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Tod in Wolfsburg (German Edition)

Tod in Wolfsburg (German Edition)

Titel: Tod in Wolfsburg (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Kuck
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hoffe ich sogar sehr!«
    Rico nickte eifrig. Georg stand auf und blickte einen Moment mit
eisigem Blick und schmalen Lippen auf ihn herunter. »Noch so ‘n eigenmächtiges
Ding und du kannst dir einen anderen Job suchen, kapiert?«
    »Kapiert.«

23
    Rabea sah sie mit gleichmütigem Gesichtsausdruck an, Philippa
bekam sogar ein Lächeln hin. Eure Abgebrühtheit wird euch noch vergehen, dachte
Johanna und wusste im gleichen Moment, dass sie sich ihre Wut und Empörung
sparen konnte. Emotionale Betroffenheit würde sie auf keinen Fall
weiterbringen, ganz im Gegenteil.
    »Warum genau sind wir hier?«, fragte Rabea, als Johanna das
Aufnahmegerät eingeschaltet und den üblichen einleitenden Text gesprochen
hatte.
    »Ihr seid zur Vernehmung hier, weil der dringende Tatverdacht
besteht, dass ihr einen florierenden Drogenhandel betreibt, Mitschülerinnen
quält und den Tod von zwei Mädchen zumindest billigend in Kauf genommen habt
beziehungsweise sogar am Mord eines Mädchens beteiligt wart«, sagte Johanna
betont gelassen.
    Philippas dunkle Augen weiteten sich ein wenig, Rabea lehnte sich
zurück.
    »Bitte?«
    »Ansonsten stelle jetzt ich die Fragen.«
    Rabea zuckte mit den Achseln, als wäre Johanna eine nervende
Lehrerin, deren Zurechtweisung ihr am Allerwertesten vorbeiging, während Philippa
kurz die Brauen zusammenzog. Die Kommissarin sah kurz von einem Mädchen zum
anderen.
    »Nur zur Information vorweg: Ich habe es den beiden anderen auch
schon gesagt, und sie denken gerade in aller Ruhe über meine Worte nach. Ihr
habt die Wahl. Wir können die Sache hier außerordentlich beschleunigen, indem
ihr ein umfassendes Geständnis ablegt, oder aber eine lange, unerfreuliche
Befragungsgeschichte daraus machen – unerfreulich besonders für euch. Unsere
Spezialisten werden schätzungsweise in ein oder zwei Stunden, vielleicht aber
auch schon in der nächsten halben Stunde die ersten Ergebnisse präsentieren.
Bis dahin werden sie den winzigsten Krümel Crack, Ecstasy oder was auch immer
ihr sonst so vertickt habt, finden, und sämtliche, auch gelöschten Daten von
euren PC s und Handys
wiederherstellen.«
    Rabea blieb ungerührt wie eine Sphinx. Ihre Augen leuchteten. Aber
Philippas Hände hatten gezuckt. Sie zog sie vom Tisch.
    »Außerdem haben wir Zeugen, die gegen euch aussagen werden.« Das war
ein bisschen optimistisch vorgegriffen, aber Johanna fand, dass die Zeit für
solche Hinweise reif war.
    »Tatsächlich? Zeugen wofür?«, entgegnete Rabea.
    »Du langweilst mich, Rabea«, sagte Johanna. »Ich hätte dich für
klüger gehalten. Man sollte wissen, wann man verspielt hat.«
    »Ich fürchte, Sie unterschätzen mich.«
    »Ich denke, du überschätzt dich. Weißt du, andere Mütter haben auch
pfiffige Töchter, und meine Mutter hat sich nicht das halbe Gehirn
weggesoffen.«
    Rabea umfasste den Tisch mit beiden Händen. Johanna sah die Knöchel weiß
hervorstechen. Eins zu null, dachte sie lakonisch.
    »Wo war ich stehen geblieben? Ach ja – wie gesagt, unsere
Spezialisten werden in allernächster Zeit die Fakten auf den Tisch legen, und
dann ist es natürlich zu spät für reuevolle Schilderungen und Erklärungen. Ach,
und noch was – habe ich überhaupt schon erwähnt, dass Betty Flint tot ist?«
    Philippa wurde bleich. Zumindest für Sekunden.
    »Sie hat sich heute Nacht die Pulsadern aufgeschnitten. Und sie hat
einen Abschiedsbrief hinterlassen, aus dem in allen Einzelheiten hervorgeht,
wie ihr – die Krähen – arbeitet.« Johanna wandte den Kopf und fixierte Rabea.
»Kapierst du nun? Es ist vorbei.«
    »Ich weiß nicht, was Sie meinen.«
    »Dann bist du nicht mal halb so gescheit, wie ich dachte.« Johanna
lächelte und sah Philippa an. »Erzähl mal, wie habt ihr euch kennengelernt – du
und Rabea?«
    »Ist das wichtig?«
    »Erwähnte ich schon, dass ich hier die Fragen stelle?«
    Philippa legte die Hände wieder auf den Tisch. »Na, in der Schule.«
    »Du bist viel jünger.«
    »Gerade mal zwei Jahre.«
    »Das ist viel in eurem Alter.«
    »Wenn Sie meinen. Bei uns spielt das keine Rolle.«
    »Ich verstehe – ihr haltet zusammen. Ansonsten legt Rabea fest, wo
es langgeht, und ihr tanzt alle nach ihrer Pfeife, oder?«
    »Na ja, ganz so ist es nicht.«
    »Sondern? Sag bloß, du hast auch was zu melden, gerade du als
Jüngste und Hauptschülerin?«
    Rabea scharrte mit den Füßen, während Philippa das Kinn hob, um dann
eine nachdenkliche Miene aufzusetzen.
    »Na klar, wir sind Freundinnen. Es geht doch

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