Tod On The Rocks
Gaspistole, mit der er Kügelchen mit Tränengas in die Luft feuern würde. Zusammen mit dem Stromausfall würde das ätzende Gas die nichtsahnenden Gäste lähmen und in Angst und Schrecken versetzen. Innerhalb weniger Sekunden hätte Judd den Beasley unter dem Arm. Er und Willeen würden sich in ihren Wagen setzen, der, so hatte der Kojote festgestellt, äu ß erst g ü nstig geparkt worden war, und im Eiltempo zu ihrem Haus zur ü ckfahren - wo dann er selbst der unerwartete Gast sein w ü rde.
Lass doch die anderen die Drecksarbeit machen, dachte er. Das war noch immer am besten.
In ein paar Sekunden würden die Lichter erlöschen, und Judd würde die Gaspistole abfeuern. Judd stand am Fu ß der Stufen, die von rechts auf die B ü hne f ü hrten. Er w ü rde es schaffen. Der Kojote ging mit schnellen Schritten zum Notausgang auf der linken Seite unmittelbar vor dem Ballsaal.
Marvin Winkle empfand es als schrecklich nervenaufreibend, die schmale Gebirgsstra ß e nach Aspen hinaufzufahren. Nachdem er keinen Anschlussflug nach Aspen bekommen hatte, musste er einen Mietwagen nehmen. Und natürlich hatte es wieder zu schneien begonnen. Er fuhr äu ß erst vorsichtig, da er Angst hatte, von der Stra ß e ab- und in ewige Vergessenheit zu geraten. Wieder musste er an den Marathonl ä ufer denken, der im Augenblick, als er den Sieg verkündete, tot umgefallen war.
Da er so langsam vorwärts kam, war es eine Minute vor elf, als er vor dem Hotel Silver Mine vorfuhr. Der Parkplatz war natürlich besetzt. Um elf würde Geraldine ihre Rede halten, und er wollte unbedingt dabeisein.
Was soll’s? dachte er, als er einen schmutzigen Geländewagen teilweise zuparkte. Er hatte seinen Wagen so weit wie möglich in die Nähe des Eingangs gefahren, sich aber gehütet, die Behindertenparkplätze zu blockieren. Ich muss nachher nur vor den anderen wieder hier sein, dachte er.
Er eilte hinein und erreichte den Festsaal gerade rechtzeitig, um einen Blick auf Geraldine werfen und ihre einleitenden Worte hören zu können. Dann plötzlich erloschen die Lichter, und er musste husten.
In der Sekunde, nachdem die Lichter ausgegangen waren und Gaspatronen durch die Luft wirbelten, rannte der Kojote hinaus zu seinem Wagen. Er sah Judd, der, etwas Sperriges in den Händen, mit langen Schritten davonhastete. Judd und Willeen sprangen in ihr Auto, und weg waren sie.
Der Kojote stieg in seinen eigenen Wagen, um ihnen zu folgen - und begann zu fluchen. Irgendein Dummkopf hatte ihn teilweise zugeparkt. Er begann hin und her zu manövrieren, bis es ihm gelang, um das blöde Ding, das ihm den Weg blockierte, herumzufahren. Aber noch bevor er voll aufs Gaspedal treten und Judds Wagen verfolgen konnte, öffnete sich seine Beifahrertür.
»Trip!« rief Regan erstaunt. Dabei hustete sie, und ihre Augen tränten. Rasch setzte sie sich auf den Platz neben ihm. »Du hast sie also auch gesehen! Gib Gas, wir folgen ihnen!«
Nur wenige Minuten zuvor hatte Angus strahlend an seinem Platz gesessen und beobachtet, wie Geraldine zum Podium geleitet wurde. Ein hübsches junges Mädchen hatte sich in eine gutaussehende Frau verwandelt. Sie hatte ihn eingeladen, sich zu ihr an den Tisch zu setzen, und während sie sich über die alten Zeiten unterhalten hatten, waren die Stunden wie im Flug vergangen. Als er sie ein bisschen aufgezogen hatte, dass sie ihn damals, als er um sie warb, so k ü hl abgewiesen habe, waren ihr, das konnte er schwören, Tränen in die Augen getreten.
»Nun, vielleicht gab es Gründe, von denen du nichts wusstest « , sagte sie. Sie hatte sich gefreut, als sie h ö rte, dass er wieder nach Aspen ziehen wollte.
Angus lehnte sich zurück, bereit, Geraldines Rede zu genie ß en.
Der Typ vom Rettungsverein sprach ein paar nette einführende Worte, mit denen er Geraldine die gebührende Ehre erwies. Plötzlich runzelte er die Stirn. Der Mann, der das Haus gemietet hatte, welches er, Angus, kaufen wollte, näherte sich Schritt für Schritt der Bühne. An der Bar hatte Angus bereits dessen Frau gesehen, die damals so freundlich getan, ihn aber dann unerbittlich abgewimmelt hatte. Angus war zu ihr hinübergegangen, um sie zu begrü ß en, und sie hatte ihm ihren Mann vorgestellt. Er hoffte nur, dass der Kerl nicht einer von diesen Kamerafreaks war, der Geraldine bei ihrer Rede mit einem Blitzlichtgewitter st ö ren w ü rde. Wenn er das beabsichtigte, w ü rde Angus ihn in jedem Fall davon abhalten.
Als Geraldine ihre Rede begann, griff
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