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Tod vor Morgengrauen: Kriminalroman

Titel: Tod vor Morgengrauen: Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deon Meyer
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van Heerden, Mat Joubert werde auf den Offizier der Streitkräfte tätlich losgehen, dann aber
     gab Joubert lediglich einen tiefen Seufzer von sich. »Ich werde am Samstag heiraten, und am Sonntag begebe ich mich zu den
     Flitterwochen auf die Seychellen. Es bleiben mir also zwei Tage, aber in diesen zwei Tagen werde ich alles unternehmen, um
     Sie von dieser Sache fernzuhalten, Brits …«
    »Einspruch«, unterbrach ihn der Brigadier.
    »Das wird nicht viel nützen«, mischte sich Orlando Arendse ein. »Sie kennen den Stier nicht.«
    Redelinghuys wollte etwas erwidern, wurde jedoch von einer hohen, schrillen Frauenstimme gestoppt.
    »Das ist er!«
    Carolina de Jager kam auf sie zu und deutete auf einen der Umstehenden.
    »Sie sind es«, sagte sie mit brüchiger Stimme, schritt an ihnen vorbei und begann, Bester Brits gegen die Schulter zu trommeln.
    »Sie sind es! Sie haben mir meinen Sohn weggenommen. Was haben Sie gemacht, was haben Sie mit Rupert gemacht?« Sie schlug
     ihm gegen die Brust, und er stand nur da und hinderte sie nicht. Sie hämmerte auf ihn ein, weinte, bis van Heerden eingriff.
    »Ruhig«, sagte er mit leiser Stimme.
    »Er ist es.«
    »Ich weiß.«
    »Er hat die Todesnachricht überbracht.«
    Er griff nach ihren Händen und presste sie gegen seinen Körper. »Ich weiß.«
    |468| »Es ist zwanzig Jahre her. Aber ich werde sein Gesicht nie vergessen.«
    Er hielt sie fest.
    »Er hat mir Rupert weggenommen.« Ein Weinkrampf schüttelte sie, das Leid eines ganzen Lebens brach sich Bahn. Er konnte nichts
     tun, hörte nur, wie Brits wortlos wegging.
    Es gab nichts, womit er sie hätte trösten können.
     
    Kurz vor ein Uhr verschloss er hinter sich die Tür zu seinem Haus, breitete auf dem Tisch einige lose Blätter aus, legte einen
     Stift zurecht und zog die Brieftasche aus der Jacke.
    Abgegriffenes Leder, mit einem Druckknopf zu verschließen. Zweihundertfünfzig Rand, etwas Kleingeld. Bankkarten. Eine Absa-Mastercard
     auf den Namen W. A. Potgieter. Absa-Geldkarte auf denselben Namen. Quittungen. Alle von der zurückliegenden Woche. Van Hunks
     Tavern, Mowbray, 65,85 Rand. The Mexican Chili, Observatory, 102,66 Rand. Hollywood Video Rental, Main Road, Observatory.
     Pick’n Pay, Mowbray, 142,55 Rand für Lebensmittel, ein Kreditkartenbeleg der Girls to Go Agency, 12th Avenue, Observatory,
     600 Rand.
    Das war alles.
    Er betrachtete enttäuscht den kleinen Stapel. Es half nicht recht weiter. Dazu war Arbeit nötig. Er holte sein Telefonbuch,
     suchte die Nummer der Absa-Kreditkartenabteilung, wählte. »Hier ist Artworld, Rahmen und Atelier, Table View. Ich hab hier
     einen Kunden«, flüsterte er in den Hörer, »bei dem ich ganz sichergehen möchte.«
    »Ja, Sir.«
    »Er möchte ein Gemälde für fast tausend Rand kaufen. |469| Seine Kartennummer lautet 5417 9113 8919 1030, ausgestellt auf den Namen W. A. Potgieter, gültig bis Juni 2000.«
    »Einen Moment, bitte.«
    Er wartete. »Die Karte ist nicht als gestohlen gemeldet, Sir.«
    »Auf welche Adresse ist sie registriert? Ich will nämlich wirklich sichergehen.«
    »Das ist … äh … 177 Wildebeest Drive, Bryanston, Sir.«
    »Johannesburg?«
    »Ja, Sir.«
    »Vielen Dank«, flüsterte er noch und legte auf.
    Das half nicht viel weiter.
    Aber was machte W. A. so weit von zu Hause entfernt? Warum trieb er sich in den südlichen Vororten des Kaps herum?
    Er lehnte sich auf dem Stuhl zurück, versuchte die Ereignisse des Tages zu verstehen, versuchte die neuen Informationen in
     das einzuordnen, was er bereits hatte.
    So viele waren tot. Und jetzt waren nur noch Venter und Vergottini übrig.
    Bester Brits war damals der Todesbote gewesen. Er war von Anfang an in die Sache verwickelt. Aber nicht so weit, dass er alles
     wusste. Wie es jemand wissen sollte, der als Drahtzieher hinter allem stand.
    Einer von ihnen würde um 14 Uhr anrufen, einer von ihnen wollte kommen und mit ihnen reden, einer von ihnen sagte, er habe
     mit der Sache nichts zu tun.
    Und der andere hatte vier Männer geschickt, um seine Mutter zu töten.
    Was war das für ein Mann … Was war so wichtig, so bedeutend, so gefährlich, dass er vier bewaffnete Henker schicken |470| musste? Das Geld, der große Sack mit den amerikanischen Dollar? Oder wollte er unter allen Umständen vertuschen, was vor dreiundzwanzig
     Jahren geschehen war?
    Schlebusch. Warum den ehemaligen Truppführer erschießen, wenn er doch auf seiner Seite stand?
    Und wenn Schlebusch nicht derjenige war, der

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