Tod oder Reben: Ein Wein-Krimi aus Südtirol (German Edition)
Spinatknödel mit frisch darübergehobeltem Parmesan. Dazu ein Glas von ihrem besten Wein. Er murmelte noch etwas, das kaum zu verstehen war. Für Phina hörte es sich an wie: «Blauburgunder!»
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Epilog
Der große Auerhahn war an Jahren alt geworden, aber immer noch ein prächtiger Vogel. Der grüne Schimmer seiner Brust hatte etwas an Glanz verloren, aber wenn er seinen Schwanz fächerte und sich bei der Balz ins Zeug legte, dann war er eine Zierde seiner Spezies. Er lebte unverändert in dem Tal unter der steilen Felswand. Zu seinem Missfallen hatte die Zahl der Wanderer zugenommen. Wenn er ihre nahenden Geräusche hörte, zog er sich ins Unterholz zurück. Aber die meiste Zeit blieb er ungestört. Seine Flüge durch das Tal fielen nicht mehr so lang aus wie noch vor zehn Jahren. Auch hatte er nie mehr ein rotes Bündel mit einem unangenehmen Geruch entdeckt. Das war gut so, darauf konnte er verzichten. Jetzt saß er im Geäst seines Lieblingsbaumes und döste vor sich hin. Es war nicht nötig, besonders wachsam zu sein, schließlich hatte er keine ernstzunehmenden Feinde. Deshalb entging ihm, dass schon seit langem hinter einem dichten Busch ein Mann in Deckung lag und ihn fortwährend beobachtete. Steff hatte das häufig getan, seit er in Begleitung des Barons den Vogel entdeckt hatte. Aber heute hatte der Bergführer nicht nur sein Fernglas dabei, sondern auch ein Jagdgewehr. Es scherte ihn nicht, dass Auerhähne in Italien ganzjährigen Schutz genossen. Er hatte das Gewehr auf seinem Rucksack aufgelegt und den Auerhahn genau im Visier. Es war windstill, und Steff war ein erfahrener Jäger. Langsam krümmte er den Zeigefinger. Da die Kugel schneller flog als der Schall, hörte der Auerhahn sein Ende nicht nahen. Plötzlich war er tot!
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Anhang
Um es gleich zu sagen: Dieser Anhang soll keinen Wein- oder Restaurantführer für Südtirol ersetzen. Er hat weder den Anspruch auf eine umfassende Darstellung, noch bemüht er sich in der Auswahl um Objektivität. Vielmehr stellt er einige Adressen vor, die bei einer weinaffinen und kulinarisch geprägten Reise als erste Orientierung dienen können – dem Thema und der Handlung folgend unter Aussparung der großartigen Bergwelt der Dolomiten. Den Leser(inne)n kann nur empfohlen werden, auf eigene Erkundungsreise zu gehen. Südtirol ist für Menschen, die gerne essen und Wein trinken, ein Reiseziel voller lustvoller Entdeckungen.
Weine
Südtirol ist die nördlichste Weinregion Italiens. Weingeografisch kann man sich an einem Ypsilon orientieren: rechts oben der Schenkel mit dem Eisacktal bzw. Valle Isarco (u.a. Brixen und Klausen). Links oben vom Reschenpass kommend das westliche Etschtal (Vinschgau, Meran). Im Schnittpunkt Bozen (mit dem Magdalener Hügel). Und nach unten bzw. Süden auf der Landkarte links die Region Überetsch mit der berühmten Weinstraße (Strada del Vino) und Orten wie Eppan und Kaltern. Rechts parallel verlaufend und durch eine Hügelkette getrennt das tiefer liegende Unterland.
Charakterisiert wird Südtirol durch die Gegensätze der Alpen im Norden und dem mediterranen Einfluss vom Süden. Obwohl Südtirol eine der kleinsten Weinbauregionen Italiens ist, ist es aufgrund der klimatischen Besonderheiten, der unterschiedlichen Höhen-, Hügel- und Steillagen sowie Sonnenexpositionen, aufgrund der vielfältigen Böden (z.B. vulkanischer Porphyr, Quarz, Kalk, Dolomitgestein) und mit rund 5000 Weinbauern außerordentlich abwechslungsreich. Hinzu kommen große Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht – was sich häufig qualitätssteigernd auswirkt.
Neben den autochthonen (in Südtirol heimischen) Rebsorten Vernatsch, Gewürztraminer und Lagrein, haben in Südtirol auch viele internationale Trauben (wie Blau- und Weißburgunder, Sauvignon, Cabernet und Merlot) eine lange Tradition. Insgesamt sind 20 verschiedene Rebsorten für Qualitätsweine (DOC) zugelassen.
Nach der Vernatsch-Krise in den 70er Jahren hat sich das Weinland Südtirol neu orientiert und eine großartige Karriere absolviert. Es hat die größte Dichte an DOC-Weinen in ganz Italien. Die weißen Reben haben heute einen Anteil von deutlich über fünfzig Prozent. Gleichzeitig gibt es eine Rückbesinnung auf traditionelle Rotweine wie den Lagrein, der über ein erstaunliches Potenzial verfügt.
Arunda Sektkellerei
Gilt als führende Sektkellerei Südtirols, hoch gelegen zwischen Bozen und Meran (über 1000 Meter), klassische
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