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Todesacker

Todesacker

Titel: Todesacker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth Thomas Bauer
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mit irgendeinem gut gemeinten Blödsinn über kulturelle Identität in die Quere kamen.
    Doch hier in Edendale gab es eine echte Hand des Ruhms.
    »Die Einzige andere, von der wir wissen, befindet sich im Museum in Whitby«, sagte der Wärter.
    »Unter den richtigen Umständen an eine menschliche Hand zu gelangen, könnte sich heutzutage ziemlich schwierig gestalten«, sagte Fry.
    »Vermutlich. Aber...«
    »Was?«
    »Na ja, es gibt immer Mittel und Wege, nicht wahr? Für den entsprechenden Preis findet man schon Leute, die bereit sind, alles zu tun.«
     
     
    Detective Chief Inspector Kessen stand am anderen Ende der Einsatzzentrale, als Fry zurückkehrte. Ehe sie ihre Jacke ausziehen konnte, ließ seine Stimme sie innehalten.
    »Ah, Detective Sergeant Fry. Gibt es schon irgendwelche möglichen Übereinstimmungen mit den Vermisstenanzeigen?«
    Da Fry nicht wusste, was sie sonst tun sollte, richtete sie den Blick nach unten auf ihren Schreibtisch. Dort lag eine Vermisstenanzeige, die ihr irgendjemand hingelegt hatte, während sie unterwegs gewesen war.
    »Ja, Sir.«
    »Dann lassen Sie mal hören, Detective Sergeant Fry.«
    Fry nahm die Anzeige in die Hand und las sie zum ersten Mal. »Das hier ist eine Einheimische, die vor vier Jahren als vermisst gemeldet wurde. Sie ist einen Meter siebzig groß, war zum Zeitpunkt ihres Verschwindens vierundzwanzig Jahre alt und hat rötliches Haar.«
    »Rotes Haar? Stimmt das überein?«
    »Dem älteren Leichnam fehlt der Kopf.«
    »Richtig.«
    »Eine bessere Übereinstimmung haben wir im Moment nicht, Sir.«
    »Wer hat die Anzeige erstattet?«, erkundigte sich Kessen.
    »Eine Schwester von ihr.«
    »Wäre es möglich, dass sie noch irgendwelche Habseligkeiten der vermissten Frau besitzt?«
    »Etwas, auf dem sich ein Fingerabdruck befinden könnte, meinen Sie?«
    »Genau.«
    »Das weiß ich nicht, Sir«, entgegnete Fry.
    »Na ja, dann fragen Sie sie.«
    Fry setzte sich hin und griff zum Telefonhörer.
    »Einen Moment noch«, sagte Hitchens. »Es ist ein Wunder geschehen. Die mobile Einheit in Rakedale hat Erfolg gehabt. Jemand aus der Bevölkerung hat Informationen geliefert. Wir haben sogar einen Namen: Jack Elder.«
    Fry legte den Hörer wieder auf die Gabel. »Sollen wir hinfahren und ihn abholen?«, fragte sie ungeduldig.
    »Wenn Sie möchten. Er wohnt in einem Bungalow in der Field Lane in Rakedale. Aber angeblich hat jemand gesehen, dass er in den Pub in der Ortschaft gegangen ist, und bislang ist er noch nicht wieder herausgekommen.«
    »Wer ist der Informant, Sir?«
    »Mr Alex Brindley von der Shaw Farm.«
    Cooper sah Fry auf dem Weg nach draußen an. »Mr Brindley? Ist er ein verlässlicher Zeuge?«
    »Ja. Also, ich habe ihm geglaubt – und das kann ich sonst von niemandem behaupten, mit dem ich in Rakedale gesprochen habe.«
    Die Atmosphäre im Dog Inn hatte sich um einige Grad abgekühlt, falls das überhaupt noch möglich war. Das lag allerdings nicht am Wetter, sondern am plötzlichen Verstummen der Unterhaltung und den feindseligen Blicken der Gäste. Cooper sah sich an der Theke um, entdeckte aber nur angespannte Gesichter und ihm absichtlich zugewendete Rücken. Der Hirtenhund blickte von seinem Platz unter einem Tisch traurig zu ihm auf, rührte sich jedoch nicht vom Fleck.
    »Wir sind auf der Suche nach Mr Jack Elder«, verkündete Fry in die Stille hinein. »Ist er hier?«
    Cooper beobachtete aufmerksam die Reaktion der Gäste und fand auf diese Weise heraus, bei wem es alle vermieden, ihn anzusehen. Ein Mann mit langem grauem Bart und grünem Pullover, der in der Nähe der Dartscheibe saß, tat so, als biege er die Flights von Dartpfeilen gerade, doch Cooper erkannte schon von weitem, dass diese aus Kunststoff bestanden und deshalb nicht gerade gebogen werden mussten. Er ging an der Bar vorbei und blieb vor dem Tisch stehen.
    »Mr Elder?«
    Der Mann machte ein missmutiges Gesicht und legte den Finger an die Spitze eines seiner Pfeile.
    »Wer möchte das wissen?«
    »Die Polizei. Ich bin Detective Constable Cooper. Das ist Detective Sergeant Fry.«
    Cooper zückte seine Dienstmarke, doch der Mann würdigte sie keines Blickes.
    »Wir würden Ihnen gerne ein paar Fragen stellen, Sir.«
    Er nahm wahr, dass sich die Stille im Pub irgendwie veränderte. Man hörte das Scharren von Füßen und das Pochen eines Glases, das auf dem Tisch abgestellt wurde, nachdem aus ihm getrunken worden war. Dann kicherte jemand.
    »Los, legen Sie ihm Handschellen an. Er ist

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