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Todes Kuss

Todes Kuss

Titel: Todes Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TASHA ALEXANDER
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mir, bedeutend besser auszusehen als Arabella, die zudem nicht einen einzigen vernünftigen Satz von sich geben konnte. Das allerdings schien Arthur Palmer nicht zu stören. Die meiste Zeit über schenkte er ihr seine ungeteilte Aufmerksamkeit – was ihrer und meiner Mutter sehr gefiel.
    „Bestimmt sind Sie glücklich, wieder in London zu sein“, sagte Arabella zu mir, als meine Bediensteten begannen, die Reste des Desserts abzutragen. „Ich begreife nicht, was jemanden dazu bringt, England freiwillig zu verlassen.“
    „Dann reisen Sie nicht gern, Miss Dunleigh?“, vergewisserte Arthur sich.
    „Ich hasse Hotels. Im Ausland ist zudem das Essen abscheulich, und man trifft Menschen, mit denen man lieber nichts zu tun haben möchte.“
    „Ich bin sicher, nach ein paar Tagen im Le Meurice in Paris würden Sie Ihre Meinung ändern, Arabella“, bemerkte ich. „Die Küche ist hervorragend, das Personal gut geschult, und die Gäste gehören zur besten Gesellschaft.“
    „Trotzdem kommt man nicht umhin, sich mit den Franzosen auseinanderzusetzen.“
    „Das mag schwierig sein, wenn man die Sprache nicht beherrscht“, mischte Colin sich ein.
    „Oh, ich spreche fließend Französisch“, wandte Arabella ein. „Dennoch finde ich es nahezu unmöglich, mich mit Ausländern zu … verständigen.“
    „Mir hat die sogenannte Stadt des Lichts und der Liebe sehr gut gefallen“, versuchte Ivy die Wogen zu glätten. „Gewiss würden auch Sie Paris mögen, Arabella, wenn Sie die Gelegenheit bekämen, sich dort eine Zeit lang aufzuhalten.“
    „Jede Reise gibt uns Gelegenheit, neue Erfahrungen zu sammeln“, merkte jetzt Margaret an.
    „Ich kann mir nicht vorstellen, dass Paris etwas zu bieten hat, was es in London nicht gibt“, widersprach Arabella.
    „Nun“, Mrs Dunleigh musterte kurz mein Kleid, „Mr Worth hat sein Atelier in Paris.“
    „Er hat auch eine Niederlassung in London.“ Mit einer Geste bedeutete Arabella dem Lakaien, dass er den Teller mit Stachelbeertörtchen noch nicht fortnehmen solle.
    „Ich bin froh, dass Worth sich persönlich um meine Garderobe gekümmert hat“, erklärte ich. „Dazu musste ich ihn natürlich in Paris aufsuchen.“
    „Emily, ich finde, du machst es der lieben Arabella unnötig schwer“, tadelte mich in diesem Moment meine Mutter.
    „Es tut mir leid, Arabella.“ Ich seufzte. „Aber ich bin wirklich davon überzeugt, dass Sie einen Auslandsaufenthalt genießen könnten, wenn Sie es nur wollten.“
    „Lady Ashton hat in Paris viel Interessantes erlebt“, bemerkte Colin, „und auch einiges gelernt.“
    „Sie werden sich doch hoffentlich nicht zu einer dieser Damen entwickeln, die neumodische Ideen vertreten?“, fragte Lord Palmer mich. „Ihr Gemahl hätte das nicht gutgeheißen.“
    „Woher wollen Sie das wissen, Mylord?“, erkundigte Margaret sich. „Es gibt genug Ehemänner, denen es gefällt, wenn ihre Gemahlin mit offenen Augen und einem offenen Geist durchs Leben geht.“
    „Ich jedenfalls bin von Miss Dunleighs Ansichten beeindruckt“, verkündete Arthur. „Es tut gut, einer jungen Dame zu begegnen, die sich nicht ständig nach etwas Neuem sehnt, sondern Achtung vor unserer englischen Kultur hat.“
    „Danke, Mr Palmer.“ Arabella klimperte mit den Wimpern.
    Meine Mutter hatte unterdessen bereits mehrfach versucht, mich unauffällig daran zu erinnern, dass es an der Zeit sei, die Gentlemen allein zu lassen. Ich jedoch dachte nicht daran, mich mit den anderen Damen in den Salon zu begeben.
    „Soll Davis den Port bringen?“, fragte ich in die Runde.
    „Aber ja, mein Kind“, meinte mein Vater.
    Sichtlich am Ende ihrer Geduld, stand meine Mutter auf und wandte sich zur Tür.
    „Bitte, setz dich doch wieder, Mama. Ich wüsste nicht, warum wir die Gentlemen unserer Gesellschaft berauben sollten. Tatsächlich würde ich selbst auch gern ein Glas Port trinken.“
    „Welch wunderbare Idee!“, rief Margaret.
    Das verschlug meinen Gästen die Sprache. Colin schien sich zu amüsieren. Papa schaute skeptisch drein. Die anderen jedoch waren offenbar regelrecht schockiert.
    Natürlich war es meine Mutter, die sich als Erste fasste. „Du begehst einen Fehler, Emily.“ Mit einem letzten bösen Blick in meine Richtung verließ sie den Raum. Die anderen Damen, mit Ausnahme von Margaret und mir, folgten ihr. Ivy schaute mich flehend an. Doch dickköpfig, wie ich nun einmal sein kann, blieb ich auf meinem Stuhl sitzen.
    Davis füllte die Gläser. Schweigend

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