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Todesacker

Todesacker

Titel: Todesacker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth Thomas Bauer
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Fenster heruntergekurbelt, um zu lauschen. Auf der Straße war überhaupt kein Verkehr, zumindest nicht im Umkreis von einer halben Meile. Ob auf dem Rastplatz bereits ein Fahrzeug geparkt war, konnten sie nicht erkennen, ohne sich noch weiter zu nähern.
    »Müssen wir die Sache abblasen, Diane?«, fragte er.
    »Kommt nicht in Frage.«
    »Wir können aber nicht näher hinfahren, sonst hören sie uns kommen.«
    »Stoß zurück in die Einfahrt zur Mine, dann gehen wir von dort aus zu Fuß. Hast du eine Taschenlampe?«
    Cooper holte zwei Maglite-Taschenlampen aus dem Handschuhfach, und sie stiegen aus. Er war mit seinem Wagen auf unbefestigten Boden gefahren und hatte dabei das Laub unter seinen Reifen zu Brei zerquetscht. Fry schlitterte in den Spurrinnen bis zum Kies, und sie gingen zurück zu der ehemaligen Mine.
    Die ersten Meter der Zufahrt bestanden aus Morast. Irgendjemand hatte sich dafür entschieden, den zerfurchten Weg zu meiden und über den weichen, unebenen Boden zu fahren, und hatte dabei noch weitere Spurrinnen hinterlassen. Cooper hörte Fry leise fluchen, während sie rutschend durch den Matsch stapfte und sich bemühte, dabei so wenig Lärm wie möglich zu machen.
    Irgendwo in der Dunkelheit schliefen Kühe. Cooper hörte sie so laut atmen, als seien sie in unmittelbarer Nähe. Nebel hatte diese eigentümliche Wirkung – er dämpfte Geräusche in der Ferne, was dafür sorgte, dass sich alle Laute in näherer Umgebung anhörten, als würden sie verstärkt.
    »Bist du dir sicher, dass wir das Richtige tun, Diane?«, fragte er.
    »Ben, in der vergangenen Woche haben verschiedene Leute versucht, mich bei diesem Ermittlungsverfahren mit irgendwelchen unwichtigen Aufgaben abzuspeisen. Ich werde niemanden in seiner Meinung über mich bestätigen, indem ich jetzt das Handtuch werfe. Ich werde ihnen nicht die Chance geben zu sagen, dass Detective Sergeant Fry eingepackt hat und nach Hause gefahren ist, weil das Wetter schlecht war.«
    Cooper konnte ihr Gesicht nicht richtig sehen, doch er erkannte die Anspannung in ihrer Stimme und wusste, dass sie es ernst meinte. Diese Angelegenheit war ihr wichtig.
    »Ich verstehe«, sagte er.
    »Gut.« Frys Atem verpuffte in Wolken, die sich mit dem Nebel vermischten. »Also, bist du mit von der Partie, Ben, oder nicht?«
    »Natürlich bin ich dabei.«
    Als sie sich vorsichtig den Weg auf das Gelände bahnten, wurden sie wieder von dem Klappern der Wellblechstücke empfangen.
    »Mein Gott, ich wünschte, jemand würde die losen Bleche festschrauben«, flüsterte Fry, die der Lärm beunruhigte.
    »Ich glaube, Elders Wagen steht irgendwo in dieser Richtung«, sagte Cooper, als sie vor dem Haus des ehemaligen Minenleiters vorbeigingen. »Pass auf, wohin du trittst. Zwischen der alten Winde und dem Schornstein verläuft ein unterirdischer Abzugsschacht, und sein Dach ist stellenweise eingebrochen. Fall nicht hinein.«
    »Danke. Ich werde mir Mühe geben.«
    Als sie sich der Stelle näherten, wo sie Elders Wagen vermuteten, schalteten sie ihre Taschenlampen aus. Cooper versuchte, sich daran zu erinnern, wie das Gelände bei Tageslicht ausgesehen hatte, und orientierte sich an der Lage des Hauptmaschinenhauses, das sich auf einem Hügel vor ihm auftürmte. Der Giebel des Gebäudes, auf dem sich früher einmal das Dach befunden hatte, war hoch genug, um aus der dichtesten Nebelschicht herauszuragen. Cooper konnte mit Mühe den oberen Bereich des zerklüfteten grauen Mauerwerks erkennen. Davor war kurz das Rad der Hebevorrichtung zu sehen, und ein Stahlseil funkelte, von dem Feuchtigkeit tropfte.
    Unmittelbar vor ihm standen einige verlassene Maschinen, die in der feuchten Luft langsam vor sich hin rosteten. Er erinnerte sich an einen kleinen Karren mit Winde, dessen Seitenteile von Korrosion zerfressen waren und dessen platte Reifen im Boden versanken. Es gab eiserne Trichter und einen riesigen zylinderförmigen Kessel, die sich inzwischen in einem so fragilen Zustand befanden, dass sie zerbröckelt wären, wenn er sie berührt hätte.
    »Pass beim Gehen auf«, warnte Cooper.
    »Das tue ich bereits.«
    Ganz im Westen des Geländes hatten sich die Brechmaschine und die Waschanlage befunden. Hier waren Unmengen von gebrochenem Gestein zu Bergen aufgeschüttet worden, die die Mine von den angrenzenden Feldern und Wäldern abschirmten. Ein falscher Schritt konnte tödlich sein, ganz zu schweigen von dem Risiko, damit eine lärmende Steinlawine auszulösen.
    »Das wird langsam zu

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