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Todesacker

Todesacker

Titel: Todesacker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth Thomas Bauer
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Informationen der Garda zufolge hatte Orla seit ihrem sechzehnten Lebensjahr als Prostituierte gearbeitet. Fry hatte etwas gegen Vermutungen, konnte aber nicht mit gegenteiligen Beweisen aufwarten.
    Außerdem existierten keine Anhaltspunkte dafür, wie Orla Doyle ums Leben gekommen war, solange ihr Schädel unauffindbar war. Wenn es sich bei dem Schädel aus Tom Farnhams Garage um den ihren gehandelt hätte, wären sie inzwischen aller Wahrscheinlichkeit nach wenigstens ein kleines Stück weiter gewesen.
    Fry hatte den starken Verdacht, dass Martin Rourke sie getötet hatte, und zwar möglicherweise, als sie versucht hatte, ihr Arbeitsverhältnis zu beenden. Das war nicht erlaubt, und Verletzungen oder der Tod gehörten zu den Berufsrisiken. Sie hätte nur allzu gerne genug Fakten gesammelt, um Rourke wegen Mordes anklagen zu können, doch sie wusste nicht, wo sie mit der Spurensuche hätte beginnen sollen.
    »Tja, der Hinweis, den Detective Constable Cooper von seiner Informantin erhalten hat, scheint glaubwürdig zu sein«, sagte Detective Superintendent Branagh, als die Besprechung zu Ende war. »Das war gute Arbeit von ihm. Ich bin hocherfreut, dass manche Mitarbeiter dieser Division nützliche Informationsquellen auftun.«
    Fry nickte, obwohl sie innerlich vor Wut kochte. Trotzdem machte sie in Gedanken die Notiz, diesbezüglich etwas in Coopers Mitarbeiterbeurteilung zu erwähnen. Ansonsten würde Branagh ihr auf die Pelle rücken und wissen wollen, warum sie es übergangen habe.
    »Übrigens, wie wird es denn mit der Pity Wood Farm weitergehen?«, erkundigte sich Fry. »Ich habe mir sagen lassen, dass bei der Herstellung von Methamphetamin riesige Mengen Giftmüll entstehen. Es könnte Monate dauern, das Anwesen zu dekontaminieren.«
    »Niemand wird dieses Anwesen dekontaminieren«, erwiderte Superintendent Branagh.
    »Nein? Aber, Ma’am, es wird doch sicher...«
    »Es hat überhaupt keinen Sinn, es auch nur zu versuchen«, sagte sie. »Die Experten haben den Grad der Verseuchung untersucht. Und, ja, er ist außerordentlich hoch – nicht nur in den Nebengebäuden, sondern auch im Haus selbst. Ganz zu schweigen von dem Grundstück ringsherum, wo die Abfallprodukte entsorgt wurden. Dekontaminierung ist in diesem Fall schlichtweg unmöglich. Die Pity Wood Farm würde immer verseucht und unbewohnbar bleiben. Also wird man sich für die einzig mögliche Option entscheiden: sie abzureißen.«

34
    J ack Elder muss heute Nachmittag vor dem Amtsgericht erscheinen«, sagte Fry. »Er wird natürlich gegen Kaution freigelassen werden, damit er über Weihnachten nach Hause kann.«
    »Ich frage mich, ob er nicht vielleicht in Gefahr ist«, entgegnete Cooper. »Ihm muss doch bewusst sein, dass dieselben Personen, die Tom Farnham umgebracht haben, unter Umständen auch bei ihm auftauchen werden.«
    »Ich würde mir keine allzu großen Sorgen um sein Wohlbefinden machen. Aber ich hoffe, dass er uns zu seinen Komplizen führen wird. Elder ist sicher beunruhigt, und er wird von hier verschwinden wollen. Dazu braucht er Geld und Hilfe, um unterzutauchen. Ich glaube, er wird Kontakt aufnehmen, und zwar bald.«
    »Aber war denn nicht Tom Farnham sein Komplize?«
    »Es muss noch jemand anderen geben«, sagte Fry. »Da bin ich sicher. Es muss jemanden geben, der die Fäden zieht. Jemanden, der Einfluss hat, der in der Lage ist, zu vertuschen und Gefallen einzufordern.«
    »Okay. Und wie reagieren wir, wenn wir diese Gewissheit haben, Diane?«
    »Ich habe bereits reagiert. Ich habe die Befugnis, Elder zu beschatten.«
    »Wir heften uns an seine Fersen?«
    »Sobald er das Gerichtsgebäude verlässt und aus der Untersuchungshaft entlassen wird.«
    »Ausgezeichnet.«
    Am Spätnachmittag stieg Elder vor dem Edendale Magistrates’ Court in ein Taxi, das ihn auf direktem Weg zu seinem Haus in Rakedale brachte. Fry und Cooper hielten ausreichenden Abstand zu den Rücklichtern des Taxis, als dieses sich der Ortschaft näherte und in die Field Lane einbog.
    »Hat er außer dem Lastwagen noch ein Auto?«, fragte Cooper.
    »Ja, einen grünen Nissan.«
    »Schade. Dem DAF hätte man leichter folgen können.«
    Vor ihnen war in der Dämmerung ein merkwürdiges blaues Schimmern zu sehen, als sei hinter den Bäumen ein UFO gelandet. Als sie näher kamen, stellte sich heraus, dass es sich dabei um Elders Weihnachtsbeleuchtung handelte. Sie war am Dachvorsprung seines Bungalows befestigt und hing in festlichen Schleifen vor seinen Fenstern. Das

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