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Tod vor Morgengrauen: Kriminalroman

Titel: Tod vor Morgengrauen: Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deon Meyer
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die Ecke, die anderen waren in
     der Küche verschwunden. Sie rannte von Strauch zu Strauch, der sandige Boden verschluckte das Geräusch ihrer Schritte.
     
    Wilna van As lauschte der Stille, sie lag auf dem Boden neben dem Bett, vorsichtig hob sie den Kopf, ihre Hände, ihr ganzer
     Körper zitterten, was war hier los, war es jetzt vorbei? Langsam stand sie auf, als könnten ihre Beine sie nicht mehr tragen,
     hörte ein Stöhnen. Billy September, sie brauchten Hilfe. Sie öffnete die Schlafzimmertür, der Gang vor ihr war leer. »Billy«,
     rief sie leise. Keine Antwort. Sie schritt durch den Gang, langsam. »Billy«, etwas lauter, dann erreichte |441| sie das Ende des Gangs, eine Hand presste sich auf ihren Mund, jemand packte sie grob von hinten. »Billy ist tot, du Schlampe!«
    Sie roch den Schweiß des Mannes und war vor Schreck wie gelähmt.
     
    Hope Beneke griff zum Telefon, bevor es auch nur einmal klingeln konnte. »Hallo.«
    »Hallo, Hope.« Vertraulich, entspannt.
    »Hallo.«
    »Sie kennen mich nicht, aber ich kenne Sie.«
    »Wer sind Sie?«
    »Sie sind mit Rutherfords
London
nicht sehr weit gekommen, Hope, nur sechzehn Seiten in den vergangenen drei Tagen.«
    »Wer sind Sie?«
    »Und wie war’s letzte Nacht mit Zatopek van Heerden, Hope?«
    »Das höre ich mir nicht weiter an.«
    »Doch, das werden Sie, Hope, weil ich eine sehr wichtige Nachricht für Sie habe.«
    »Welche Nachricht?«
    »Darauf komme ich gleich.« So gelassen. »Erst möchte ich Ihnen noch was anderes mitteilen, Hope. Über Kara-An Rousseau. Die
     in der Nacht am Montag Ihren Platz in seinem Bett warmgehalten hat.«
    Leere im Kopf.
    »Dachte ich’s mir doch, das verschlägt Ihnen die Sprache, aber ich denke, es war an der Zeit, dass Sie es erfahren. Der eigentliche
     Grund aber, warum ich anrufe, Hope, betrifft |442| Joan. Denn die sollte mittlerweile große Schmerzen haben.«
     
    Carolina de Jager lag hinter der Couch, die Remington vor sich auf dem Boden, sie hörte die Stimme, blickte auf, sah zwei
     von ihnen mit Wilna van As.
    »Du bist nicht Joan van Heerden«, sagte einer, ein Schwarzer, sah zu Carolina und richtete die Waffe auf sie.
    »Wo steckt sie?« Das war der andere in der Tarnhose, er schob Wilna van As von sich weg, sie fiel auf dem Wohnzimmerteppich
     auf die Knie.
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Carolina de Jager und brachte hinter der Couch langsam die Remington hoch.
    »Du lügst«, sagte der Schwarze; er kam näher.
    Von draußen ertönte ein knatterndes Geräusch, das lauter und lauter wurde, ein Flugzeug? Die beiden Männer sahen sich an.
    »Hier bin ich«, rief Joan van Heerden und zog dem Typen mit der Tarnhose den Spaten über den Kopf, der Lärm draußen wurde
     noch lauter, der Schwarze fuhr herum, zielte auf Joan, Carolina riss die Remington hoch, feuerte, ohne zu zielen, ein Knall.
     Er fiel zu Boden, plötzlich wussten sie, was den Lärm verursachte, ein Helikopter, sein ohrenbetäubender Rotorschlag lag direkt
     über dem Haus.
     
    Der Helikopter war nicht mehr zu sehen, als van Heerden und Mpayipheli im Mercedes am Tor einbogen, Soldaten standen vor dem
     Haus, zwei braune Armeeleichensäcke lagen im Garten. Er sah die Schäden, die zersplitterten Fenster, die Eingangstür, die
     nur noch an einer Angel hing, die |443| Einschusslöcher in der Wand, er lief hinein, »Ma!« Ein weiterer Leichensack auf dem Boden, ein Kälteschauer lief ihm über
     den Rücken, »Ma!« Im Flur am Eingang eine große Blutlache, Blutspritzer an der Wand.
    Sie kam aus der Küche, ihre Augen waren rot geschwollen, er umarmte sie. »Sie haben Billy September angeschossen, Zet«, sagte
     sie und begann zu weinen.
    Erleichtert, unglaublich erleichtert hielt er sie fest. »Tut mir Leid, Ma.«
    »Es war nicht deine Schuld.«
    Dessen war er sich alles andere als sicher, aber er beließ es dabei.
    »Komm, sie brauchen uns«, sagte seine Mutter.
    Die anderen beiden Frauen waren in der Küche, Wilna van As am Küchentisch, Carolina de Jager an der Anrichte, mit Tassen,
     Zucker, Tee und Milch beschäftigt, ihre Gesichter waren kreidebleich und gefasst.
    »Wer …«, fragte er und zeigte auf das Wohnzimmer.
    »Sie«, sagte seine Mutter. »Billy ist mit dem Hubschrauber ins Krankenhaus geflogen worden, aber …« Sie schüttelte den Kopf.
    »Lebt er noch, Ma?«
    »Er hat noch gelebt, als sie ihn in den Hubschrauber geschafft haben.«
    Er zählte die Leichensäcke. »Es waren vier?«
    »Ihre Mutter hat einen mit dem Spaten

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