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Tod vor Morgengrauen: Kriminalroman

Titel: Tod vor Morgengrauen: Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deon Meyer
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es ihnen eben gerade passt.«
    »Sie haben alles mitgehört? Heute Morgen?«
    »Sie trafen einige Minuten nach mir in Hout Bay ein.«
    »Was machen wir jetzt?«
    »Wenn er noch mal anruft, dann sagen Sie ihm … o Gott, ist das schwierig … wahrscheinlich ist Ihr Handy auch angezapft.« Er
     dachte nach. »Tinys Handy. Wenn er noch mal anruft, sagen Sie ihm, die Leitung sei nicht sicher. Sagen Sie ihm, er soll Tinys
     Nummer wählen. Ich besorg sie Ihnen.«
    »Und wenn er bereits angerufen und mit Marie gesprochen hat?«
    »Was wird Marie ihm sagen?«
    »Dass etwas passiert ist und ich nicht zu erreichen bin, er soll dann um zwei Uhr nachmittags ein weiteres Mal anrufen.«
    »Er wird wieder anrufen. Er hat Angst.«
    Sie nickte. Dann sagte sie ihm, sie fahre zurück, vielleicht käme der Anruf ja noch, er besorgte Tinys Handynummer, reichte
     ihr den Zettel und begleitete sie zum weißen BMW ihrer Partnerin, und dann sah er Bester Brits und seinen Truppenkonvoi eintreffen
     und spürte, wie der Zorn in ihm wieder hochkam. Er unterdrückte ihn.
    Brits sprang vom Wagen, bellte nach links und rechts Befehle, schritt zum Sergeant und ignorierte van Heerden.
    Dann hörten sie die Sirenen und sahen die blauen Lichter.
    Die südafrikanische Polizei,
dachte er.
Die Kavallerie. Zu spät.
Aber es freute ihn. Er würde Brits einen Strich durch die Rechnung machen. Mit allem, was er hatte. Warte nur, bis die Presse
     da war.
    |448| Zunächst trafen nur fünf Assistenten aus dem Morddezernat ein, erst fünfzehn Minuten später erschienen O’Grady, Superintendent
     Leon Petersen und Mat Joubert in einem weißen Opel Astra. »Sie verderben mir meine Hochzeit, van Heerden.«
    »Eines Tages werden Sie mir dafür danken.«
    Joubert betrachtete sich die Schäden, er pfiff durch die Zähne. »Was war hier los?«
    »Vier von ihnen haben heute Morgen das Haus angegriffen.«
    »Vier von ihnen?«, fragte Petersen.
    »Ich sehe nur drei Leichensäcke«, sagte O’Grady.
    »Wer hat sich zu dieser Zeit im Haus aufgehalten?«, fragte Joubert.
    »Meine Mutter, zwei ihrer Freundinnen und ein … ein … Wachmann. Sein Zustand ist kritisch, er liegt in der Milnerton MediClinic.
     Auch einer der Angreifer ist noch am Leben. Das Militär hat ihn ebenfalls ins Krankenhaus geflogen.«
    »Und die Frauen?«
    »Sind alle wohlauf. Und sehr geschockt.«
    »Ein Wachmann hat es mit vier bewaffneten Angreifern aufgenommen?«
    »Er hat einen erschossen. Die Frau eines Farmers aus dem Freistaat hat zwei mit einem Gewehr umgelegt, und meine Mutter hat
     einen mit einem Spaten zur Strecke gebracht.«
    Sie sahen ihn an und warteten darauf, dass er sagte, er würde sie verarschen.
    »Im Ernst.«
    |449| »Mein Gott«, sagte O’Grady.
    »Genau das ist die allgemeine Stimmung hier«, antwortete van Heerden.
    »Und was haben Brits und das Militär hier verloren?«
    »Das ist eine lange Geschichte. Reden wir drinnen darüber.« Er deutete auf sein Haus, das unbeschädigt und abseits des Trubels
     stand. Sie setzten sich in Bewegung.
    »Sie wollten mir gestern was mitteilen?«, fragte van Heerden. »Eine Nachricht.«
    Joubert musste einen Augenblick lang nachdenken. »Ach ja, ich glaube, ich weiß, wie sie auf das Testament gekommen sind. Ich
     hab mich mal umgehört. Jemand hat das Morddezernat angerufen und so getan, als gehöre er zur Dienststelle in Brixton, in Gauteng,
     ob sie ihm vielleicht helfen könnten, und dabei hat er eine Menge Fragen gestellt. Snyman, der den Anruf entgegennahm, ist
     noch sehr jung, er hat die Geschichte geschluckt und die Informationen weitergegeben.«
    »Aber es war nicht Brixton?«
    »Nein.«
    Kurz vor van Heerdens Haus blieb Mat Joubert stehen. »Warten Sie.« Er näherte sich Bester Brits, der von seinen Männern, einem
     Haufen in Tarnanzügen, umringt war.
    »Brits, ich brauche Sie hier nicht. Ihre Männer ruinieren noch alle Spuren am Tatort.«
    Van Heerden hielt sich zufrieden zurück.
    »Einen Teufel werden meine Männer tun, Joubert, die Sache fällt in meinen Zuständigkeitsbereich.«
    Joubert lachte. »Zuständigkeitsbereich? Wenn Sie denn einen haben.« Er wandte sich an Petersen. »Leon, rufen Sie |450| die Beamten von der Dienststelle in Table View. Und dann können Sie auch gleich noch die Leute aus Philadelphia und Melkbos
     und Milnerton verständigen, sagen Sie ihnen, wir brauchen Absperrgitter, um die Menge im Zaum zu halten. Und scharfe Munition.«
    Peterson ging zum Opel Astra. Van Heerden beobachtete Brits, der

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