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Todes Kuss

Todes Kuss

Titel: Todes Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TASHA ALEXANDER
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mich neben sie. „Der Name sagt mir gar nichts.“
    „Zuerst war ich bei Lady Fielding, wo ich Arabella und ihren Verlobten getroffen habe. Arthur Palmer begann sogleich, mir Vorwürfe zu machen. Seiner Meinung nach hätte ich dich in der jetzigen Situation nicht allein lassen dürfen. Offenbar ahnt er nicht einmal, über welche Charakterstärke du verfügst. Aber es war natürlich sehr nett von ihm, sich Sorgen um dich zu machen. Und zum Glück erwähnte er nicht, was die jetzige Situation ist.“
    Sie musste Luft holen, und ich hob ungeduldig die Augenbrauen.
    „Später stattete ich Victoria Lindley einen Besuch ab. Bist du schon einmal bei ihr gewesen, seit sie geheiratet hat?“
    „Nein.“
    „Ein absolut geschmacklos eingerichtetes Haus! Auf jeden Fall wurde mir dort Mr Elliott vorgestellt, ein Mann mittleren Alters, der nicht mit Lady Elliott verwandt ist.“
    „Weiter!“, drängte ich.
    „Mr Elliott ist erst vor kurzem aus Afrika zurückgekehrt. Er war dort mit einigen Freunden zur Großwildjagd. Natürlich wollte er uns, das heißt Victoria, Jane Barring, die ganz schrecklich aussah, und mir von seinen Abenteuern berichten.“
    Meine Geduld neigte sich dem Ende zu.
    „Dabei erwähnte er, dass er immer wieder Gerüchte über einen Engländer gehört hat, der durch die Wildnis irrt.“
    „Und du glaubst, es könne sich um Philip handeln?“
    „Möglich wäre es. Elliott sagte allerdings, die Geschichte sei von Mal zu Mal unglaubwürdiger geworden. Erst hieß es, der Engländer sei krank gewesen und von seinen Freunden im Stich gelassen worden, dann, dass er der Zivilisation für immer den Rücken gekehrt habe, um wie die Eingeborenen zu leben.“
    „Wo soll dieser Mann sich aufhalten?“
    „Das erwähnte Elliott nicht. Jedenfalls scheint diese Geschichte zu bestätigen, dass Philip tatsächlich noch am Leben sein könnte. Findest du nicht?“
    „O doch“, seufzte ich.
    In diesem Moment erschien Davis, um Margaret anzukündigen. Da wir noch immer im Treppenhaus saßen, war ihr sofort klar, dass etwas Ungewöhnliches geschehen sein musste. Jetzt konnten wir ihr nicht länger verheimlichen, was wir vermuteten, seit Arthur uns den Brief gezeigt hatte.
    „Warum habt ihr mir das nicht gleich erzählt?“ Margaret war ein wenig gekränkt.
    „Bitte, sei nicht böse! Wir haben mit niemandem darüber gesprochen, solange wir selbst nicht wussten, was wir von all dem halten sollten. Doch inzwischen gibt es verschiedene Hinweise darauf, dass Philip wirklich noch lebt.“
    „Nun, ich halte das durchaus für möglich“, erklärte Margaret zu meiner Überraschung. „Im Wilden Westen Amerikas sind immer wieder Menschen aufgetaucht, die man lange für tot hielt. Auch in Afrika hat es schon solche Vorkommnisse gegeben. Denkt nur an Dr. Livingstone.“
    Ivy hob fragend die Brauen.
    Ich hingegen hatte vom Schicksal des schottischen Missionars und Afrikaforschers gehört. „Aber ja“, rief ich, „man hat drei Jahre lang geglaubt, er sei erschlagen worden, ehe Mr Stanley sich auf die Suche nach ihm machte und ihn tatsächlich fand.“
    „Natürlich!“ Ivy war plötzlich sehr aufgeregt. „Jetzt ist es mir eingefallen. Erinnerst du dich an Mr Bennett, Emily? Wir haben ihn in Paris getroffen.“
    „Den Verleger?“
    „Ja, er war derjenige, der Stanley den Auftrag erteilte, nach Livingstone zu suchen. Er wollte die Geschichte in der Zeitung veröffentlichen.“
    „Das hatte ich ganz vergessen.“ Margaret schenkte Ivy einen bewundernden Blick. „Soweit ich weiß, ging es Livingstone gesundheitlich ziemlich schlecht, als er endlich gefunden wurde.“
    „Er war nicht krank“, wandte ich ein, „nur sehr erschöpft.“
    „Der arme Mann, er muss Schreckliches erlebt haben“, meinte die stets mitfühlende Ivy.
    Meine Gedanken hatten sich unterdessen wieder Philip zugewandt. „Ich muss zu meinem Mann!“, rief ich aus. Zum ersten Mal malte ich mir aus, welche Prüfungen er hatte bestehen müssen. Bisher hatte ich mir immer nur vorgestellt, wie er krank in einer Eingeborenenhütte lag und von Menschen gepflegt wurde, die nichts von der modernen Medizin wussten. Nun jedoch wurde mir klar, dass sein Leiden damit wohl kaum zu Ende war. „Ich kann ihn unmöglich noch länger allein lassen!“
    „Du hast recht“, bestärkte Margaret mich in meiner Überzeugung. „Wahrscheinlich ist er noch sehr schwach. Deine Anwesenheit wird ihm guttun.“
    „Sollten wir Mr Bennett bitten, eine Suchexpedition

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