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Todesacker

Todesacker

Titel: Todesacker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth Thomas Bauer
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Murfin eine Fondtür des Toyota und schlüpfte hinein.
    »Tut sich irgendwas?«
    »Noch nicht. Du musst versuchen, näher an den Nissan da drüben ranzukommen.«
    Während sie miteinander sprachen, rollte ein Polizeistreifenwagen auf den Parkplatz, drehte eine langsame Runde und fuhr anschließend über den Außenbereich der Tankstelle wieder hinaus, zurück auf die Autobahn.
    »Die haben nicht mal zum Pinkeln angehalten«, stellte Murfin fest. »Was hat das zu bedeuten?«
    »Vielleicht macht man das so in Nottinghamshire.«
    »Stimmt. Die haben hier nämlich keine Körperfunktionen. Genau wie die Queen.«
    Cooper beobachtete, wie ein Kleinbus einige Plätze von Elders Nissan entfernt anhielt, doch es stieg eine Gruppe lachender Frauen aus. Vermutlich eine Damengesellschaft auf dem Weg zum Flughafen, die sich für ein paar Tage in die Bars von Prag oder Wilna stürzen wollte. Das war heutzutage die Art und Weise, wie Osteuropa einen Vorgeschmack von der britischen Kultur bekam.
    »Apropos pinkeln...«, sagte Murfin und öffnete die Tür.
    »Gavin, das geht jetzt nicht.«
    »Ich bin gleich wieder da. Du hast doch gesagt, es tut sich nichts.«
    »Gut, aber halte dich vom Café fern, ja?«
    »Das ist das Problem bei diesen Raststätten«, erwiderte Murfin. »Die sind so angelegt, dass man nicht mal schnell pinkeln gehen kann, ohne genau zwischen dem Café und dem Shop durchgehen zu müssen. Da ist man von Essen umzingelt. Das ist ein Albtraum.«
    » Du bist ein Albtraum, Gavin.«
    »Ich mache doch nur Spaß. Für wen hältst du mich denn?«
    »Tja, vergiss nicht, dein Handy mitzunehmen. Wenn sich irgendwas tut, rufe ich dich an, und dann musst du verdammt schnell zurückkommen.«
    Murfin trottete zum Raststättengebäude hinüber, zog am Bund seiner Hose und schüttelte seine Beine aus, um die Krämpfe vom Sitzen im Auto loszuwerden.
    Cooper trommelte auf das Lenkrad und gähnte. Leute, die vorbeigingen, sahen zu ihnen her, nahmen sie jedoch nicht zur Kenntnis. An einer Raststätte eine Überwachung durchzuführen war anders als anderswo. Dass eine Person in einem Auto saß, war nichts Ungewöhnliches, doch zwei Leute erregten häufig Verdacht, vor allem zwei Männer. Es war schon mehrmals vorgekommen, dass Anwohner nachts die Polizei verständigt hatten, um ein verdächtiges Fahrzeug zu melden, wenn eine Überwachung durchgeführt wurde.
    Er erinnerte sich an eine Geschichte, die Murfin ihm einmal erzählt hatte. Eine alte Dame hatte ans Fenster des Wagens geklopft und ihm und seinem Kollegen eine Tasse Tee angeboten, da sie schon so lange dort gesessen hätten und sie der Meinung war, sie würden gelangweilt wirken. Wenn alte Damen in der Lage waren, Zivilfahrzeuge der Polizei zu erkennen, hatten Kriminelle, die ein bisschen was auf dem Kasten hatten, sicher auch keine Probleme damit.
    »Meinst du, er könnte uns entdeckt haben?«, fragte Cooper nach einer Weile.
    »Gewöhnliche gesetzestreue Bürger rechnen nicht damit, überwacht zu werden«, entgegnete Fry.
    »Aber er ist kein gewöhnlicher gesetzestreuer Bürger.«
    »Ich wette, er hält sich dafür.«
    Murfin tauchte wieder auf, und seine Taschen waren ausnahmsweise einmal nicht verdächtig gewölbt. Er stieg in seinen Wagen und parkte ihn auf der anderen Seite von Elders Nissan, sodass er die Beifahrerseite im Blick hatte.
    Dann spannte Cooper sich an. Ein weißer Lieferwagen fuhr mit eingeschaltetem Abblendlicht langsam hinter ihnen vorbei. Im Fahrerraum saßen zwei Männer, die suchend nach links und nach rechts blickten, als sie bis zum Ende der Reihe von Autos krochen und dann in die nächste Reihe einbogen. Es handelte sich um einen gewöhnlichen Ford Transit ohne Beschriftung, der sich nicht von den unzähligen anderen unterschied, die tagtäglich auf der M1 unterwegs waren.
    »Hast du das Kennzeichen erkennen können?«, fragte Fry, der dasselbe aufgefallen war wie Cooper.
    »Ja.«
    Der Lieferwagen hielt an, stieß zurück und parkte neben Elders Auto. Jetzt konnten Fry und Cooper den Nissan überhaupt nicht mehr sehen.
    »Verdammt.« Fry wählte. »Gavin, kannst du die beiden sehen?«
    »Ja, ich habe gute Sicht. Zwei zwielichtige Typen in einem weißen Lieferwagen.«
    »Was tun sie?«
    »Die Scheinwerfer sind ausgegangen. Jetzt steigt der Beifahrer aus und macht die Schiebetür des Lieferwagens auf. Bislang haben sie noch nicht mit Elder gesprochen. Es hat den Anschein, als hätten sie sich gegenseitig kaum zur Kenntnis genommen, aber das ist definitiv

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