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Todes Kuss

Todes Kuss

Titel: Todes Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TASHA ALEXANDER
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untreu geworden bin, wohingegen viele meiner Auftraggeber es mit Recht und Gesetz nicht immer genau nehmen.“
    „Das weiß ich.“ Ich schenkte ihm ein warmes Lächeln. „Und ich muss gestehen, dass ich zu gern herausfinden würde, wer zu Ihren Kunden gehört. Sie scheinen über die meisten von Ihnen viel zu wissen.“
    „Vermutlich sind Sie einigen dieser Gentlemen schon mehr als ein Mal begegnet. Stücke aus meiner Werkstatt finden sich in den Privatsammlungen der verschiedensten Mitglieder der Londoner Gesellschaft. Schließlich kann sich nicht jeder ein antikes Original leisten.“
    „Natürlich. Ich beabsichtige auch nicht, wegen der Namen dieser Leute in Sie zu dringen. Ich habe nicht vergessen, dass Sie Verschwiegenheit gelobt haben.“
    „Danke, Mylady.“ Er schaute sich um. „Eine schöne Bibliothek! Aber ich vermisse die Kunstwerke, die Ihr Gemahl gesammelt hat. Befinden Sie sich nicht im Haus?“
    „Im Salon steht die Apollo-Büste. Die anderen Stücke haben ihren Platz in Ashton Hall.“
    „Ah, der Apollo des Praxiteles! Sie haben ja meine Nachbildung im Museum gesehen. Keine einfach herzustellende Kopie!“ Offensichtlich war er sehr stolz auf sein Werk. „Nicht viele meiner Zeitgenossen wären in der Lage, eine so gute Arbeit abzuliefern. Wissen Sie, wer Ihre Statue geschaffen hat?“
    „Praxiteles selbst. Offen gestanden ist es mir ein wenig unangenehm, das zuzugeben.“
    „Verehrte Lady Ashton, ich würde Sie deshalb niemals verurteilen. Wir wissen beide um die …“, er zögerte, „… um die Vorlieben Ihres Gemahls. Tatsächlich hege ich große Achtung vor jedem Mann, der wahre Schönheit so zu würdigen weiß, wie Lord Ashton das tat. Dank seines Vermögens war er in der Lage, viele Originale zu erstehen. Niemand kann ihm vorwerfen, dass er auch diese wunderschöne Büste zu besitzen wünschte.“
    „Nun, diesen Wunsch nehme ich ihm nicht übel. Allerdings fällt es mir nicht leicht zu akzeptieren, dass er ihn sich trotz … trotz aller Hindernisse erfüllt hat.“
    Ein kleines Lächeln huschte über Attewaters Gesicht. „Letztendlich habe ich es Seiner Lordschaft zu verdanken, dass meine Statue im Museum steht und von Tausenden bewundert wird.“
    In diesem Moment bedauerte ich ihn. Es musste schwer für ihn sein, nicht die gebührende Anerkennung für sein Schaffen zu finden. „Ich bewundere Ihren Apollo aufrichtig“, sagte ich. „Was mich bekümmert, ist die Tatsache, dass Menschen betrogen werden.“
    Er nickte.
    „Ich habe da noch eine Frage zu Colin Hargreaves.“
    Attewater hob erstaunt die Augenbrauen.
    „Hargreaves gehört doch auch zu Ihren Kunden.“
    „Darüber möchte ich nicht sprechen.“
    „Heißt das, Sie streiten nicht ab, dass er schon bei Ihnen gekauft hat?“
    „Bitte, deuten Sie meine Worte nicht falsch!“ Er wischte sich den Schweiß von der Stirn. „Lassen Sie es mich so ausdrücken: Mr Hargreaves übt in Sammler- und Händlerkreisen einen gewissen Einfluss aus.“
    „Sie hatten kein Problem damit, mir zu sagen, dass mein Gemahl nie zu Ihren Kunden gehörte.“
    „Das habe ich Ihnen wider besseres Wissen verraten. Ich konnte es nicht ertragen, Sie so unglücklich zu sehen. Doch nun muss ich Sie bitten, dieses Thema nicht länger zu verfolgen.“
    „Ich frage mich, ob Sie sich dennoch irgendwann einmal an Lord Ashton gewandt haben.“
    „Wie kommen Sie darauf?“
    „Ihr Skizzenblock hat mich darauf gebracht. Das Papier sieht genauso aus wie das, auf dem ein Unbekannter meinem Mann zwei Warnungen hat zukommen lassen.“ Ich trat an den Schreibtisch, öffnete die Schublade, holte die beiden kurzen Nachrichten heraus und reichte sie Mr Attewater.
    Der wurde blass. Nach einer Weile gestand er: „Ich hatte Gerüchte gehört. Nichts Genaues. Aber ich war beunruhigt. Natürlich wusste ich, wie sehr Lord Ashton von den meisten Menschen geschätzt wurde, mit denen er geschäftlich zu tun hatte. Ich selbst brachte ihm, obwohl wir uns nur flüchtig kannten, große Sympathie entgegen. Deshalb hielt ich es, auch wenn er nicht zu meinen Kunden gehörte, für richtig, ihn zu warnen.“
    „Bitte, berichten Sie mir von den Gerüchten!“
    „Es hieß, er habe eine einflussreiche Persönlichkeit verärgert und sich dadurch in Gefahr gebracht. Es muss irgendwie mit den Käufen zu tun gehabt haben, die er damals tätigte. Mehr weiß ich leider nicht.“
    So sehr ich mich auch bemühte, ihn zum Sprechen zu bringen, Mr Attewater bestand darauf, mir keine weiteren

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