. Ihr habt Karen gezwungen, Alkohol zu trinken sowie
irgendwelche Drogen und K.-o.-Tropfen zu nehmen, und dann wurde sie
vergewaltigt, während ihr alle zugesehen habt. Aber danach – was ist dann
passiert?«
    Johanna merkte, dass ihr Herzschlag sich erheblich beschleunigt
hatte, und sie atmete zweimal tief durch, um nicht noch lauter und heftiger zu
werden. »Wer hat Karen auf die Gleise gelegt?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Wer ist Rc?«
    Nelli starrte sie wortlos an. Eine Sekunde, zwei, drei. Johanna gab
Sofia Beran ein Zeichen und betätigte die Stopptaste am Aufnahmegerät.
    »Bring sie weg und hol mir die beiden anderen.«
    Nelli erhob sich langsam und stützte die Hände auf dem Tisch ab.
»Kann ich nach Hause gehen?«
    Johanna konnte sich gerade noch zügeln. »Wie kommst du eigentlich
auf das schmale Handtuch? Hast du immer noch nicht begriffen, dass ihr unter
Mordverdacht steht? Es wird Zeit, dass du der Realität ins Auge siehst.«
    Beran schob Nelli aus dem Zimmer. Fünf Minuten später kam sie zurück
und servierte Johanna ein belegtes Baguettebrötchen.
    »Danke – sehr aufmerksam.« Johanna griff zu und biss ab, ohne zu
schmecken, was sie eigentlich aß. Sie starrte an die grüne Wand des Zimmers.
    Beran blieb einen Moment vor ihr stehen. »Möchten Sie wirklich beide
zugleich vernehmen: Rabea und Philippa?«
    »Für den Anfang ja«, gab Johanna zurück.
    Beran sah sie fragend an.
    »Mal sehen, was sich zwischen den beiden so abspielt«, fügte Johanna
hinzu. »Oder sich auch nicht abspielt.«
    »Ach so.«
    »Hat Reinders sich schon gemeldet?«
    »Nein, aber ich erkundige mich gleich mal und frag bei der
Gelegenheit auch, wie weit Kiesel ist.«
    »Gut. Ach, bevor ich es vergesse, noch zwei Dinge. Ich möchte den
Hausmeister von der Moorkämpeschule in Vorsfelde befragen, und ich will wissen,
wie man auf die Schnelle Tattoos anbringt.«
    Beran zog eine Augenbraue hoch. »Das muss ich jetzt nicht verstehen,
oder?«
    Die Bemerkung entlockte Johanna ein Lächeln. »Sie werden es
verstehen. Später.«
    »Wie schön!« Beran lächelte zurück. »Aber möchten Sie vielleicht
gleich wissen, wie das funktioniert?«
    »Gerne.«
    »Man kann Motive, die auf spezielle Folien gedruckt und
wasserlöslich sind, problemlos auf die Haut übertragen. Die halten natürlich
nicht lange, aber für eine Fete langt es schon – zum Beispiel.«
    »Ach so.« Johanna nickte. »Wie simpel – die gab es schon zu meiner
Zeit als Beilage in Kaugummipackungen. Man hat draufgespuckt, die Bildchen auf
den Arm gepresst und hatte nach wenigen Minuten einen Indianer auf dem Oberarm
… oder was auch immer.«
    »Na, sehen Sie. Manche Dinge ändern sich nie.«

22
    Es begann gerade erst hell zu werden, als das Handy klingelte,
und er brauchte einen Moment, um wach zu werden.
    »Heh, Alter, wo ist der Wagen?« Das war Piet. Ein etwas aufgeregt
klingender Piet.
    »Der Wagen?«
    »Mensch, ja, der weiße Transporter.«
    »Er müsste auf dem Hof stehen.«
    »Nein, er müsste eigentlich in der Garage stehen.«
    »Und?« Rico gähnte.
    »Er ist weder in der Garage noch auf dem Hof.«
    »Ist das so wichtig?«
    »Würde ich so bescheuert fragen und dich aus dem Bett klingeln, wenn
es das nicht wäre? Fakt ist, dass die Kiste nicht da ist.«
    Rico setzte sich auf. Tom hatte den Wagen gestern Abend abgeholt, um
ihm einen Gefallen zu tun.
    »Tom ist noch damit unterwegs«, erklärte er langsam.
    »Ach du Scheiße! Und was sag ich jetzt dem Alten?«
    »Na, dass Tom ihn noch nicht abgeliefert hat. Und bevor er anfängt,
sich aufzuregen, kannst du ihm sagen, dass ich mich gleich darum kümmere. Ist
doch nicht weiter wild.«
    »Das sieht der Alte anders, glaub mir, der ist …«
    »Ich sagte doch, dass ich mich darum kümmere, jetzt gleich«,
unterbrach Rico ihn entnervt. »Mehr kann ich nicht tun. Wahrscheinlich ist Tom
irgendwo versackt. Oder er steht bei ihm vor der Haustür. Habt euch nicht so.
Ich kläre das.«
    Damit unterbrach er die Verbindung. Piet spielte sich manchmal
mächtig auf, und das musste er jetzt nicht haben – nicht am frühen Morgen.
Außerdem hatte Rico

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